Anfang des Jahres klangen die Versprechen der Sportmarke Adidas noch wie Zukunftsmusik: Damals sagte Adidas, dass die Firma noch in diesem Jahr einen Turnschuh auf den Markt bringen will, der aus wiederaufbereitetem PlastikmĂŒll aus dem Meer hergestellt sein soll. Damit will der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach den ökologischen FuĂabdruck des Unternehmens verbessern und zur Nachhaltigkeit beitragen.
Jetzt stehen die neuen Treter tatsÀchlich in den Ladenregalen.

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Gemeinsam mit der Organisation âParley for the Oceansâ will Adidas den PlastikmĂŒll in den Meeren und Ozeanen reduzieren, in dem die Firma das Plastik aufbereitet und damit neue Produkte herstellt. Der neue Schuh ist zu 95% aus Plastik produziert, das vor den Malediven aus dem Meer gefischt wurde.
Und das ist erst der Anfang.Â
ZunĂ€chst sollen 7.000 Turnschuhe mit dem Namen âUltraBOOST Uncaged Parleyâ fĂŒr $220 - umgerechnet ca. 200 Euro - auf den Markt gebracht werden. Im nĂ€chsten Jahr will der Sportartikelhersteller dann satte 1 Millionen Paar Schuhe herstellern. DafĂŒr werden mehr als 11 Millionen Plastikflaschen benötigt.
Der Schuh ist allerdings nicht das einzige Produkt aus Plastik, das Adidas und âParley for the Oceansâ derzeit auf dem Markt haben: die Sportmarke hat im November zwei der weltbesten FuĂballvereine - FC Bayern MĂŒnchen und Real Madrid - mit neuen Trikots ausgestattet, die ebenfalls aus Ozean-PlastikmĂŒll hergestellt wurden.
Xabi Alonso wearing a kit made completely from litter from the Ocean.
â Team FA (@TeamFA) November 4, 2016
The whole Bayern team will wear it in tomorrow's match! pic.twitter.com/QDoF1gxKTy
FĂŒr die Zukunft setzt Adidas sich weiterhin hohe Ziele: so soll schon bald in fast allen Produkten auf 'neues' Kunststoff verzichtet und stattdessen auf recyceltes Plastik zurĂŒckgegriffen werden. âEin Schuh, ein Statementâ eben, wie es auf den Seiten von Adidas heiĂt.

Es scheint, der Sportartikelhersteller hat erkannt, dass Plastikverschmutzung in den Weltmeeren zu einem immer gröĂeren Problem fĂŒr die Bevölkerung wird und einen Weg gefunden, wie das Unternehmen seinen Teil zur Beseitigung beitragen kann. Mit dieser zukunftsweisenden Haltung wird das Unternehmen hoffentlich viele Nachahmer finden.
From threat to thread. This is just the start.
â Parley (@parleyxxx) November 4, 2016
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Jedes Jahr gelangen rund 8 Millionen Tonnen PlastikmĂŒll in die Weltmeere. GröĂere StĂŒcke können dabei in kleinere Teile zerbrechen, was sie jedoch nicht weniger gefĂ€hrlich macht. Zusammengerechnet schwimmen momenten 5,25 Trillionen (!) StĂŒcke Plastik in unseren Meeren und Ozeanen rum.
Das ist nicht nur extrem hĂ€sslich, sondern vor allem fatal fĂŒr die Tier- und Pflanzenwelt, sowohl Ăber- als auch Unterwasser. Tiere verwechseln die bunten Teile mit Nahrung und verenden qualvoll. Beim Plastikabbau werden giftige Chemikalien freigesetzt, die ebenfalls ins Wasser gelangen. Selbst kleinste Plastikteilchen, die im Ozean schweben, werden noch von Organismen aufgenommen.
Das Plastikproblem in den Weltmeeren, das uns wirklich alle angeht, ist also gewaltig. Zugegeben, der neue Sportschuh wird im Ganzen nicht viel ausrichten können. Aber es ist ein Anfang und lenkt vor allem die Aufmerksamkeit auf das Problem und hilft zudem, dass unsere Meere und Ozeane nicht in Vergessenheit geraten.
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Wenn man es schaffen könnte, dass Wertschöpfungsketten keine Ketten mehr, sondern KreislĂ€ufe wĂ€ren (vom Rohstoff zum Produkt und zurĂŒck zum Rohstoff also), wĂ€re die Umwelt besser vor Ausbeutung und Verschmutzung geschĂŒtzt. Wenn das die Norm wĂ€re, wĂ€re die Umwelt auf der ganzen Welt, ob im Wasser oder auf dem Land, wesentlich besser dran. Vielleicht ist Adidas mit seinen Turnschuhen also auf der richtigen Spur.