Weltweit läuft bei der Lebensmittelproduktion so einiges schief.

Vor Tausenden von Jahren haben Menschen das aufwendige Jagen und Sammeln hinter sich gelassen und sich vermehrt über die Landwirtschaft versorgt. Diese Umstellung der Gesellschaft hat die Welt verändert – und technologische Fortschritte vorangetrieben, die zu unserem modernen Zeitalter geführt haben.

Anfangs nur für die Versorgung von Menschen mit Nahrung gedacht, wurde das globale Lebensmittelsystem irgendwann jedoch kommerzialisiert. Nicht das Wohl der Menschen stand mehr im Hintergrund, sondern Marktanreize.

Es werden heute ausreichend Lebensmittel produziert, um alle Menschen zu ernähren. Allerdings scheinen Produzent*innen und Verkäufer*innen verschwenderisch mit Nahrung umzugehen, anstatt diese gerecht zu verteilen. Aus diesem Grund haben mehr als 3 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu gesunden Nahrungsmitteln. Und bis zu 820 Millionen Menschen leiden regelmäßig an Hunger.

Zusätzlich hat die Kommerzialisierung der Lebensmittelproduktion zu einem enormen Anstieg von Gesundheitsproblemen geführt, denn traditionelle und vielfältige Formen der Ernährung wurden durch homogenisierte Alternativen ersetzt. 

Die Art und Weise, wie Lebensmittel produziert werden, bedroht zudem die Kapazität unserer Umwelt, künftig weitere Lebensmittel zu erzeugen – sei es industrielle Landwirtschaft, großflächige Abholzung von Wäldern oder Schlachtung von Tieren am Fließband. Tatsächlich ist das globale Ernährungssystem für fast ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich, die die Klimakrise anheizen. 

Nahrung ist ein grundlegendes Menschenrecht. Jeder Mensch hat das Recht auf Nahrung, darauf, sich keine Sorgen um die nächste Mahlzeit machen zu müssen und auf Zugang zu Lebensmitteln, die gesund und gut für den menschlichen Körper sind. Zudem hat jeder Mensch das Recht, in einem Lebensmittelsystem zu leben, das die Regeneration des Planeten fördert anstatt diesen zu zerstören. 

Aber wie können wir das globale Lebensmittelsystem so umgestalten, dass all dies gewährleistet ist? Wie schaffen wir Anreize für die Erzeuger*innen, über kurzfristige Gewinnspannen hinauszudenken und stattdessen die Erde sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen in den Vordergrund zu stellen?

Der erste Schritt besteht darin, das Ausmaß des Problems zu verstehen. Erst dann können wir uns auf die Leitidee der Landwirtschaft besinnen: die Menschen von Grund auf gut zu ernähren.

Die folgenden elf Filme sind ein Muss für alle, die mehr darüber erfahren möchten, wie wir das globale Lebensmittelsystem verändern können:

Food, Inc.

Dieser Dokumentarfilm aus dem Jahr 2009 gilt mittlerweile als Klassiker. Er wirft einen genauen Blick auf das Lebensmittelsystem in den USA und hinterfragt, wie Lebensmittelproduktion und -konsum verbessert werden können. 

Wasted! The Story Of Food Waste

Fast ein Drittel aller jährlich produzierten Lebensmittel wird weggeworfen. Bei einer besseren Verwaltung und gerechteren Verteilung könnten diese Lebensmittel den weltweiten Hunger beseitigen. “Wasted!“ schlüsselt auf, warum so viele Lebensmittel grundlos verderben. Zudem verdeutlicht die Doku, wie dringend wir dieses Problem bekämpfen müssen.

Fed Up – Du bist, was du isst

Die industrielle Verarbeitung vieler Lebensmittel, die wir in Supermärkten kaufen, hat Menschen auf der ganzen Welt krank gemacht. “Fed Up“ fordert uns alle – vor allem politische Entscheidungsträger*innen – dazu auf, in neue Modelle der Lebensmittelproduktion zu investieren, die der Gesundheit nicht schaden, sondern sie fördern. 

