'Unser blauer Planet' - die Bezeichnung kommt nicht von ungefähr. Rund 65% unserer Erdoberfläche ist von Wasser bedeckt. Und unsere Weltmeere sind so etwas wie Alleskönner: Quelle des Lebens, Sauerstoffproduzent und Nahrungsmittellieferant. Für über eine Milliarde Menschen stellen Fisch und Meeresfrüchte ein Hauptnahrungsmittel dar. Und weltweit leben mehr als 200 Millionen Menschen und ihre Familien maßgeblich vom Fischfang.

Es ist also nicht übertrieben zu sagen, dass wir ziemlich abhängig von unseren Meeren sind. Nein, noch nicht überzeugt? Dann kommen hier fünf Argumente, die unschlagbar sind:  

1. 80% (!) des Lebens auf unserer Erde findet unter der Meeresoberfläche statt

Image: George Duffield

2. Mehr als die Hälfte des Sauerstoffs, den wir alle tagtäglich einatmen, wird von unseren Weltmeeren produziert

Image: George Duffield

3. Ozeane absorbieren in etwa die Hälfte unseres weltweiten CO2 Ausstoßes.

Wirklich! Denn ähnlich wie an Land gibt es auch im Meer photosynthetisch aktive Pflanzen und Bakterien. Pro Jahr erzeugen diese etwa genauso viel Sauerstoff und binden dabei genauso viel Kohlenstoff wie sämtliche Landpflanzen zusammen!

Image: Stewart McPherson

4. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir gerade mal ein Drittel aller Meereslebewesen erforscht haben, und das verbleibende zwei Drittel noch im Dunkeln liegt.

Image: George Duffield

5. Es waren mehr Menschen auf dem Mond als im tiefsten Tiefseegraben

Um als Tiefseegraben klassifiziert zu werden, muss dieser mindestens 6000 Meter tief sein. Und als bislang tiefster Graben wurde der Marianengraben (bis zu 11.034 Meter) im westlichen Pazifischen Ozean gemessen.

Image: George Duffield

Es gibt also eine ganze Menge, was wir nicht über unsere Ozeane wissen.
Zwei Dinge allerdings können wir mit absoluter Sicherheit sagen: dass wir alle vom Meer abhängig sind und - dass unsere Meere bedroht werden. Und zwar von uns.
Wir Menschen haben die Ozeane zugemüllt und uns fast restlos an den Fischbeständen bedient. Was dazu geführt hat, dass die weltweite Fischpopulation im Laufe der letzten 50 Jahre um 90% gesunken ist. „Wir haben eine unserer größten Ressourcen unserer Erde verschleudert: Fische." (Auszug aus dem Buch 'Fisch kaputt: vom Leerfischen der Meere und den Konsequenzen für die ganze Welt', von Charles Clover).

Aber! Aber noch ist nicht alles verloren. Denn das Problem rund um unsere Weltmeere ist tatsächlich lösbar, wenn wir denn nur wollen!
Die britische Umweltorganisation 'Blue Marine Foundation' beispielsweise macht sich seit 2014 zusammen mit weiteren Organisationen dafür stark, dass so genannte Meeresschutzgebiete etabliert werden. Für diese Gebiete gelten strikte Regeln und Maßgaben, wie Menschen mit diesen Arealen umzugehen haben. Und der Erfolg solcher Meeresschutzgebiete ist bewiesen: in gerade mal 7 Jahren kann sich der Fischbestand in einem solchen Schutzgebiet um bis zu dem fünffachen erhöhen.

Wenn also ein repräsentativer Teil unserer Meere zu Meeresschutzzonen erklärt werden und Fischerei generell nachhaltiger betrieben werden würde, hätte der weltweite Fischbestand eine reelle Chance, sich gut zu erholen. 

Und wie entstehen solche Meeresschutzgebiete? Ganz einfach: durch den Einsatz und den Entscheidungswillen von Menschen und ihren Regierungen. So zum Beispiel erst vor einigen Tagen in Großbritannien geschehen! Dort hat die britische Regierung jetzt das Gebiet rund um die so genannte Himmelfahrtsinsel im Atlantik unter Schutz gestellt. Diese Zone ist fast so groß wie Großbritannien selbst und beherbergt eine Biodiversität, die ihresgleichen sucht.

Dieser Schritt ist absolut großartig, als auch vielversprechend in der Hoffnung, dass andere Länder sich dies zum Vorbild nehmen.

Doch damit noch nicht genug. Denn Großbritannien hat insgesamt das Hoheitsrecht über 14 Überseegebiete, die zusammen genommen ungefähr 30mal so groß sind, wie Großbritannien selbst. Und wir unterstützen die Blue Marine Foundation darin, dass Englands Premierminister David Cameron weitere Gebiete zu Meeresschutzzonen erklärt! Wer sich ebenfalls für den Meeresschutz engagieren will und die britische Regierung von der Entscheidung überzeugen möchte, kann hier jetzt unsere Petition an David Cameron unterzeichnen!

Editorial

Umwelt schützen

5 Fakten, warum wir unsere Meere schützen müssen