Diesen Samstag (21.01.2017) findet der erste Women’s March on Washington statt. Es ist der erste Protestmarsch seiner Art und will auf Frauen- und Menschenrechte weltweit aufmerksam machen. Hunderttausende werden in Washington erwartet.

Dass für den Protestmarsch der 21. Januar 2017 auserkoren wurde, ist kein Zufall: denn Samstag ist der erste Amtstag nach der Inauguration - der Amtseinführung - des neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump.

Man muss allerdings nicht bis nach Washington reisen, um an dem Protestmarsch teilzunehmen. Auch in verschiedenen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz kann man sich einer ähnlichen Demonstration anschließen.

Mehr Lesen: 10 völlig absurde, frauenverachtende Gesetze, die auch heute noch existieren

Was steckt dahinter?

Die Idee zu dem Protestmarsch fing klein an - mit einer Rentnerin aus Hawaii. Nachdem Teresa Shook im Fernsehen den Wahlsieg von Donald Trump verfolgte, war sie am Boden zerstört. All die Geschichten, die während des Wahlkampfs über den Kandidaten Trump an die Oberfläche traten - sein berühmter „Locker Room Talk” zum Beispiel - und die Hassrhetorik, auf die immer wieder zurückgegriffen wurde, haben Teresa Shook sprachlos gemacht.

Deshalb erstellte sie einen Tag später, mit etwas Hilfe, auf Facebook das Event „Women’s March on Washington”, um daran zu erinnern, dass die Rechte von Frauen von jedem zu achten sind.

„Als ich ins Bett ging, haben ca. 40 Leute zugesagt. Am nächsten Morgen waren es 10.000 Menschen, die zugesagt hatten, nach Washington zu kommen und weitere 10.000, die an der Veranstaltung interessiert waren”, sagt Teresa Shook in einem Interview mit Hawaii News.

Seit dem ist die Teilnehmerzahl im wahrsten Sinne des Wortes explodiert: über 200.000 Leute wollen am Samstag auf die Straße gehen und 250.000 weitere Menschen sind weiterhin an der Veranstaltung interessiert. So einen großen Marsch zum Amtsantritt eines amerikanischen Präsidenten hat es noch nie zuvor gegeben.

Damit hat Teresa nicht gerechnet, als sie aus dem Bauch heraus die Veranstaltung auf Facebook einstellte. Und ganz alleine kann sie so eine riesige Veranstaltung auch nicht stemmen, weshalb die Rentnerin sich nun auch an die 100 Partner an ihre Seite geholt hat - darunter auch Global Citizen.

Protestmärsche in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Längst geht es nicht mehr nur darum, an die Rechte von Frauen zu erinnern. Nachdem so viele verschiedene Gruppen ihr Interesse an Teresas Protestmarsch bekundet haben, erweiterte sich auch das Spektrum: inzwischen geht es auch um die Rechte von Homo- und Transsexuellen, Immigranten, Flüchtlingen, kurzum: es geht um die Wahrung der Menschenrechte.

Rund um den Globus finden über 600 ‚Sister Marches‘ statt - auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Deutschland

Berlin - ab 11 Uhr, Startpunkt: Pariser Platz

Bonn - ab 14:30 Uhr, Startpunkt: Martin-Luther-King-Straße 20

Düsseldorf - ab 10 Uhr, Startpunkt: Bertha-von-Suttner Platz

Frankfurt - ab 12 Uhr, Startpunkt: Alte Oper

Hamburg - ab 16 Uhr, Startpunkt: Rathausmarkt

Heidelberg - ab 15 Uhr, Startpunkt: Friedrich-Ebert-Platz

München - ab 12 Uhr, Startpunkt: Königinstraße 5

Österreich

Wien - ab 12 Uhr, Startpunkt: Karlsplatz Park

Schweiz

Genf - ab 11 Uhr, Startpunkt: Quai du General Guisan


Der Protestmarsch in Washington und all seine „Sister Marches” sollen sich ausdrücklich nicht gegen den neuen Präsidenten Trump richten, sondern die Welt an die Bedeutung von Frauen- und Menschenrechten erinnern - vor allem in Hinsicht auf die Hassrhetorik und den Populismus, die im letzten Jahr in vielen Ländern der Welt Einzug genommen haben.

Wer am Samstag also noch nichts vorhat: wie wärs dann, sich einem der Protestmärsche anzuschließen?

News

Gerechtigkeit fordern

Nach Trumps Amtsantritt: Rentnerin will mit Demo an Menschenrechte erinnern

Ein Beitrag von Katrin Kausche