„Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.“

Was für ein großartiges Zitat von Alexander von Humboldt. Und geradezu eine Einladung für alle Reiselustigen, die ganze Welt zu erkunden und andere Kulturen kennenzulernen. Ein Blick ins Internet reicht oft schon, um die heutzutage scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten zu entdecken.

Kaum ein Winkel der Erde, den man nicht bereisen kann. Man hüpfet ins nächste Flugzeug, um in Costa Rica Baby-Schildkröten zu retten, in Indien Yoga zu machen oder in Kenia wilde Tiere zu beobachten – klar, man macht es nicht jeden Tag, aber wirklich ausgefallen sind solche Urlaube nicht mehr. In wenigen Stunden kann man fliegen, wohin man will und das oft auch zu unverschämt günstigen Preisen.

Laut einer Studie des Bundesumweltministeriums legen zwar schon knapp 20 Millionen Deutsche in Sachen Urlaubsplanung Wert auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit der Angebote. Doch trotzdem zieht es viele in die ferne Länder.

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Und leider hat dieser „Fortschritt“ auch eine Kehrseite: Denn Fliegen ist schlimmer als Auto oder Bahn fahren (logisch). Aber leider so, so viel schlimmer, dass sich das mit ein paar vegetarischen Tagen, Müllrecycling und dem Verzicht auf Coffee-to-go-Becher nicht wieder gerade biegen lässt.

Ich musste es am eigenen Leib erfahren, als ich meine CO2-Bilanz gecheckt habe. Für alle Mutigen: Hier könnt ihr euch euren eigene Bilanz errechnen lassen.

Zurück zu den Flugzeugen: Die Dinger produzieren leider nicht nur Kohlendioxid, sondern auch Stickoxide, die den Treibhauseffekt verstärken. Es wird davon ausgegangen, dass die Auswirkungen vom Flugverkehr für 75 Prozent des gesamten Treibhauseffektes durch Tourismus verantwortlich sind.

Das sollte Grund genug sein, um zumindest mal über Alternativen zu Flugreisen und klassischen Reiseportalen wie Booking.com zu sprechen. Und die gibt es! Etwa auf der Plattform Viabono, wo man eine Auswahl an klimafreundlichen Unterkünften in ganz Deutschland findet. Auch die Seite Anderswo ist hilfreich, wenn man seine nächste Reise umweltschonender gestalten möchte.

Wer wissen will, wie es um die CO2-Bilanz der einzelnen Unterkünfte steht, findet auf BookDifferent Antworten. Die Plattform greift auf die Datenbank von booking.com zurück und zeigt dir für jede Unterkunft die CO2-Bilanz pro Nacht an. Bei deiner Buchung über die Seite kannst du außerdem entscheiden, welcher Non-Profit-Organisation der Betreiber 50 Prozent der Buchungsgebühr spendet. Das Portal wurde von Niederländern gegründet und ist bisher allerdings nur auf Englisch und Französisch übersetzt worden.

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Auch in Deutschland tut sich was: Das Projekt „Katzensprung – Kleine Wege. Große Erlebnisse“ sammelt die schönsten und nachhaltigsten Urlaubsziele in Deutschland. Dadurch soll das Image von Naturparks in der Heimat aufpoliert und gezeigt werden, wie abwechslungsreich und schön Urlaub im eigenen Land sein kann. In diesem Sinne: Auf zu neuen Ufern!

Editorial

Umwelt schützen

Dahin geht die Reise: Wie man nachhaltig Urlaub macht

Ein Beitrag von Jana Sepehr