1. AIDS und HIV sind nicht das Gleiche
AIDS ist die englische Kurzform für die Bezeichnung “Acquired Immunodeficiency Syndrome”, HIV steht kurz für “Human Immunodeficiency Virus”. Zwei unterschiedliche Namen, zwei unterschiedliche Dinge: HIV ist das Virus, AIDS die Krankheit.
Das HI-Virus wird durch infektiöse Körperflüssigkeiten übertragen, zum Beispiel Blut, Sperma, Scheidensekret und Muttermilch. Die häufigste Ansteckungsursache ist ungeschützter Geschlechtsverkehr.
Doch wer sich mit dem HI-Virus infiziert, muss nicht zwangsläufig (sofort) an AIDS erkranken.
2. Weltweit stecken sich jeden Tag fast 1.000 Mädchen und Frauen mit HIV an
Frauen und Mädchen sind besonders häufig von HIV betroffen. Tag für Tag stecken sich fast 1.000 junge Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren mit dem Virus an. Die überwiegende Mehrheit von ihnen lebt in Subsahara-Afrika. Dort ist die Wahrscheinlichkeit für junge Frauen doppelt so hoch wie für junge Männer, sich mit HIV zu infizieren.
Dafür gibt es einige Gründe – ein wesentlicher ist die geschlechtsspezifische Diskriminierung von Frauen und Mädchen, die weltweit in verschiedenen Formen sichtbar ist.
Frauen und Mädchen fehlt häufiger der Zugang zu Bildung und wichtigen Informationen im Zusammenhang mit übertragbaren Krankheiten. Sie wissen nicht, dass sie sich schützen müssen – und wie. In vielen Regionen der Welt können Frauen und Mädchen weniger offen über Sex und sexuell übertragbare Krankheiten sprechen.
Zudem hängt die deutlich höhere Infektionsrate auch mit der wirtschaftlichen Verwundbarkeit zusammen. Mädchen, die gar nicht oder nur geringen Zugang zu Bildung haben, müssen ihr Einkommen mitunter durch sexuelle Beziehungen sichern – dazu gehört ungeschützter Sex gegen Geld oder auch Zwangs- oder frühe Ehen, in denen sie von ihren Ehemännern abhängig sind.
3. AIDS ist kein Todesurteil – mehr
Es gab Zeiten, da kam die Diagnose “HIV positiv“ einem Todesurteil gleich. In den 1980er-Jahren gab es gegen den HI-Virus keinerlei Medikamente, wodurch eine Infektion zwangsläufig zum Ausbruch von AIDS führte.
In den 1990er-Jahren wurden erste Medikamente entwickelt, die allerdings noch sehr starke Nebenwirkungen verursachten. Durch die stetige Weiterentwicklung von Therapiemethoden ist HIV heute zwar noch nicht heilbar, aber behandelbar. So können HIV-positive Menschen ein verhältnismäßig normales Leben mit normaler Lebenserwartung führen. Vorausgesetzung ist jedoch, dass eine Infektion frühzeitig erkannt wird und die lebenswichtigen Medikamente verfügbar sind.
4. Jeden Tag sterben mehr als 300 Kinder und Jugendliche an den Folgen von AIDS
13 Todesfälle pro Stunde. So lautet die bittere Schätzung von UNICEF für das Jahr 2018. Pro Tag waren es vergangenes Jahr rund 320 Kinder und Jugendliche, die an den Folgen von AIDS starben, so UNICEF.
Der Hauptgrund hierfür ist der noch immer schlechte Zugang zu AIDS-Medikamenten in vielen Ländern sowie mangelnde Bemühungen bei der Prävention von HIV-Infektionen.
Lediglich 54 Prozent der infizierten Kinder unter 15 Jahren erhielten weltweit eine Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten. Regional gibt es noch immer sehr große Unterschiede bei der Versorgung, berichtet UNICEF: Während in Südasien mehr als 90 Prozent der betroffenen Mädchen und Jungen Zugang zu medizinischer Behandlung haben, sind es im Nahen Osten und Nordafrika 73 Prozent – in West- und Zentralafrika nur 28 Prozent.
5. Jede*r kann sich mit HIV infizieren
Auch wenn HIV in einigen Regionen häufiger auftritt als in anderen, kann man sich überall auf der Welt mit dem Virus anstecken.
In Deutschland leben aktuell rund 90.000 Menschen mit einer HIV-Infektion oder AIDS Erkrankung. Etwa 460 HIV-Infizierte sind 2015 gestorben, 2014 waren es noch 480 Todesfälle. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen im Jahr 2015 wird auf 3.200 geschätzt – ähnlich wie in den Vorjahren.
Eine HIV-Infektion ist nicht sofort klar erkennbar. Sie macht sich durch diffuse Symptome bemerkbar. Am Anfang sind grippeähnliche Beschwerden häufig – und man sieht Menschen nicht an, ob sie sich infiziert haben. Deshalb ist es entscheidend, sich dem Risiko bewusst zu sein und sich zu schützen.