Warum das wichtig ist
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Ein neuer Report der UN zeigt: Schweden, Finnland und Dänemark haben besonders große Fortschritte bei den Zielen für nachhaltigen Entwicklung gemacht. Auf den hintersten Plätzen liegen die Zentralafrikanische Republik, der Südsudan und der Tschad.

Seit vergangenem Jahr hat sich Schweden in fast allen der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (englisch: Sustainable Development Goals,  kurz SDGs) verbessert – von Bildung über Geschlechtergerechtigkeit bis hin zum Bereich Ernährung. Nur bei den Umweltzielen gibt es keine Fortschritte. Allerdings plant das Land, als erster Sozialstaat ohne fossile Brennstoffe auszukommen.

Selbst das Schlusslicht, die Zentralafrikanische Republik,hat Fortschritte gemacht, etwa bei den Zielen “Leben an Land”, “menschenwürdige Arbeit” und “Wirtschaftswachstum” sowie “Klimaschutz”. Starke Probleme hat das Land in den Bereichen Wasserversorgung und Armutsbekämpfung.

Sustainable Development Goals: Bei einigen Zielen machen wir Rückschritte

Der neue Bericht spiegelt wider, wie ungleichmäßig die Fortschritte sind, die die verschiedenen Länder seit Einführung der SDGs im Jahr 2015 erzielt haben.

Die Welt im Gesamten hat Fortschritte gemacht in Bereichen wie Bildung, übertragbare Krankheiten und Zugang zu Trinkwasser. Doch bei anderen Indikatoren hat sich die Situation verschlechtert.

Etwa haben der Hunger in der Welt und die Umweltschädigung in den letzten Jahren zugenommen. Auch die Ungleichheit innerhalb sowie zwischen verschiedenen Ländern hat sich verschärft. 

Die Milliardär*innen dieser Welt besitzen laut Oxfam so viel Geld wie 4,6 Milliarden weitere Menschen zusammen. Während der Covid-19-Pandemie hat sich diese Ungleichheit aufgrund der resultierenden Wirtschaftskrise noch verschärft. Grundsätzlich hat die Covid-19-Pandemie die Fortschritte in Bezug auf fast alle SDGs zunichtegemacht oder zumindest unterbrochen, so der jüngste Bericht der UN. 

“Das neuartige Coronavirus wirkt sich auf jeden Menschen und jede Gesellschaft aus – jedoch nicht überall in gleichem Maße”, schreibt UN-Generalsekretär António Guterres im Vorwort des Berichts. “Es hat bestehende Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten aufgedeckt und verschärft.”

Die Sustainable Development Goals zu erreichen, ist wegen der Coronakrise schwieriger geworden

Schätzungsweise 71 Millionen Menschen werden bis Ende des Jahres in die Armut abrutschen – es wäre das erste Mal seit Jahrzehnten, dass die Armut weltweit so stark zunimmt. Die Pandemie hat Ernährungssysteme auf der ganzen Welt destabilisiert, wodurch in diesem Jahr 270 Millionen zusätzliche Menschen von Ernährungsunsicherheit bedroht sind. Zudem drohten viele Gesundheitssysteme unter dem Druck des Coronavirus zusammenzubrechen. 

Schulschließungen haben dazu geführt, dass weltweit 90 Prozent der Schüler*innen – 1,57 Milliarden Jugendliche – um den täglichen Unterricht gebracht. Voraussichtlich wird dies nachhaltige Folgen für ihre Bildunghaben.

Im Bereich Gesundheit hat sich die Pandemie vor allem auf ohnehin gefährdete Menschen ausgewirkt, etwa indigene Völker. Frauen und Mädchen leiden zudem unter der “Schattenpandemie der Gewalt“. Der Zugang zu medizinischen Angeboten im Bereich sexuelle und reproduktive Gesundheit hat sich verschlechtert.

Doch in dem UN-Bericht stecken nicht nur schlechte Nachrichten. Wie die Autor*innen erklären, bietet sich den Ländern nun eine Chance: Sie können in den kommenden Monaten einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Wirtschaftsaufschwung einleiten, um den Klimawandel aufzuhalten.

Global Goal Nummer 13: Neben der Corona-Pandemie muss auch die Klimakrise bekämpft werden

“Gemeinsam die Pandemie zu bekämpfen, können wir als Aufwärmübung nutzen, um anschließend eine noch größere Krise anzugehen: den globalen Klimawandel, dessen Folgen ja allseits bekannt sind“, schreibt Liu Zhenmin, Untergeneralsekretär der UN für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten.

Gerade die durch die Pandemie verursachten Rückschläge sollten wir als Motivation werten, die SDGs bis 2030 doch noch zu erreichen, argumentieren die UN. 

“Die Ursachen und ungleichmäßigen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind weit davon entfernt, die Argumente für die SDGs zu untergraben – vielmehr zeigen sie uns sehr genau, warum wir die Agenda 2030, das Pariser Klimaabkommen und die Aktionsagenda von Addis Abeba so dringend benötigen”, schreibt Guterres.

Die vollständige Rangliste der Länder und ihrer Fortschritte bei den SDGs findet ihr hier. Sie basiert auf 100 möglichen Gesamtpunkten, die ein Land erhalten würde, wenn es alle SDGs erreicht. 29 Länder konnten aufgrund fehlender Daten nicht berücksichtigt werden. 

Auf den 10 vorderen Plätzen liegen:

1. Schweden (84,72)
2. Dänemark (84,56)
3. Finnland (83,77)
4. Frankreich (81,13)
5. Deutschland (80,77)
6. Norwegen (80,76)
7. Österreich (80,70)
8. Tschechische Republik (80,58)
9. Niederlande (80,37)
10. Estland (80,06)

Auf den 10 letzten Plätzen liegen:

157. Niger (50,15)
158. Demokratische Republik Kongo (49,71)
159. Sudan (49,56)
160. Nigeria (49,28)
161. Madagaskar (49,14)
162. Liberia (47,12)
163. Somalia (46,21)
164. Tschad (43,75)
165. Südsudan (43,66)
166. Zentralafrikanische Republik (38,54)

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