Warum das wichtig ist
Der Globale Fonds wurde 2001 ins Leben gerufen, um AIDS, Tuberkulose, Malaria sowie andere übertragbare Krankheiten zu bekämpfen. Um dieses Ziel erfolgreich zu erreichen, braucht es die finanzielle Unterstützung von Regierungen aus der ganzen Welt. 

Beim diesjährigen G7-Gipfel drehte sich alles um die “Eine Milliarde Euro Frage” – zumindest aus der Sicht von zahlreichen Nichtregierungsorganisationen. Gespannt und hoffnungsvoll wurde auf die Zusage von Kanzlerin Angela Merkel gewartet, eine Milliarde Euro für den Globalen Fonds bereitzustellen. Und dieses Zusage kam.

In den vergangenen Monaten sind Global Citizens 55.000 Mal aktiv geworden, um Deutschland dazu aufzufordern, diesen Beitrag zu leisten. Das Geld soll über die kommenden drei Jahre ausgegeben werden und dabei helfen, den Kampf gegen AIDS, Malaria und Tuberkulose voranzutreiben. 

Für die kommende Finanzierungsperiode zwischen 2020 und 2022 benötigt der Globale Fonds insgesamt mindestens 14 Milliarden US-Dollar. Die bisherigen Zusagen kamen unter anderem von Großbritannien (1,4 Mrd. Pfund), Kanada (930,4 Mio. kanadische Dollar) und der Europäischen Union (550 Millionen Euro). 

Es ist nicht das erste Mal, dass ein G7-Treffen einen Erfolg für die Entwicklungszusammenarbeit bringt. In der Vergangenheit waren die Gipfeltreffen bereits Ausgangspunkt verschiedener entwicklungspolitischer G7- beziehungsweise G8-Initiativen. Themen wie Ernährungssicherheit, Gesundheit, der Umgang mit Rohstoffgewinnung und die Partnerschaft mit Afrika wurden bei den Gipfeltreffen diskutiert. Als die G7 2015 auf Schloss Elmau zusammen kamen, beschlossen die Anwesenden, bis 2030 500 Millionen Menschen zu helfen, die unter Hunger und Mangelernährung leiden. 

Wer oder was sind die G7? 
Die G7 sind keine internationale Organisation, sondern ein informelles Forum von Staats- und Regierungschefs. Sie treffen sich einmal jährlich auf Einladung der jeweiligen Präsidentschaft zu einem Gipfel. Der Vorsitz wechselt jährlich reihum und demnach ohne Wahlen. Deutschland hatte zuletzt 2015 die Präsidentschaft inne. In diesem Jahr ist es Frankreich, im kommenden Jahr die USA. 
Wer gehört dazu? 
Die G7 wurden 1975 etabliert und nahmen 1998 Russland auf. Die G8-Gemeinschaft hielt bis zum 25. März 2014. Damals schlossen die anderen Mitglieder Russland aufgrund der Annexion der Krim aus und schrumpften wieder auf die G7, bestehend aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA. DieEU hat einen Beobachterstatus. 
Was passiert bei den G7-Gipfel-Treffen? 
Bei den Treffen diskutieren die anwesenden Staats- und Regierungschefs über Schlüsselfragen der Weltpolitik, tauschen ihre Standpunkte aus und versuchen, konstruktive Lösungen zu entwickeln. 

Seit seinem Bestehen hat der Globale Fonds bereits dazu beigetragen, 27 Millionen Menschenleben zu retten. Knapp zwei Millionen davon gehen auf die bisherige finanzielle Unterstützung der Bundesregierung zurück.

Entwicklungsminister Gerd Müller lobte die Ankündigung von Kanzlerin Merkel: “Mit der Ankündigung der Bundeskanzlerin, eine Milliarde Euro in den Globalen Fonds für die nächsten drei Jahre zu investieren, verstärken wir den Kampf gegen AIDS, Tuberkulose und Malaria. Die bisherigen Erfolge sind bemerkenswert: Im letzten Jahr hat der Globale Fonds fast 200 Millionen Moskitonetze zur Verhütung von Malaria verteilt.” Auch dadurch konnten die Todesfälle durch Malaria seit 2002 halbiert werden, so Müller. 

Mit der Zusage von einer Milliarde Euro verstärkt Deutschland seine Unterstützung um rund 18 Prozent. Es ist die höchste Zusage, die Deutschland bisher für den Globale Fonds gemacht hat. Nun bleibt zu hoffen, dass andere potenzielle Geldgeber dem Beispiel Deutschlands folgen und ihre Investitionen in den Globalen Fonds erhöhen. 

Eines der potenziell größten Geberländer, die bisher noch keine Zusage gemacht haben, ist Frankreich. Diese Zusage könnte spätestens bei der offiziellen Finanzierungskonferenz des Globalen Fonds am 10. Oktober 2019 in Lyon erfolgen. 

Editorial

Armut beenden

Deutschland verkündet Rekordsumme, um AIDS, Tuberkulose und Malaria zu bekämpfen

Ein Beitrag von Jana Sepehr