Er gehört zu den Urgesteinen aller Late Night Talk Shows: der US-amerikanische TV Moderator David Letterman. Seit Anfang 2018 hat er auf Netflix eine neue Show mit dem Namen “My Next Guest Needs No Introduction” (Mein nächster Gast braucht keine Ankündigung). Und während sein erster Gast schon beeindruckend war (Barack Obama), veröffentlichte Netflix passend zum Internationalen Frauentag am 8. März nun die nächste Folge mit niemand geringerem als - Malala Yousafzai!

In einem ca. einstündigen Interview bat Letterman die Friedensnobelpreisträgerin um Antworten auf eine Vielzahl von Fragen, von "Pizza oder Tacos?" (Malalas Antwort: weder noch), bis hin zu wie man Extremismus und Frauenfeindlichkeit bekämpfen kann.

„Ich verstehe einfach nicht, warum sie es nicht kapieren", sagte die 20-Jährige über das Versäumnis von Staats- und Regierungschefs, Bildung endlich in den Vordergrund zu stellen. „Sie sprechen über ein Beseitigung von Extremismus und ein Ende der Armut und ignorieren dann Bildung. Dabei ist es das erste, was sie tun müssen. "

„Sie müssen der zukünftigen Generation Bildungschancen und die Möglichkeit geben, ihre Träume verwirklichen zu können, um so zur Wirtschaft in ihrer Heimat beizutragen", sagte Malala weiter.

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Malala - die erstmals im Jahr 2012 internationale Schlagzeilen machte, als die Taliban sie in einem Schulbus in Pakistan ins Visier nahmen und ihr in den Kopf schossen - erzählte Letterman, dass es einen sehr einfachen Weg für Staats- und Regierungschefs gebe, Extremismus zu stoppen und Armut zu beenden:

Investiert in Mädchen und in ihre Bildung.

„Ich finde, die Antwort ist einfach", sagte Malala. „Regierungen müssen mehr Geld in Bildung investieren, Geschäftsleute, alle, die Teil der Gesellschaft sind, müssen anfangen, über Investitionen in Mädchen und deren Bildung nachzudenken."

Sie erklärte weiter, dass der Kampf gegen Extremismus nicht nur ein Kampf gegen terroristische Gruppen sei, sondern vielmehr gegen die Ideologie, an der sie festhalten.

Image: Joe Pugliese / Netflix

„Das ist es, wogegen wir kämpfen müssen, diese vorherrschende Ideologie, die Frauen nicht als gleichwertige Menschen akzeptiert, die Frauen nicht das Recht auf Bildung einräumt, oder das Recht, einer Arbeit nachzugehen, um über ihre eigene Zukunft entscheiden zu können. Wir müssen gegen diese Ideologie kämpfen, egal ob sie in den Bergen Pakistans existiert, oder in diesen großen Städten, in New York oder in Washington oder wo auch immer."

Es ist eine Ideologie, die der Kraft von gebildeten, unabhängigen Frauen nicht standhalten kann, erklärte Malala weiter.

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„[Die Taliban] wussten, dass Bildung Frauen stärken kann ... sie wussten, dass, wenn diese Frau gebildet ist, wenn sie in die Schule geht, sie unabhängig wird", erzählte sie Letterman. „Sie wird ihre eigenen Entscheidungen treffen, sie wird um ihren eigenen Stellenwert wissen, sie wird Jobs annehmen, sie wird das Haus verlassen und sie wird ihre eigene, persönliche Identität haben, und das wollten sie einfach nicht", setzte sie fort. „Sie können Frauen einfach nicht als gleichwertig akzeptieren und tolerieren", sagte Malala.

Image: Joe Pugliese / Netflix

Malala ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie ein einzelner Mensch sich mit Leidenschaft für etwas einsetzen und somit auch Veränderung schaffen kann. Denn lange bevor sie berühmt wurde und den Friedensnobelpreis gewann, war sie bereits Fürsprecherin für Mädchen- und Frauenrechte und setzt sich seit jeher für das Recht ein, dass Mädchen gleichwertigen Zugang zu Bildung erhalten.

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Global Citizen Kampagnen machen sich ebenfalls für die Rechte von Frauen und für die Gleichstellung der Geschlechter stark. Werde auch du aktiv und unterstütze Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt, indem du hier aktiv wirst.

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Armut beenden

Neues von Malala: in diesem Interview sprach sie über Bildung für Mädchen, Extremismus und Pizza

Ein Beitrag von Daniele Selby