São Paulo ist nicht nur die größte Stadt Brasiliens, sie ist auch eine der bevölkerungsreichsten der Welt. Mehr als 12 Millionen Menschen leben in der Metropole – und mehr als 15.000 von ihnen auf der Straße, so die offizielle Angabe.

Die Probleme mit bezahlbaren Wohnungen, mit Kriminalität und Ungleichheit sind groß in São Paulo. Es gibt viele sogenannte Favelas (Armenviertel) in denen die Menschen oft nur in rudimentären, illegalen Behausungen leben.

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Andere haben gar kein Dach über dem Kopf. Für sie stehen Notunterkunft zur Verfügung, doch lange gab es da ein Problem: Hunde waren in den sozialen Einrichtungen verboten.

Da viele Obdachlose jedoch mit einem vierbeinigen Freund unterwegs sind, konnten sie das Angebot nicht wahrnehmen.

Die Regierung in São Paulo hat diese Regelung nun abgeschafft und einen kreativen Weg gefunden, die Betroffenen darüber zu informieren, wie ze.tt in diesem Video zeigt. 

Denn Obdachlose erreicht man nicht über die gängigen Kommunikationsmedien – sie gucken selten Fernsehen, lesen Zeitung oder benutzen das Internet. Die Regierung tat daher etwas Naheliegendes, auf das vorher die wenigsten gekommen wären. Sie warben mit der neuen Möglichkeit da, wo die Menschen leben: auf der Straße. Mit riesigen, bunten Graffitis besprühten sie die Wände in Unterführungen und an Brücken.

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In Deutschland sind Haustiere in Notunterkünften grundsätzlich verboten. Allerdings kommt es auf die Stadt und Einrichtung an, ob Hunde in Einzelfällen geduldet werden. In einigen Unterkünften ist die Mitnahme von Hunden nach Absprache erlaubt – je nachdem, wie der Hund sich verhält und in welchem gesundheitlichen Zustand er ist.

Global Citizen setzt sich mit Kampagnen für eine gerechte Welt für alle ein. Hier kannst du aktiv werden.

Editorial

Gerechtigkeit fordern

In São Paulo dürfen nun auch Hunde in Unterkünften für Obdachlose übernachten

Ein Beitrag von Jana Sepehr