Warum das wichtig ist
Umweltverschmutzung durch Plastik ist eines der größten Gefahren für Meer und Seetiere. Acht Millionen Tonnen Plastikmüll verschmutzen jedes Jahr die Weltmeere. Im Jahre 2050 soll es mehr Plastik als Fisch im Wasser geben. Hilf uns das zu verhindern.

Plastikstrohhalme sind ein massives Problem für unser Ökosystem – das ist den meisten, zum Glück, mittlerweile bekannt. Doch die Liste der Alltagsgegenstände, die die Ozeane verschmutzen und Meerestiere verletzen und töten, ist lang.

Laut einer Gruppe Umweltaktivistinnen und -aktivisten sind Zigarettenstummel die größte Gefahr für die Weltmeere. Die Aktivisten wollen deswegen Zigarettenfilter verbieten lassen, berichtet der amerikanische Sender NBC News. Obwohl die Zigarettenstummel demnach die stärkste menschengemachte Verschmutzung der Weltmeere darstellen, ist ihre Herstellung und der Verkauf so gut wie nicht reguliert.

Pro Jahr werden weltweit 5,6 Billionen Zigarettenfilter hergestellt, die aus dem Kunststoff Celluloseacetat bestehen. Es dauert Jahrzehnte, bis diese Art des Plastiks abgebaut wird. Das “Cigarette Butt Pollution Project” berichtete, dass zwei Drittel der Filter nicht vernünftig entsorgt werden.

“Es ist mir vollkommen klar, dass wir das nicht länger zulassen können”, sagte Thomas Novotny, Professor im Bereich Gesundheitswesen an der San Diego State University (SDSU) den NBC News.

Wenn das nur so einfach wäre.

In den vergangenen 32 Jahren hat die Nichtregierungsorganisation “Ocean Conservancy” 60 Millionen Zigarettenstummel gesammelt. Bei den jährlichen Müllsammelaktionen an Stränden werden vor allem Zigarettenkippen gefunden. Die meisten Filter finden ihren Weg allerdings nicht über den Strand ins Meer, sondern durch Gullideckel und andere Gewässer.

Die Stummel, die oft aus synthetischen Fasern und Chemikalien hergestellt werden, zerfallen in Mikroplastikpartikel, die von wilden Tieren wie beispielsweise Möwen und Schildkröten verschluckt werden.

Die Mitglieder der “Surfrider Foundation” versuchen mehr und mehr Druck aufzubauen, damit Gesundheitsorganisationen Zigarettenfilter auch als Gefahr für Menschen anerkennen – denn einige Studien belegen einen Zusammenhang mit Krebs.

Anti-Raucher Organisationen wie die “Truth Initiative” versuchen mit Kampagnen, Verbraucher darüber zu informieren.

San Francisco konnte USA-weit bisher den größten Fortschritt im Kampf gegen die Verschmutzung der Meere durch Zigarettenstummel verzeichnen, indem die Stadt eine Abgabe von 60 amerikanische Cent (52 europäische Cent) pro Schachtel erhoben wird. Dadurch soll genug Geld eingenommen werden, um die Kosten für die Umweltreinigung zu decken.

In einem französischen Vergnügungspark wurden Krähen trainiert, damit sie Zigarettenstummel sammeln.

Es gibt auch Unternehmen wie Greenbutts, die umweltfreundliche Alternativen zu Zigarettenfiltern aus biodynamischen Materialien herstellen. Jedoch fehlen ihnen staatliche Förderungsgelder, um bedeutende Fortschritte zu erzielen. Manche Zigarettenhersteller versuchten den schlecht Ruf von Zigarettenfilter aufzubessern, indem sie etwa zu biologisch abbaubare Filter wechselten, den Gebrauch von tragbaren Aschenbechern unterstützen und dafür werben, Zigarettenstummeln zu entsorgen. Wissenschaftliche Erhebungen haben allerdings gezeigt, dass Verbraucher nicht damit aufhören, ihre Zigaretten in die Natur zu schnipsen.

Das besonders paradoxe an der Sache? Zigarettenfilter wurden eingeführt, um Rauchern ein Gefühl von Sicherheit gegenüber gesundheitsschädlichen durch Tabakkonsum zu geben. Wissenschaftlicher konnten allerdings nachweisen, dass es keinen Unterschied macht, ob Zigaretten mit oder ohne Filter geraucht werden.

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Umwelt schützen

Rauchen ist schlechter für die Umwelt als Trinken

Ein Beitrag von Leah Rodriguez  und  Erica Sánchez