Sea World, Amerikas bekanntester Meeres-Themenpark, hat angekündigt, die berühmten Orca-Shows als auch das Zuchtprogramm für Orcas in Gefangenschaft in den kommenden drei Jahren einstellen zu wollen.

Eine absolut großartige Nachricht für Tiere, Tierschützer und für das Global Goal Nummer 14: Schutz dem Leben unter Wasser.

Für so große Tiere wie Orcas bietet ein Leben in Gefangenschaft schlichtweg keinen Raum für ein gesundes und glückliches Leben. Zum Glück ist diese Einstellung inzwischen auch bei der breiten Öffentlichkeit angekommen, so dass seit Jahren immer wieder gegen die Zucht und Gefangenschaft von 'Killerwalen' protestiert wird. Ziel der Proteste war dabei regelmäßig der Themenpark Sea World, der für seine Orca-Shows seit Jahrzehnten berühmt ist. Sea Worlds Geschäftsführer hat jetzt angekündigt, die Orca-Shows sowie die Zuchtprogramme in allen Parks von Florida bis Kalifornien einzustellen. 

Neben den anhaltenden Protesten haben auch Medien ihren Teil dazu beigetragen. Bücher wie 'Death to SeaWorld' oder Filme wie 'Blackfish' haben mehr als einmal hinter den Vorhang geschaut und die Umstände für Zucht und Training der Orcas beleuchtet. Bis heute sind viele Details über die grausamen Lebensbedingungen, aber auch um die Gefahren für diejenigen, die mit diesen Tieren arbeiten, ans Licht gekommen.

Angekündigte Gesetzesänderungen in Sacramento, Kalifornien und selbst Abgeordnete aus dem US Repräsentantenhaus gaben dem Themenpark den letzten Anstoß, das richtige zu machen und die Show sowie die Zuchtprogramme einzustellen. 

Vor allem sehr große Tiere werden seit jeher für ökonomische Unterhaltungszwecke eingesetzt und in dem Zuge oft nicht artgerecht gehalten und/oder misshandelt. Neben solchen Themenparks stehen daher auch Zirkusse regelmäßig in der Kritik. (Anmerkung: der berühmte Zirkus 'Ringling Brothers' hat den Protesten ebenfalls nachgegeben und dieses Jahr angekündigt, seine Elefantenshow einzustellen.)

Bleibt die Frage, was mit den großen Tieren passiert. Denn lange in Gefangenschaft gehaltene, oder aber in Gefangenschaft geborene Wildtiere, 'verlernen' wichtige angeborene Verhaltensweisen wie Jagd- und Beuteerfahrung, so dass sie ab einem gewissen Punkt in der freien Wildbahn nicht mehr ohne menschliche Hilfe überlebensfähig sind. Hinzu kommt die Gefahr, dass sie in der freien Natur von Artgenossen nicht akzeptiert oder ganz verstoßen werden. Aus diesem Grund überleben leider nur die wenigsten in Gefangenschaft gehaltenen Wildtiere eine Freilassung in die Natur.

Nichtsdestotrotz ist das Thema nicht ganz so schwarz und weiß. Einige Arten sind bereits derart gefährdet und ihr natürlicher Lebensraum bereits so stark zerstört, dass sie das Eingreifen von Menschen dringend brauchen. Die Sprache ist von einem vermehrten Schutz von Wäldern, Ozeanen und weiteren Ökosystemen, die das Zuhause für gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tierarten darstellen.

Und sind wir mal ehrlich: es gibt inzwischen einige innovative Ansätze, wie Mensch und Tier zusammen leben können - wie zum Beispiel diese super coolen Autobahnbrücken für Tiere - es scheitert also nicht an mangelnder Kreativität, sondern am Umsetzungswillen.

Dazu gehört auch die Überlegung, einmal über das eigenen Konsumverhalten nachzudenken, indem man zum Beispiel den eigenen Fleischverzehr reduziert. Ja, damit würde nicht nur die ein oder andere Kuh verschont bleiben, sondern vor allem hilft es dabei, dass weniger Land für die Viehzucht gerodet wird - eine Maßnahme, bei der Kleinbauern in vielen Ländern wertvolles Land für den Getreideanbau und weitere Einkommensquellen weggenommen wird.

Das Ende einer Ära in Sea World ist der Beginn einer neuen Ära für Orcas und ein starkes Beispiel dafür, dass Veränderungen aufgrund von Druck aus der Öffentlichkeit möglich ist.

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Ein Beitrag von Meghan Werft