Am vergangenen Samstag gewann die Sängerin Netta den Eurovision Song Contest (ESC).
Eine Frau. Lesbisch. Jüdin. Israelin.
Dazu ein Song, der eine politische und feministische Botschaft enthält.
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Dass diese Frau, dieses Lied und dieses Land den ESC gewonnen haben, brachte eine durchaus hitzige Diskussion ins Rollen. Für einige Zuschauer schien es schwer begreiflich zu sein, dass so viel „Andersartigkeit“ womöglich belohnt wurde. Davon war zumindest die Rede im Netz, etwa auf der sozialen Plattformen Twitter.
Dort liest man Posts wie:
What a horrible song. 🤢
— Alt-Right Europe (@pr0udwhite) 13. Mai 2018
Fat acceptance ("I'm a beautiful creature") and feminism ("I'm not your toy, you stupid boy") nicely combined in this little masterpiece of cultural marxist propaganda. 🤮😖#Eurovision#Eurovision2018https://t.co/2ioMDY6KYU
Israel's Eurovision winner Netta's accused of racism over costume https://t.co/V4sufGZJak
— John Smith (@John8822Smith) 13. Mai 2018
No one could deny that she is FAT and UGLY.
Der Sieger-Song „Toy“ ist ein politisches Statement mit einer feministischen Botschaft. Denn die Lyrics knüpfen thematisch an die MeToo-Debatte an.
Immer wieder singt Netta die Strophe: „I am not your toy, you stupid boy“ (Ich bin nicht dein Spielzeug, du dummer Junge).
Auch auf diese Botschaft folgen heftige Reaktionen. Es fallen Worte wie „Genderwahn".
Mal ehrlich: ist das ein Lied oder #Genderwahn#meetoo 🌈🌈 Gegackere?
— Frechfrau (@MutterRenate) 13. Mai 2018
Der #esc2018 ist nicht mehr wirklich das, was es sein sollte: ein Musikwettbewerb.#Netta#Israel
🇮🇱🇮🇱🇮🇱🇮🇱🇮🇱🇮🇱🇮🇱🇮🇱🇮🇱🇮🇱🇮🇱🇮🇱 https://t.co/tbmDfstI34
Wie finden Sie den Siegersong "Toy" von Netta des ESC 2018? 789 User haben abgestimmt. Teilen Sie Ihre Meinung! ,das liedchen,FURCHTBAR !!!! DIE SÄNGERIN, EIN HÄSSLICHER FETTI !!!!
— jürgen böttger (@riskator48) 14. Mai 2018
Einige vertreten die Meinung, dass der Song nur wegen seiner politischer Aussagekraft gewonnen habe und verurteilen dies. Beim ESC solle Politik keine Rolle spielen, sondern nur die reine musikalische Leistung.
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Dem gegenüber gab es aber auch positive Stimmen im Netz. Viele Twitter-Nutzer freute sich mit und für Netta und Israel.
„Thank you for accepting differences.” - #ESC Gewinnerin Netta. Ich hoffe, da haben jetzt ein paar mitgeschrieben. #ESC18
— Julian Pahlke (@J_Pahlke) 12. Mai 2018
Diejenigen, die Netta nun ihren Sieg wegen israelischer Taten absprechen, sind doch dieselben, die davor meinten, man solle den ESC nicht politisieren, lol
— Nico (@nichokopai) 13. Mai 2018
So viel bunte Euphorie! So viel gebündelte Lebensfreude! So viel Wut und Talent und Aussagekraft! Ein Song wie ein überbordendes queeres Happening. Die Hoffnung steigt! Hier mein Blogbeitrag dazu: https://t.co/VaAhSjFX4K#ESC2018#Netta
— Kerstin Grether (@KersyStrawberry) 13. Mai 2018