Plant for the Planet Gründer Felix Finkbeiner
Es fing alles mit einem Referat an, das der damals 9-jährige Felix Finkbeiner aus Pähl am Ammersee, für die Schule vorbereiten sollte. Das Thema: Eisbären - seine Lieblingstiere - und wie diese von der Klimakrise bedroht werden.
Im Internet fand Felix schnell zahlreiche Informationen zu seinem Referatsthema. Doch dabei sollte es nicht bleiben. In den darauffolgenden Wochen und Monaten stieß Felix bei seiner Recherche zu der Klimakrise auf immer mehr Umstände und Tatsachen, die ihn zum Nachdenken brachten. Bis ihn schließlich eine Frage nicht mehr los ließ: Warum unternehmen die Erwachsenen dieser Welt eigentlich nicht mehr gegen die Klimakrise?
Aus diesem Gedanken - zusammen mit der Gewissheit, dass seine Lieblingstiere aus genau diesem Grund vom Aussterben bedroht sind - entwickelte der damals 9-Jährige seine Idee zur Plant-For-The-Planet Initiative. Seine Vision: 'Kinder könnten in jedem Land der Erde eine Million Bäume pflanzen und so auf eigene Faust einen CO2-Ausgleich schaffen, während die Erwachsenen nur darüber reden.'
Gesagt, getan. Der erste Baum wurde an Felix' Schule gepflanzt - und löste eine Welle der Baumpflanzbegeisterung aus. Viele weitere Schulen und Kinder schlossen sich Felix Idee an und pflanzten, was das Zeug hält.
Rund drei Jahren später, im Jahr 2010, dann der erste Meilenbaum, pardon: stein: Kinder aus ganz Deutschland pflanzten gemeinsam mit den Umweltministern aus Deutschland, Dänemark, Kanada, Mexiko und der Türkei den millionsten Baum.
Von da an ging es für Felix um die ganze Welt: er traf auf zahlreiche bekannte und berühmte Persönlichkeiten, Politiker und Entscheidungsträger, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützen. 2011 wurde Felix dann sogar eingeladen, vor den Vereinten Nationen in New York zu sprechen. Dort forderte Felix die Delegierten persönlich auf, „im Kampf gegen die Klimakrise nicht mehr nur zu reden, sondern endlich zu handeln”.
#ICYMI "Stop talking, start planting." Young boy plants seed that yields 3 trillion trees: https://t.co/UR3S1zkta4pic.twitter.com/9Td1KjOpNA
— NASA Climate (@NASAClimate) 2. Februar 2016
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Am 7. Dezember 2011 übertrugen die Vereinten Nationen Felix und seinen Unterstützern dann offiziell die 'Billion Trees Campaign'. Das Ziel der Kampagne: bis 2020 sollen weltweit 1000 Milliarden(!) Bäume gepflanzt werden - das macht 150 Bäume pro Person auf der Welt.
Da ist ordentlich Teamwork gefragt! Daher entstanden unter anderem die Plant-For-The-Planet-Akademien, bei denen Kinder zwischen 9 und 12 Jahren alles rund um die Themen Klimakrise und globale Gerechtigkeit erfahren und lernen können. Heute, weitere sechs Jahre später, sind sage und schreibe über 100.000 Kinder weltweit für Plant-for-the-Planet aktiv.
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Global Citizen durfte Felix Finkbeiner mit ein paar Fragen löchern, die Felix uns geduldig beantwortet hat:
Seit Beginn deiner Initiative hast du ja inzwischen viele Menschen & bekannte Persönlichkeiten getroffen. Wer hat dich besonders inspiriert und warum?
Wohl niemand war so wichtig für mich wie Wangari Maathai, Friedensnobelpreisträgerin. In 30 Jahren pflanzte sie gemeinsam mit Frauen 30 Millionen Bäume. Sie war Schirmherrin der Billion Tree Campaign. Ihr zu begegnen und die Kampagne zu erben, das war für mich und die Kinder von Plant-for-the-Planet eine riesige Ehre.
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Welchen Einfluss haben deiner Meinung nach junge Menschen auf die weltweite Klimapolitik?
Bei uns gibt es den Spruch: „Ein Moskito kann nichts gegen ein Nashorn ausrichten, aber Tausend Moskitos können ein Nashorn dazu bringen, die Richtung zu ändern.“ Daran glauben wir ganz fest. Deshalb verteilen wir zum Beispiel bei den UN-Klimagipfeln unsere Change Chocolate mit der Botschaft: Ihr verhandelt über unsere Zukunft – denkt daran!
Was ist dein Ratschlag an alle, was hier und jetzt jeder von uns tun kann, um klimafreundlicher zu leben?
Zu einem Stromanbieter wechseln, der 100% Ökostrom liefert – und dabei auch bares Geld in Photovoltaik-, Windkraft- oder andere Anlagen erneuerbarer Energien investiert. Weniger Fleisch essen. Fahrrad fahren und den Zug nutzen. Und natürlich: Bäume pflanzen – ob im eigenen Garten oder per Baumspende. Jeder einzelne Baum bindet CO2.
Last but not least: hast du eine Lieblingsbaumart?
Alle Bäume sind großartig – denn sie alle ziehen CO2 aus der Luft. Aber besonders begeistern mich die Mahagoni-Arten, die wir auf unserer Pflanzfläche in Mexiko pflanzen. Denn dank der Pflege und des Klimas wachsen sie wahnsinnig schnell: Innerhalb eines Jahres sind sie schon größer als ich. Dabei filtern sie natürlich auch sehr schnell viel CO2, einfach genial!
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Bis jetzt konnte Plant-For-The-Planet schon über 14 Milliarden Bäume in über 130 Ländern pflanzen. Hinzu kamen weitere Ideen und Initiativen wie zum Beispiel die einer neuen fairen Schokolade.
Wer sich jetzt ebenfalls so inspiriert fühlt wie wir, kann kurzerhand selbst zur Schaufel greifen und seinen eigenen Baum im Garten pflanzen, eine eigene Initiative in seiner Stadt oder in seiner Gegend starten oder aber sich für Plant-For-The-Planet engagieren.
Wir drücken Felix und Plant-For-The-Planet die Daumen und hoffen, dass das Ziel, 1.000 Milliarden Bäume bis 2020 zu pflanzen, erreicht wird. Und gießen bis dahin fleißig unsere Birke.