Fairtrade, FSC, Bioland – du kennst sicherlich auch den Berg an Nachhaltigkeitszertifizierungen. Logos, die fairen Handel bewerben und Labels, die transparente Lieferketten ermöglichen wollen. Was als gute Sache startete, sorgt heute für maximale Verwirrung, denn jedes Siegel hat seine eigenen Standards und Prozesse, durch die ihre Kriterien getestet werden. 

Zudem gibt es für die unterschiedlichsten Waren und Dienstleistungen Labels – von Lebensmitteln und Textilien über Tourismus, Kosmetik, bis hin zu Gas und IT-Produkten.

Wir haben uns die bekanntesten Zertifizierungen angeschaut und gecheckt, wie umweltfreundlich, nachhaltig und fair sie Produkte und Dienstleistungen wirklich bewerten. Hier kommt unser Fazit:

Fairtrade

Das Siegel steht für fair angebaute und gehandelte Produkte, höchste Sozialstandards, nachhaltigen Anbau und Schutz natürlicher Ressourcen. Bei Fairtrade dürfen keine Pestizide verwendet werden. Allerdings ist der Anteil der fair gehandelten Rohstoffe im Endprodukt nicht immer klar erkennbar. So müssen zum Beispiel bei Keksen oder Schokolade nur 20 Prozent der Zutaten wirklich Fairtrade zertifiziert sein. Zudem kommt auch die Fairtrade-Baumwolle nicht immer aus kontrolliert biologischem Anbau. 

Fazit: Fairtrade bietet einen guten Ansatz für fairen Handel, aber nicht alle Zutaten sind unbedingt fair gehandelt. Hier empfehlen wir, genauer auf die Verpackung zu gucken, um sicher zu sein. 

GEPA

Das Fair-Handelsunternehmen hat sich das Ziel gesetzt, mithilfe von gerechten Preisen und direkten Partnerschaften mit Kleinproduzent*innen aus dem Globalen Süden fair gehandelte Lebensmittel und Handwerkskunst anzubieten. Es wurde 1975 gegründet und setzt auf existenzsichernde Löhne sowie das Gesetz der Vereinigungsfreiheit – die gezahlten Preise liegen oftmals über den internationalen Fair-Trade-Standards. Der Großteil der Produkte stammt aus zertifiziert ökologischem Anbau.

Fazit: Hier gibt es strenge Fair-Trade-Kriterien, der soziale Aspekt wird mitgedacht und  ökologische Kriterien und Nachhaltigkeit werden priorisiert. Diesem Siegel kann man trauen. 

Bioland

1971 wurde der unabhängige Verein als größter ökologischer Anbauverband in Deutschland gegründet. Hauptziel des Vereins ist es, den organisch-biologischen Landbau zu fördern und zu verbreiten. Das Siegel steht für strikte Kriterien zur artgerechten Tierhaltung, 100 Prozent der Inhaltsstoffe eines Produktes müssen aus biologischer Landwirtschaft stammen, um zertifiziert zu werden. Das Tierfutter muss zudem zu 100 Prozent biologisch sein, die Hälfte muss vom eigenen Betrieb oder aus einer regionalen Kooperation kommen. Es dürfen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel genutzt werden und auch der Zukauf von Düngemitteln ist begrenzt. 

Fazit: Die jährlich kontrollierten Kriterien von Bioland-Siegel bieten einen hohen Standard und insbesondere bei der artgerechten Tierhaltung punktet das Logo. 

FairWild

Das Zertifizierungssystem wurde 2008 eingeführt und ist der umfassendste Standard für wildgesammelte Pflanzen-, Pilz- und Flechtenrohstoffe. Mit dem Zertifikat wird garantiert, dass die Pflanzen nachhaltig gesammelt wurden. Nur ein bestimmtes Kontingent der Wildpflanzen darf nach spezifischen Pflückstandards geerntet werden. Für den Aufwand erhalten Sammler*innen faire Löhne. Das ist wichtig, denn 60 bis 90 Prozent aller weltweit gehandelten Heil- und Aromapflanzen werden wild gesammelt. Etwa ein Fünftel dieser Pflanzen gelten als vom Aussterben bedroht

Fazit: FairWild stellt sicher, dass unser Bestand an Wildpflanzen erhalten bleibt und faire Löhne beachtet werden. Produkte mit diesem Label können unbesorgt gekauft werden.

