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Die internationale Organisation Equality Now ehrte die beiden Schriftstellerinnen Chimamanda Ngozi Adichie und Scarlett Curtis bei ihrer “Make Equality Reality”-Gala in New York. Das Event, das einmal im Jahr stattfindet, bringt Kunst, politische Ansprachen und Unterhaltung zusammen, um Menschen zum kollektiven Handeln anzuregen.

Neben diesen außergewöhnlichen Frauen standen weitere Ikonen wie die Schriftstellerin Margaret Atwood und Grammy-Gewinnerin Linda Perry von der Band 4 Non Blondes auf der Bühne.

“Gesetze und Denkweisen lassen sich nur durch hartnäckigen Aktivismus ändern“, sagte Geschäftsführerin von Equality Now, Yasmeen Hassan. “Unsere heutigen Preisträgerinnen Chimamanda Ngozi Adichie und Scarlett Curtis nutzen die Macht der Worte, um genau das zu tun.”

Chimamanda Ngozi Adichie speaks on stage during the annual Make Equality Reality Gala hosted by Equality Now.
Image: Dia Dipasupil/Getty Images

Adichie und Curtis, die auf sehr unterschiedliche Weise zum Feminismus kamen, haben durch ihre Werke wichtige Diskussionen über Gleichberechtigung angestoßen.

Adichie ist eine Bestseller-Autorin und wurde von der MacArthur-Stiftung für ihre herausragende Arbeit ausgezeichnet. Ausschnitte einer ihrer Reden über Gleichberechtigung sind zudem Teil von Beyoncés Hit “Flawless“.

Curtis ist unter anderem Autorin des Bestsellers “Feminists Don’t Wear Pink and Other Lies” und Aktivistin für Frauenrechte – von Menstruationshygiene bis zu weiblicher Genitalverstümmelung (FGM).

Curtis Interesse an Themen, die mit Gleichberechtigung zusammenhängen, begann während ihrer Studienzeit in New York. Adichie wurde mit der Ungleichheit von Frauen bereits während ihrer Kindheit in Nigeria konfrontiert.

“Wir brauchen mehr politische Strategien, die die Bedürfnisse von Frauen auf kleine und große Weise angehen“, erzählte Adichie Global Citizen.



“Es herrscht eine Kultur [in Nigeria], die Frauen davon abhält, über Vergewaltigung und institutionelle Hürden zu sprechen, bei denen Gesetze greifen, weil viele denken, dass es sich hierbei um kein Verbrechen handelt. Wir brauchen Führungskräfte, die ihnen sagen, dass dies sehr wohl ein echtes Verbrechen ist und (…) die kulturelle Bewegungen fördern, die die Denkweise von Menschen dahingehend erweitern möchten, was Menschlichkeit eigentlich genau bedeutet.“

Die Sängerin Rhonda Ross, Tochter der Sängerin und Produzentin Diana Ross, überreichte Adichie den Equality Now Award. In ihrer Ansprache sagte Adichie, dass sie schon zur Feministin wurde, bevor sie überhaupt wusste, was das Wort bedeutet. Der Grund: Schon als kleines Mädchen konnte sie beobachten, dass die Welt nicht dieselben Möglichkeiten für Männer und Frauen bereithält. Als sie begann, über Feminismus zu schreiben, wurde sie plötzlich von einer beliebten Autorin zu einer Literatin, die polarisiert, so Adichie.

Curtis wurde mit dem Changemaker Award der Kampagnenorganisation Chime for Change ausgezeichnet. Sie eröffnete ihre Rede mit einem persönlichen Einblick in ihr Leben – damit, wie die heute 24-Jährige sich mit 19 Jahren beinahe das Leben genommen hätte. Erst als sie kurzentschlossen zu einem feministischen Widerstandstreffen in New York ging, schöpfte sie wieder den Mut, weiterzumachen, so Curtis.

“Zum ersten Mal in sehr langer Zeit hatte ich das Gefühl, wieder Teil von etwas zu sein“, sagt sie. “Dieser kollektive Sache, diese Bewegung, die nicht einmal besonders viel mit mir zutun hatte, die sich nicht sonderlich für weiße Mädchen aus der Mittelschicht interessierte, aber die dafür stand, sich mit allen anderen Menschen dieser Welt zusammenzutun, um sie zu einem besseren Ort für Männer und Frauen zu machen.“

Equality Now hat zudem weitere einflussreiche Frauen auf die Bühne eingeladen, um ihre Geschichten zu teilen, darunter Margarete Atwood, Autorin des Bestsellers “The Handmaid’s Tale” (zu Deutsch: Der Report der Magd). In ihrer Rede erzählte sie, dass sie mit Equality Now zusammenarbeitet, weil die Organisation Frauen und Mädchen bildet und so dazu befähigt, sich für den Klimaschutz einzusetzen.

“Politiker*innen müssen anfangen, ihnen [der jungen Generation] nicht nur in Sachen Klimawandel zuzuhören, sondern auch, was sie über die wirtschaftliche Chancengleichheit zu sagen haben“, sagt Atwood gegenüber Global Citizen.

“Es kann sehr einsam sein, wenn ständig von einem erwartet wird, beweisen zu müssen, dass Sexismus existiert, nur um etwas zu verteidigen, was selbstverständlich sein sollte. Aber wir haben Gleichberechtigung noch nicht für alle Frauen auf der Welt erreicht“, sagte Adichie bei der Gala.

Für die Autorin spielen Geschichten bei der Erreichung der Geschlechtergerechtigkeit eine entscheidende Rolle.

“Wir müssen Wege finden, um Geschichten von Frauen zugänglicher für Männer zu machen. Männer müssen mehr Geschichten von [und über] Frauen lesen“, betonte sie.

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Gerechtigkeit fordern

Chimamanda Ngozi Adichie & Scarlett Curtis für ihren Einsatz für Frauenrechte geehrt

Ein Beitrag von Leah Rodriguez  und  Pia Gralki