Grün, jung und vor allem eins – laut. Das sind die Klimaaktivist*innen, die derzeit auf die Straßen gehen und für drastische Maßnahmen zum Klimaschutz aufrufen. Ein ganzes Team davon hat sich für ein Video zusammengeschlossen, in dem es den US-Präsidenten Joe Biden auffordert, sein Versprechen einzuhalten, die US-Finanzierung für internationale Klimaschutzmaßnahmen aus Gründen der Gerechtigkeit und Fairness zu verdoppeln.

Die Aktivist*innen erzählen von ihren Heimatländern, in denen sie die zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise aus erster Hand miterleben, von extremen Überschwemmungen und verheerenden Dürren. Sie betonen, dass die Klimakrise unverhältnismäßig stark in den Ländern und Communities zu spüren ist, die am wenigsten zu dem Problem beigetragen haben. Wohlhabende Länder, die größtenteils für die Krise verantwortlich sind – insbesondere die USA – müssen sich verstärkt einsetzen und die notwendigen Finanzmittel für die Eindämmung und Anpassung bereitstellen. 

Die Jugendaktivist*innen haben diese Botschaft inmitten der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York überbracht, bei der die Staats- und Regierungschef*innen der Welt zusammenkommen, um Themen wie den russischen Einmarsch in die Ukraine, die sich verschärfende Hungerkrise und die Klimakrise zu diskutieren. 

Zudem erscheint sie genau vor dem globalen Klimastreik von Fridays for Future am 23. September und dem Global Citizen Festival am 24. September. Beide Veranstaltungen zielen darauf ab, mehr Impulse für globale Klimaschutzmaßnahmen zu geben. 

Die Aktivist*innen repräsentieren einen breiten Querschnitt der Fridays for Future Bewegung, darunter Vanessa Nakate aus Uganda, Elizabeth Wathuti aus Kenia, Nyombi Morris aus Uganda, Mohamed El-hajji aus Marokko, Julieta Martínez aus Chile, Yero Sarr aus dem Senegal, Yusuf Baluch aus Belutschistan und Pakistan, Xiye Bastida aus Mexiko und den USA, Sophia Kianni aus dem Iran und den USA sowie die Citizen Award Gewinnerin von 2022, Mitzy Cortés aus Mexiko.

Im Rahmen des Global Citizen Festivals setzen wir uns dafür ein, dass Länder wie die USA die Lücke in der Klimafinanzierung schließen, wichtige Finanzmittel für Landwirt*innen bereitstellen und die sich verschärfende Hungerkrise eindämmen, die eng mit der Klimakrise zusammenhängt. 

Seit mehr als einem Jahrzehnt drängen die einkommensschwachen Länder die reichen Länder dazu, die auf der UN-Klimakonferenz 2009 gemachte Zusage der jährlichen internationalen Klimafinanzierung in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar einzuhalten. Nach jahrelangem Zögern sollte dieser Betrag schließlich im Jahr 2020 erreicht werden, doch die reichen Länder machten erneut einen Rückzieher

Derzeit beläuft sich die internationale Klimafinanzierung auf etwa 83,3 Milliarden US-Dollar und der größte Teil davon wurde in Form von Darlehen gewährt, die zurückgezahlt werden müssen. 

Erschwerend kommt hinzu, dass der Betrag von 100 Milliarden US-Dollar vereinbart wurde, als die Auswirkungen der Klimakrise noch deutlich geringer waren. Jetzt brauchen die einkommensschwachen Länder weitaus mehr finanzielle Unterstützung, um mit den exponentiell steigenden Folgen fertig zu werden. Damit diese Finanzierung wirklich wirksam ist, muss sie nach Ansicht von Befürworter*innen in Form von Zuschüssen und nicht in Form von Darlehen erfolgen, die die Länder in Schulden stürzen. 

Präsident Biden sagte, die USA würden ihre internationale Klimafinanzierung auf 22 Milliarden US-Dollar verdoppeln und damit zusätzliche elf Milliarden US-Dollar auf den Tisch legen, was übrigens weniger als den Gewinn von einer Woche für die weltweit führenden Unternehmen für fossile Brennstoffe ausmacht. Biden hat zusammen mit dem US-Senat die Möglichkeit, diese Mittel bei den Haushaltsverhandlungen im nächsten Jahr zu realisieren. 

Die Stimmen der Klimaaktivist*innen vereinen sich in einem kraftvollen Refrain an die Politiker*innen der USA: "Wir zählen auf euch".

Advocacy

Umwelt schützen

Die Fridays for Future Bewegung fordert US-Präsident Biden auf, sein Versprechen zu halten

Ein Beitrag von Joe McCarthy