Auch die Pukka Bio-Tees, die wir gerade als Reward für dich zur Verfügung stellen, enthalten FairWild zertifizierte Kräuter. Dazu gehören unter anderem Süßholz, Brennnessel, Holunderblüten, Löwenzahn, Bibhitaki und Haritaki, Lindenblüten und Hagebutten. Schau’ doch mal bei Pukka vorbei oder werde mit uns aktiv, um die geschmackvollen Tees zu gewinnen.

EU-Bio

Das Logo für Nahrungsmittel zielt darauf ab, eine nachhaltige Landwirtschaft und ökologischen Landbau zu fördern. Artgerechte Tierhaltung, ein Verbot von chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie Antibiotika sind wichtige Kriterien. Lebensmittel erhalten nur dann die Zertifizierung Bio, wenn die Zutaten zu mindestens 95 Prozent aus ökologischem Anbau stammen. Die Vorgaben werden mindestens einmal jährlich kontrolliert. Allerdings können nicht nur komplette Betriebe, sondern auch einzelne Produkte eines konventionellen Betriebs mit dem Logo ausgestattet werden und die Vorgaben zur Tierhaltung liegen unter den Standards anderer Bio-Siegel. 

Fazit: Die EU-Bio-Zertifizierung bietet gute Standards, doch wem die Tierhaltung besonders wichtig ist oder wer nur ganzheitlich nachhaltige Betriebe unterstützen will, sollte noch weitere Siegel im Auge behalten. 

Auch die Pukka Produkte sind seit jeher mit dem EU-Bio-Siegel zertifiziert.

Demeter

Der älteste Bioverband in Deutschland wurde 1924 gegründet und gilt als Markenzeichen für biologisch-dynamischem Landbau. Hier soll im Einklang mit der Natur Landwirtschaft betrieben werden. Demeter zielt darauf ab, dass jeder zertifizierte Hof zu einem eigenen Organismus werden soll, der aus sich selbst heraus lebensfähig ist. Tierhaltung ist ein Muss, damit hochwertiger Kompost für den Ackerbau erzeugt werden kann. Die Tiere benötigen Auslauf, das Futter muss zu 100 Prozent biologisch sein. Die Betriebe werden einmal jährlich kontrolliert und Produkte erhalten das Siegel, wenn sie mindestens 95 Prozent Bio- und 90 Prozent Demeter-Zutaten enthalten. 

Fazit: Diese Richtlinien gehören zum höchsten Standard für nachhaltige Landwirtschaft und gehen über die Kriterien von Siegeln wie Bioland hinaus. 

Fair for Life

Das Zertifizierungsprogramm wurde 2006 von der Schweizerischen Bio-Stiftung und der IMO-Gruppe kreiert und steht für fairen Handel in Landwirtschaft und Produktion. Bei diesem Siegel wird jede Person in der ganzen Versorgungskette fair behandelt, sodass gerechte Löhne und sichere Arbeitsbedingungen Standard sind. Die Zertifizierung ist global, sodass auch Länder im Globalen Süden davon profitieren.

Fazit: Bei diesem Siegel dreht sich alles um den fairen Handel, transparente Lieferketten und den Erhalt der Biodiversität. Fair for Life ist eines der fairsten, gerechtesten und transparentesten Fair-Handelssysteme, die es derzeit auf der Welt gibt. 

Und auch unsere Rewards, die Pukka Tees, haben diese Zertifizierung erhalten, denn dem Unternehmen ist es ebenso wichtig, Produkte herzustellen, deren Versorgungskette inklusiv, global und komplett transparent ist. 

Blauer Engel

Seit 1978 wird das Siegel vom Umweltbundesamt für Waren vergeben, die der Umwelt weniger schaden. Augenmerk wird darauf gelegt, inwiefern ein Produkt Klima, Wasser, Luft, Böden und Ressourcen belastet. Besonders bei dem Logo ist, dass es sehr breit aufgestellt ist und für Alltagswaren außerhalb von Nahrungsmitteln vergeben wird – Handys, Farben, Waschmittel, Möbelstücke und weitere können damit gekennzeichnet werden. Allerdings sagt die Kennzeichnung mit dem Blauen Engel nichts über die Qualität des Produktes aus, die Standards sind sehr niedrig. 