Kiss the Ground

Mit chemischen Eingriffen hat die industrielle Landwirtschaft Böden auf der ganzen Welt Nährstoffe entzogen. “Kiss the Ground“ untersucht, warum die Förderung gesunder Böden durch nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken die Ernährungssicherheit verbessern und den Klimawandel bekämpfen kann. 

Land des Honigs

Bienen sind vom Aussterben bedroht, weil sie einem Giftcocktail aus Pestiziden, dem Klimawandel und diversen Krankheiten ausgesetzt sind. Zudem ist ihr Lebensraum gefährdet. “Land des Honigs“ zeigt, wie alte Sammeltechniken dazu beitragen können, die Bienenpopulationen und die globale Ernährungssicherheit zu schützen. 

Before the Plate 

“Farm-to-Table“ ist in der Gastronomie zu einem beliebten Begriff für eine authentische Küche geworden – doch was bedeutet das eigentlich? „Before the Plate“ untersucht die Lieferketten verschiedener Lebensmitteln, um aufzuzeigen, was tatsächlich in ihnen steckt.  

Unsere große kleine Farm

Regenerative Landwirtschaft kann Ökosysteme unterstützen und der durch die industrielle Landwirtschaft verursachten Austrocknung von Böden entgegenwirken. Doch diese Art der bewussten Landwirtschaft ist nicht so leicht durchzuführen. “Unsere große kleine Farm“ zeigt den Versuch einer Familie, dies möglich zu machen. 

Gunda 

Die Massentierhaltung hat Tiere auf unwürdige Art und Weise kommerzialisiert. In “Gunda“ lädt der Regisseur Victor Kossakowsky ein, uns in das Leben von Nutztieren hineinzuversetzen. Die Doku soll das Mitgefühl in uns wieder hervorbringen, das durch den sorglosen Konsum unserer modernen Zeit gedämpft wurde. Vielleicht können wir mithilfe dieses Mitgefühls dem Tierschutz in unserem Lebensmittelsystem bald wieder Vorrang einräumen. 

Seaspiracy

Mit Überfischung beutet der Mensch die Ozeane der Erde aus. “Seaspiracy“ wirft einen investigativen Blick auf das Ausmaß der Überfischungskrise und darauf, was getan werden kann, um sie zu stoppen.  

Cowspiracy

Dieser eindringliche Dokumentarfilm beleuchtet nicht nur die Brutalität, die Alltag in der Massentierhaltung ist, sondern auch ihre Auswirkung auf den Planeten. So manch ein*e Zuschauer*in dürfte sich durch die überzeugenden Argumente des Regisseurs für eine Reduzierung des Fleischkonsums entscheiden.

What the Health 

Regisseur Kip Anderson baut mit dieser Doku auf “Cowspiracy" auf, konzentriert sich aber auf die Gesundheitsrisiken, die mit übermäßigem Fleischkonsum verbunden sind. Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen warnen schon länger davor, dass die Fleischindustrie nicht nur die Umwelt, sondern auch die menschliche Lebenserwartung beeinträchtigt.

Willst auch du die Umwelt beschützen und Armut beenden? Dann unterstütze unser Event: Global Citizen Live findet einen Tag vor der Bundestagswahl statt. Im Rahmen der Kampagne “Recovery Plan for the World – ein Aktionsplan für eine gerechte Welt nach der Pandemie” ruft Global Citizen dazu auf, die COVID-19-Krise gemeinsam zu bewältigen und jetzt die Weichen für eine gerechte Welt zu stellen. Zusammen können wir #ZukunftSchaffen – nutze deine Stimme und werde aktiv, um extreme Armut zu beenden.

Global Citizen Life

Armut beenden

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Ein Beitrag von Joe McCarthy