Tolle Nachrichten aus dem berühmten schwedischen Möbelhaus: Der Möbelhersteller IKEA möchte weltweit künftig auf umweltschädliches Styropor bei seinen Verpackungen verzichten und stattdessen umweltfreundliche Pilzfasern einsetzen.

Heutzutage ist es kein Geheimnis mehr, dass Styropor extrem schädlich für die Umwelt ist. Denn laut Harvard muss das im Styropor enthaltene Styrol aus Erdöl gewonnen werden, eine Quelle, die weder nachhaltig noch erneuerbar ist und zudem auch noch sehr umweltschädlich ist. Dementsprechend ist Styropor aufgrund dieses Hauptbestandteils nicht biologisch abbaubar. Es dauert Jahrzehnte, bis sich der Stoff zersetzt. Ganz abgesehen davon, dass es tödlich für Tiere ist, wenn sie das Styropor mit Futter verwechseln und fressen.

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Doch trotz dieser bekannten Gefahren durch Styropor, wird es weltweit immer noch massenweise hergestellt und eingesetzt. Jedes Jahr landen dadurch 14 Millionen Tonnen Styropor auf Mülldeponien und in der Natur.

Und leider muss im Moment davon ausgegangen werden, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren weiter fortsetzt. Forscher gehen schon jetzt davon aus, dass bis 2050 99% aller Vögel auf der Welt Plastik in ihren Mägen haben werden.

Es muss also endlich ein Umdenken stattfinden. Und IKEA, das größte Möbelhaus der Welt, scheint da auf dem richtigen Weg zu sein.

IKEA ist sich darüber bewusst, wie umweltschädlich Styropor-Verpackungen sind und will stattdessen auf umweltverträgliche Pilzfaser-Verpackungen umstellen, um so weltweit Müll zu reduzieren und den Recyclingkreislauf zu verbessern.

Image: Ecovative

Die clevere Alternative zu Styropor wird vom amerikanischen Unternehmen Ecovative hergestellt. Und anders als Styropor kann der „Pilzschaum”, der letztendlich als Verpackung dient, in der Natur innerhalb weniger Tage biologisch abgebaut werden und anschließend sogar als Blumenerde dienen.

Der Pilzschaum wird auf landwirtschaftlichen Abfallprodukten wie Maisblättern oder Hülsen gezüchtet. Innerhalb weniger Tage verbinden die Pilzfasern die Abfallprodukte zu einer leichten, aber dennoch stabilen Masse. Wenn dann das Material getrocknet wird, hören die Pilzfasern auf zu wachsen. So behält die Masse dauerhaft ihre Form. 

Image: Ecovative

Die raffinierte, umweltfreundliche Verpackungsalternative des amerikanischen Unternehmens ist eine wirklich revolutionäre Erfindung und zudem eine Erfindung, die das größte Möbelhaus der Welt gerne einsetzen würde.

Joanna Yarrow, Managerin der Nachhaltigkeitsabteilung von IKEA in Großbritannien, sagte gegenüber der Presse, dass der schwedische Möbelhersteller vor allem deshalb auf die Pilzfaser-Verpackung umschwenken will, weil viele der Möbel in Styropor verpackt werden. Dies wolle man nun ändern.

Denn die neuartige Pilzfaser-Verpackung lässt sich mit Leichtigkeit im eigenen Garten entsorgen, wo sie dann als wunderbarer Dünger für Gras und Pflanzen dienen kann.

Die Pilzschaum-Verpackung existiert bereits seit 2006 und wird in Troy, im Bundesstaat New York, hergestellt. Seit Jahren schon verkauft Ecovative seine Verpackungsalternative an große Unternehmen wie zum Beispiel an den Computerhersteller Dell.

Image: Ecovative

„Das Großartige an dem 'Pilzschaum' ist die Möglichkeit, es genau in die Passform wachsen zu lassen, die man braucht. So kann man fast maßgeschneiderte Verpackungen züchten." berichtet Joanna Yarrow.   

Image: Ecovative

Mit IKEAs derzeitigen Plänen zur Verpackungsalternative zeigt sich das schwedische Möbelhaus nicht zum ersten Mal umweltbewusst. Bereits seit 2015 bietet IKEA auch vegane Köttbullar (bzw. Grönsaksbullar genannt) an. Damit will IKEA einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Denn weltweit verkauft das Unternehmen jährlich rund 1 Milliarde Hackfleischbällchen in seinen Möbelhaus-Restaurants. Mit Grönsaksbullar will IKEA eine gesündere und nachhaltigere Variante anbieten und so dabei helfen, die CO2-Bilanz des Unternehmens zu verbessern.

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Es scheint also ganz so, als versuche IKEA, mit gutem Beispiel voranzugehen. Kein umweltschädliches Styropor einzusetzen ist da durchaus ein guter Anfang. Und mittlerweile erkennen immer mehr Städte und Unternehmen, wie schädlich der Stoff für die Umwelt ist. San Francisco in den USA zum Beispiel will ab 2017 ganz auf Styropor verzichten und ein entsprechendes Gesetz verabschieden.

Hoffentlich werden viele Städte und Unternehmen diesen Vorbildern folgen.

Dieser Artikel wurde von der Autorin Amanda Froelich zuerst auf True Activist veröffentlicht. Die hier dargestellte Meinung ist ausdrücklich die Meinung des Autors und gibt nicht die Meinung unserer Partner wieder. 

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