Was haben Mikrowellen, Post-its, Eis am Stiel, Chips, LSD und Teflon gemeinsam? Irgendeine Idee? Nein?

Sie wurden alle durch Zufall erfunden. Und nun könnte Wissenschaftlern wieder so ein Zufall passiert sein, ein Zufall allerdings, der das Potential hat, die Energie- und Umweltprobleme auf einen Schlag zu lösen.

Forschern des Oak Ridge National Laboratorys in Tennessee ist es ganz VERSEHENTLICH gelungen, den Prozess der Treibstoffverbrennung umzukehren.

Ooookay, und was bedeutet das nun?
Um ehrlich zu sein, etwas ganz spektakuläres: Die Wissenschaftler haben es geschafft, Ethanol aus dem klimaschädlichen Treibhausgas CO2 herzustellen. Und dieses hergestellte Ethanol kann nun dazu verwendet werden, Biokraftstoff für Autos zu gewinnen oder überschüssige Sonnen- und Windenergie zu speichern. Ernsthaft!  

„Wir waren völlig überrascht, als wir feststellten, was uns da gerade versehentlich gelungen ist. Wir wollten nämlich eigentlich eine andere chemische Reaktion auslösen. Dann wurde uns aber bewusst, dass der eingesetzte Katalysator die Reaktion von ganz alleine erledigte”, gab einer der Forscher, Adam Rondinone, ganz offen und ehrlich nach der Entdeckung zu.

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„Wir haben herkömmliche Materialien benutzt, aber sie der Größe ihrer Nanoteilchen nach angeordnet. So kamen wir erst darauf, wie wir Nebenreaktionen verringern und eben genau das eine, richtige Ergebnis erzielen können”, sagt Rondinone weiter.

Das Beste aus diesem „fehlgeschlagenen” Experiment ist, dass alles, was zur Umwandlung von CO2 zu Ethanol gebraucht wird, relativ günstig auf dem Markt zu haben ist. Das heißt also, dass das Experiment auch auf einen viel größeren, industriellen Maßstab ausgedehnt werden kann. 

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Die Wissenschaftler nutzten Kupfer, Kohlenstoff und Stickstoff, um eine chemische Reaktion auszulösen, die den Verbrennungsprozess umkehrt. Dabei wollten die klugen Köpfe im Labor eigentlich Methanol herstellen. Als sie jedoch feststellten, dass am Ende Ethanol dabei rauskam, waren sie nicht sonderlich traurig, ganz im Gegenteil.

Derzeit ist die Menschheit (aka sind wir alle) dafür verantwortlich, dass jedes Jahr 40 Milliarden Tonnen CO2 weltweit in die Atmosphäre geschleudert werden. Das CO2 legt sich wie eine dünne Schicht um den Erdball und verhindert, dass überschüssige Wärme ins Weltall abgegeben werden kann. So heizt sich die Erdoberfläche und die darüberliegende Atmosphäre immer mehr auf - wie in einem Treibhaus eben.

Wenn es allerdings möglich wäre, große Mengen an CO2 in Ethanol zu verwandeln, bevor es überhaupt in die Atmosphäre gelangt, dann wäre es für die Menschheit möglich, die globale Erwärmung weitestgehend zu bekämpfen. 

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Natürlich stehen nun weitere Tests an, um rauszufinden, ob diese Methode auch wirklich auf einen großen Maßstab übertragen werden kann. Doch das Potential ist auf alle Fälle gegeben. Und dieser Zufall, der den Forschern in Tennessee passiert ist, könnte nicht nur die Menschheit, sondern gleich unserem ganzen Planeten helfen.

Hier gibt es die ganze Studie.

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Ein Beitrag von Meghan Werft