Erneut dürfen sich die Einwohner der französischen Hauptstadt und alle Touristen am Wochenende freuen, denn für die kommenden Tage gilt: der öffentliche Nahverkehr ist kostenlos. Hurra, was für eine gute Sache!

Könnte man meinen. Der Grund für die Maßnahme der Regierung ist aber alles andere als fabelhaft.

Seit Wochen schon versinkt die französische Hauptstadt nämlich unter ungewöhnlich dichtem Smog. Der Grund: es weht einfach kein Wind. Deshalb kommt es in Paris zu überhöhten Werten von Feinstaub und Stickoxiden. Der Eiffelturm ist nur noch verschwommen wahrzunehmen und die Bewohner leiden unter Atembeschwerden.

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Zum vierten Mal seit 20 Jahren muss am Wochenende nun jedes zweite Auto in Paris stehen bleiben. Nur Autofahrer, bei denen die letzte Ziffer im Nummernschild gerade ist, dürfen den Motor starten. Für alle anderen heißt es: entweder zu Fuß oder mit dem Nahverkehr von A nach B kommen.

Die französische Überwachungsstelle „Airparif“ führt die hohe Feinstaubbelastung sowohl auf den Verkehr, als auch auf das Heizen mit Holz zurück. Deshalb ist auch das Heizen mit Holz derzeit untersagt.

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Wie viele andere Städte hat auch Paris das ganze Jahr über mit hoher Feinstaubbelastung zu kämpfen - in manchen Fällen führt dies wie jetzt zum Fahrverbot. Die Regierung von Paris versucht aber immer wieder etwas gegen die hohe Belastung zu tun und die Lebensqualität für alle Bewohner zu verbessern. Erst diesen Sommer ist ein neues Gesetz erlassen worden, dass es allen Parisern erlaubt, die Stadt (fast) überall zu begrünen. Zudem ist seit Oktober ein kilometerlanges Seine-Ufer für den Verkehr gesperrt worden, um die Luftverschmutzung besser in den Griff zu bekommen und die Pariser dazu zu animieren, ein anderes Fortbewegungsmittel als das Auto zu wählen.

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Immer mehr Städte haben mit einer sehr hohen Feinstaubbelastung zu kämpfen. Viele Städte denken deshalb um und wollen in den kommenden Jahren neue Maßnahmen umsetzen, die den Bewohnern und allen Besuchern der Städte das Atmen erleichtern soll. Barcelona hat zum Beispiel schon jetzt Superblocks eingeführt, um die Luftverschmutzung weiter herunterzufahren.

Und auch Paris hat versprochen, weiterhin an der Reduzierung der Feinstaubbelastung  zu arbeiten, denn die Folgen allein für die Gesundheit der Bewohner sind verheerend. Vielleicht wäre es ja eine Idee, den Nahverkehr, wenn auch nicht für alle Tage, zumindest aber am Wochenende für alle Bewohner kostenlos zur Verfügung zu stellen?

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Ein Beitrag von Katrin Kausche