Malala Yousafzai ist eine wahre Verfechterin für die Rechte von Mädchen und das Recht auf Bildung für alle Kinder. Mit ihren 19 Jahren setzt sie alles daran, die Welt zu einem besseren Ort für alle zu machen.

Und dabei hat Malala selten ein Blatt vor den Mund genommen. Erst kürzlich hat sie die Absichten von Präsident Trump, Flüchtlinge und Personen aus bestimmten muslimischen Ländern nicht in die USA einreisen zu lassen, stark kritisiert.

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Die Online-Plattform „Broadly Vice” führte Ende April ein Interview mit Malala, als sie das Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York besuchte. In dem Interview wurde sie unter anderem zu den Themen Gleichberechtigung von Frauen und Männer sowie zum Thema Bildung befragt. Und Malala wäre nicht Malala, wenn sie nicht auch die Gelegenheit genutzt hätte, mal zu formulieren, was sie dem US-Präsidenten Donald Trump so sagen würde, wenn sie ihn denn einmal treffen sollte. Hier sind ihre Antworten:


Zum Thema syrische Flüchtlinge

„Stellen Sie sich mal eine Sekunde lang vor, sie wären obdachlos und keiner würde sich um Sie kümmert. Stattdessen nennt Sie jeder ein Terrorist und verschließt Türen und Fenster. Genau so ergeht es syrischen Flüchtlingen bzw. den meisten Flüchtlingen auf dieser Welt heutzutage.“

Über Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männer

„Ich finde, dass Männer stolz darauf sein sollten, wenn sie sich Feministen nennen. Jeder sollte ein Teil dieser Bewegung sein.“

„Mein Vater hat nie meine Flüge gestutzt, sondern mich fliegen lassen. Er hat mir die Freiheit gegeben, dass zu tun, was ich für richtig fand. Das macht mich sehr stolz und ich bin ihm unglaublich dankbar. Die Zeit ist reif, dass mehr Männer seinem Beispiel folgen.“

„Jedem Mädchen und jeder Frau sage ich immer wieder, dass sie an sich selbst glauben müssen. Die Rolle der Frau ist enorm wichtig. Und Frauen sollten sich zusammentun, um gemeinsam aktiv zu werden.”

Über Donald Trump und die Kürzung der Hilfsgelder für Frauen in Entwicklungsländern (‘Global Gag Rule’)

„Viele Maßnahmen des neuen Präsidenten sind verstörend, zum Beispiel das Einreiseverbot für Menschen aus verschiedenen muslimischen Ländern und all die Maßnahmen, die das Recht auf Abtreibung einschränken. Ich denke, dass Frauen jetzt mehr denn je zusammenhalten müssen, so wie sie es auf dem Women’s March bewiesen haben. Wir dürfen nicht aufhören, uns Gehör zu verschaffen.”

Darüber, was sie Präsident Trump bei einem Treffen sagen würde

„Wenn sich die Gelegenheit ergeben sollte, würde ich mich auf alle Fälle mit ihm treffen.”

„Wenn ich zu solchen wichtigen Treffen gehe, stelle ich mir immer vor, dass das nicht ich bin, die dort spricht, sondern hunderte, tausende Mädchen, die in Flüchtlingslagern auf der ganzen Welt leben und denen ich meine Stimme verleihe.”

„Das wichtigste, was der Präsident verstehen sollte, ist, wie es sich anfühlt, wenn man als Flüchtling in solchen Lagern leben muss. Ich finde, Präsident Trump sollte einmal ein Flüchtlingscamp besuchen und sich ein eigenes Bild davon machen und sehen, wie es ist, wenn man keine Hoffnung mehr und keine Chance auf Bildung hat. Wenn man keinen Zugang zu einem funktionierenden Gesundheitssystem hat. Denn genau so sieht das Leben der Flüchtlinge aus. Wenn man das einmal erlebt hat, wird man begreifen, warum diese Menschen auf der Suche nach einem sicheren Ort sind.”

Über den Krieg in Syrien

„Die Kinder in Syrien haben die gleichen Träume wie wir. Sie wollen Ärzte, Lehrer oder Ingenieure werden. Dann trifft man die Eltern, die selbst Lehrer oder Ingenieure sind - Menschen wie wir.”

„Ich würde alle Flüchtlinge willkommen heißen. Wir müssen sie in unseren Ländern aufnehmen und sie unterstützen. Wenn die Menschheit die Flüchtlinge weiter ignoriert, werden wir alle auf der Welt verlieren.”

„Ich glaube, dass die Vereinigten Staaten eine bedeutende Rolle darin einnehmen können, Frieden in Syrien zu schaffen. Wenn sich die Vereinigten Staaten dazu durchringen. Sie müssen vor allen Dingen sicherstellen, in Bildung zu investierten.”

Wie man anderen Menschen hilft

„Wir sollten uns alle als Brüder und Schwestern sehen und versuchen, uns gegenseitig zu helfen. Wenn man einer Gemeinschaft hilft, hilft man gleichzeitig der ganzen Welt, denn so wird jeder Mensch ein besseres Leben führen können. Eine solche Aufgabe muss ein Land wie die USA nicht alleine meistern. Alle Länder sollten gemeinsam die Menschen und Gemeinden auf der Welt unterstützen, die unsere Hilfe am nötigsten haben.

Über den Einfluss, den Bildung auf jemanden haben kann

„Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch, ja, sogar ein Stift - all das kann die Welt verändern.”

„Bildung ist Bildung. Wir sollten all das lernen, was es zu lernen gibt, und uns erst dann entscheiden, welchen Weg wir einschlagen wollen.”

„Bildung ist nicht nur für den westlichen Teil der Welt bestimmt. Bildung ist menschlich.”

News

Gerechtigkeit fordern

Mr. Trump, Malala hätte da ein paar Worte an Sie zum Thema Flüchtlingskrise

Ein Beitrag von Meghan Werft