Fazit: Dieses Logo ist ein wahrer Allrounder und bietet einen guten Einstieg in umweltfreundlichere Produkte. Allerdings bieten andere Zertifizierungen einen viel höheren Standard beim Testen der Artikel. 

Global Organic Textile Standard – GOTS

Das GOTS-Siegel garantiert ökologischen Anbau, eine Textilproduktion aus mindestens 90 Prozent Naturfasern und zehn Prozent synthetischen Fasern oder Viskose. Chemische Zusätze wie Farbstoffe müssen auf ihre Toxizität und biologische Abbaubarkeit geprüft werden und das Verpackungsmaterial darf kein PVC enthalten. Die Zertifizierung ist weltweit verbreitet und durch ihre immer wieder getesteten und aktualisierten Standards eine der vertrauenswürdigsten.

Fazit: Wenn du nachhaltige Kleidung kaufen möchtest, ist es hier ein absolutes Muss, nach dem GOTS-Siegel Ausschau zu halten. 

Cradle to Cradle

Beim Cradle to Cradle Certified Product Standard sollen die Sicherheit, die Gesundheitsverträglichkeit sowie die Nachhaltigkeit von Produkten verbessert werden. Die Non-Profit-Organisation Cradle to Cradle Products Innovation Institut vergibt das Siegel in verschiedenen Stufen wie Basic, Bronze, Silver, Gold und Platinum, je nachdem, wie gut eine Ware die Kriterien erfüllt. Dabei werden alle Inhaltsstoffe eines Produktes genauestens auf ihre toxikologischen Eigenschaften bewertet. Beim Produktionszyklus sollen zudem die Menschenrechte gewahrt werden. Kritik gab es von Greenpeace, denn die Grenzwerte bei den Inhaltsstoffen sind mit ein Gramm pro Kilo nicht korrekt gesetzt. 

Fazit: Das Cradle to Cradle-Siegel bietet mit den verschiedenen Stufen verschiedene Levels an Nachhaltigkeit an, was für die einen vorteilhaft, für die anderen als weniger konsequent angesehen werden kann. Für den höchsten Standard solltest du nach Platinum-Produkten Ausschau halten. 

FSC

Das Forest Stewardship Council wurde 1994 gegründet und ist ein unabhängiges internationales Zertifizierungssystem für nachhaltige Forstwirtschaft. Bei ihrem Siegel werden Artikel gekennzeichnet, die mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft in einer zertifizierten Holzverarbeitungs- und Holzhandelskette produziert wurden. Das können also Produkte wie Papier, Verpackungen, Holzbaustoffe und Möbel sein. Zusätzlich werden auch Öle und Nüsse (da Waldprodukte) mit dem FSC zertifiziert. Die Kriterien gelten weltweit und beinhalten verbesserte Arbeitsbedingungen, den Schutz indigener Völker und den Umweltschutz. In Wäldern sind nur maximal 20 Prozent an nicht-einheimischen Baumarten erlaubt und in Deutschland sind Kahlschläge sowie der Einsatz von Pestiziden verboten. 

Fazit: Dieses Siegel ist weltweit verbreitet und Standard für Wälder und Holzprodukte, die du mit gutem Gewissen kaufen kannst. 

Auch Pukka verwendet ausschließlich Verpackungen aus erneuerbaren Quellen. So sind alle Pukka Teeverpackungen aus FSC-zertifizierten Karton hergestellt sowie mit Farben auf pflanzlicher Basis bedruckt.

Es gibt noch so viele weitere Siegel, die sich nur mit Kosmetik, der Tierhaltung, Tourismus, Bio-Erdgas oder ganz der Schokolade widmen. Mit den oben genannten Labels gehst du jedoch schon einen guten Weg Richtung Nachhaltigkeit, artgerechter Tierhaltung, transparenten Lieferketten, fairen Löhnen und umweltfreundlichen Standards. Für deinen Aktivismus kannst du dich dann bei uns mit leckerem Pukka-Tee belohnen und deinen Wohlfühlmoment entdecken.        

Global Citizen Life

Umwelt schützen

Welche Zertifizierungen sind wirklich fair & nachhaltig?

Ein Beitrag von Nora Holz