Warum das wichtig ist
Die Vereinten Nationen fordern ein Ende der Gewalt gegen Kinder. Doch ein Jahr nach dem Ausbruch der Gewalt gegen Rohingya-Kinder und ihre Familien in Myanmar, wurde kein einziger Täter vor Gericht zur Verantwortung gezogen. Du kannst dich uns anschließen und hier für eine gerechtere Welt aktiv werden.

Eine Sammlung von Zeichnungen zeigt das Grauen, das viele Rohingya in den vergangenen Monaten durchmachen mussten, auf besonders erschreckende Weise. Die Bilder wurden von Rohingya-Kinder gemalt, die in einem Flüchtlingslager in Bangladesch leben.

Die britische Kinderrechtsorganisation Save the Children UK, die vor Ort arbeitet, bat die Kinder, etwas zu zeichnen, was sie erlebt hatten und mit der Welt teilen wollen.

Dabei rausgekommen sind Zeichnungen von bewaffneten Soldaten, Blutlachen, Familien, die aus ihren Häusern fliehen und Eltern, die ihre Kinder an der Hand halten, auf der beschwerlichen Reise in die Flüchtlingslager in Bangladesch.

Die Gewalt gegen die Rohingya begann am 25. August 2017 in Myanmar im nördlichen Rakhine-Staat und wird von den Vereinten Nationen inzwischen als grausames “Lehrbuchbeispiel für eine ethnische Säuberung” verurteilt. 

Insgesamt sind allein im vergangenen Jahr schätzungsweise 350.000 Rohingya-Kinder aus Myanmar geflohen. Die Mehrheit lebt jetzt in Lagern im benachbarten Bangladesch. Von diesen Kindern sind mehr als 6.000 verwaist oder wurden auf der Flucht von ihren Eltern getrennt.

“Das erste, das einem in den verschiedenen Flüchtlingscamps der Rohingya auffällt, ist die große Zahl der Kinder. Man sieht Kinder, die seit Tagen nicht geschlafen haben. Sie sind hungrig und schwach”, sagte Jean Lieby, Leiter der Kinderschutz-Abteilung von UNICEF in Bangladesch.  

Das hier sind ihre gemalten Geschichten:

Rozina*, 13 

"Als wir in Myanmar waren, litten wir unter der Regierung. Als wir nach Bangladesch flohen, eröffneten sie das Feuer und mein Vater wurde erschossen und einer meiner Onkel starb. 

Als wir den Fluss überquerten, ertranken zwei meiner jüngeren Brüder und Schwestern. Viele meiner Verwandten starben. Wir wollen in Myanmar in Frieden leben.

Ihr [die internationale Gemeinschaft] muss sicherstellen, dass sie uns in unseren Häusern nicht foltern. Ich möchte friedlich in die Moschee und in die Koranschule gehen können. Ich möchte zur Schule gehen und später Lehrer werden. Ich möchte reisen und die Welt sehen."

Mohammed*, 10

“Wir wollen nicht die gleiche Tortur noch einmal durchmachen. Wir wollen nicht unser ganzes Leben als Flüchtlinge verbringen. Wir gehören nicht in dieses Land. Wir können unser Leben hier nicht so leben, wie wir es gerne leben würden.

In Myanmar durften wir nicht zur Schule gehen. Sie vertrieben uns aus Myanmar. Sie benutzen einen Helikopter, um unsere Häuser abzubrennen. Sie müssen endlich aufhören, uns zu quälen.”

Anwara*, 11

“Dieses Bild zeigt Menschen, die schießen. Es zeigt brennende Häuser und Menschen, die getötet werden. Wir dürfen in Myanmar nicht zur Schule gehen. Wenn ich groß bin, möchte ich studieren und Lehrer werden.”

Dil*, 15

"Weil die Regierung von Myanmar uns unterdrückte, mussten wir den Fluss nach Bangladesch überqueren und unser Haus und unser gesamtes Hab und Gut zurücklassen. Weil wir nach Bangladesch kommen mussten, haben wir vieles verloren.

Wir wollen diese Schwierigkeiten in Myanmar nicht noch einmal erleben. Wir wollen eine echte Staatsbürgerschaft."

Majuma*, 12

"Ich möchte zurück nach Myanmar gehen, wenn es sicher ist, und ich möchte zur Schule gehen. Wenn es keine Unterdrückung mehr gibt, wollen wir zurückgehen. Wir wollen zurück, wenn es sicher ist, und wir wollen zur Schule gehen."


*Die Namen aller Kinder wurden geändert, um ihre Sicherheit in den Camps nicht zu gefährden. Save the Children UK hat rund 100 kinderfreundliche Räumlichkeiten in den Rohingya Camps aufgebaut, um nahezu 40.000 Kindern einen sicheren Ort zu bieten, an dem sie einfach Kinder sein können. Hier haben sie außerdem Zugang zu Bildung, Nahrungsmittel, Toiletten und eine Gesundheitsversorgung.


Advocacy

Gerechtigkeit fordern

Diese Bilder von Rohingya-Kindern zeigen Gewalt, die kein Kind je erleben sollte

Ein Beitrag von Jana Sepehr  und  Imogen Calderwood