Warum das wichtig ist
In Simbabwe protestieren die Menschen gegen die drastische Preiserhöhung des Treibstoffs. Die Demonstrationen wurden immer wieder gewaltsam niedergeschlagen. Auch Berichte über Soldaten, die protestierende Frauen vergewaltigten, wurden bekannt. Jetzt reagieren die Frauen mit einem weiteren Protestmarsch. Schließe dich Global Citizen an und fordere Regierungen auf, sexuelle Gewalt zu stoppen.

In schwarzer Kleidung und ohne Make-up protestierten Frauen in Simbabwe am vergangenen Mittwoch gegen sexuelle Gewalt und Übergriffe durch das Militär.

Im Rahmen der “Black Wednesday”-Kampagne, schlossen sich Frauen landesweit zusammen und forderten die Regierung auf, einheimische Sicherheitskräfte für die Vergewaltigung mehrerer Mädchen zur Verantwortung zu ziehen, berichtete die britische Tageszeitung The Guardian.

Die drastische Erhöhung der Treibstoffpreise Anfang des Monats führte zu einem dreitägigen Streik und landesweiten Demonstrationen. Die Polizei schlug hart zurück: zwölf Tote und 78 Verletzte waren die Folge. Berichte über Raub, Mord und Vergewaltigung durch Sicherheitskräfte gehören seitdem zum Alltag.

"Am zweiten Tag der Proteste stürmten Soldaten gegen Mitternacht in mein Haus, ihre Gesichter hinter Sturmhauben versteckt, und fingen an, mich zu schlagen", erzählte eine 21-jährige Überlebende der Thomson Reuters Foundation.

"Sie beschuldigten mich an den Protesten teilgenommen zu haben und bezichtigten mich, einer der Hooligans zu sein, die Autoreifen auf der Straße anzündeten. Danach haben sie mich vergewaltigt", erzählte sie weiter.

Wie viele andere Frauen meldete auch sie den Übergriff nicht der Polizei – aus Angst vor weiteren Vergeltungsmaßnahmen und Demütigungen.

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Das Misstrauen gegenüber der Polizei, die selbst in das gewaltsame Vorgehen der Regierung verwickelt war, sei einfach zu groß, berichtete der britische Nachrichtendienst BBC.

"Alle Frauen, die angeblich vergewaltigt wurden, werden dazu ermutigt, die Übergriffe der Polizei zu melden", sagte Informationsministerin Monica Mutsvangwa.

"Die Untersuchung wird von einer Kommissarin geleitet, die sicherstellt, dass betroffene Frauen mit Empathie, Mitgefühl, Respekt und Sorgfalt behandelt werden. Ihre Sicherheit hat oberste Priorität", fügte sie hinzu.

Die Frauenrechtsorganisation “Women's Academy for Leadership and Political Excellence” (WALPE), die hinter dem “Black Wednesday” Protest steht, forderte Männer auf, Solidarität für Überlebenden sexueller Gewalt zu zeigen und erwartet von der Regierung, Stellung zu nehmen.

"Wir fordern die Regierung auf, sich zu ihren Handlungen zu bekennen”, sagte WALPE in einer öffentlichen Pressemitteilung.

"Wir brauchen die Unterstützung der Männer, damit Frauen ihr Vertrauen in Männer wiederherstellen können. Außerdem fordern wir alle Frauen auf, die selbst Opfer von Missbrauch wurden, sich bei unabhängigen Einrichtungen zu melden", sagte die Organisation weiter.

Der Mut der Frauen in Simbabwe löste eine Welle der Solidarität in den sozialen Medien aus.

Wenn du Opfer von sexueller Gewalt und Missbrauch wurdest, kannst du dich kostenfrei und anonym beim Hilfetelefon sexueller Missbrauch (0800-22 55 530) melden, eine E-Mail an beratung@hilfetelefon-missbrauch.de senden, oder das Online-Angebot des Hilfetelefons aufsuchen: http://www.nina-info.de.

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Gerechtigkeit fordern

Frauen in Simbabwe tragen aus Protest gegen sexuelle Gewalt Schwarz

Ein Beitrag von Daniele Selby  und  Carmen Singer