Zahlreiche US-amerikanische Stars spenden dieser Tage an die Opfer der Hurrikans Irma und Maria in Puerto Rico. Pop-Legende Rihanna entschied sich für eine andere Strategie: Sie twitterte.

Vergangene Woche begann die Global Citizen Botschafterin damit, sich für die Opfer in Puerto Rico einzusetzen, die weitgehend ohne Strom auskommen müssen – auch Wasser und Nahrung wurden knapp. Und Rihannas Twitter-Aufrufe hatten vor allem einen bestimmten Adressaten: US-Präsidenten Donald Trump.

Um kurz vor 7 Uhr, am Morgen des 28. September, forderte sie den Präsidenten zum dritten mal auf, aktiv zu werden:

Man könnte glauben, Rihanna kann Wunder wahr werden lassen. Denn nur eine Stunde später passierte genau das: Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, antwortete via Twitter:

Heißt so viel wie: Liebe Rihanna, wir haben deine Anfrage bekommen und der Präsident hat soeben veranlasst, dass der Jones Act unverzüglich aufgehoben wird.

Jones Act – noch nie gehört? Das ist ein uraltes, maritimes Gesetz von 1920 aus den USA, das noch immer gilt. Es besagt, dass Schiffe, die Güter von einem US-Hafen zum nächsten transportieren wollen, im Inland hergestellt worden sein müssen, US-Bürgern gehören und von ihnen betrieben werden.

Diese Regelung ist für Puerto Rico nun zum Verhängnis geworden: Denn die Karibikinsel hat den Status eines assoziierten Freistaates der USA und auch hier dürfen keine ausländischen Schiffen anliegen, die zuvor an einem Hafen in den USA anlegten. Die dringend notwendige Hilfe wurde so unnötig verzögert und verteuert.

Durch den Hurrikan Maria waren vier von neun Puertoricaner ohne Trinkwasser und 80 Prozent des Getreideanbaus auf der Insel wurde zerstört. Es wird geschätzt, dass die Wiederherstellung der Stromversorgnung vier bis sechs Monate dauern wird.

Neben Rihanna setzten sich auch andere bekannte Persönlichkeiten für die Opfer ein: Jennifer Lopez spendete eine Million US-Dollar, Rapper Pitbull ließ sein privates Flugzeug mit lebenswichtigen Medikamente für Krebspatienten nach Puerto Rico fliegen.

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Doch Rihannas Einsatz kam besonders viel Aufmerksamkeit: Ihre Forderung an Trump wurde mehr als 70.000 Mal ge-retweeted und erhielt fast 160.000 Likes. Ob Trumps Regierung auch ohne Rihannas Post den Weg für internationale Hilfe frei gemacht hätte, ist unklar.

Doch es war nicht das erste Mal, dass Rihanna Entscheidungsträger zum Handeln aufforderte – und der Ausgang erfolgreich war. Im vergangenen Jahr bat sie den damaligen französischen Präsidenten François Hollande öffentlich um weitere zwei Millionen Dollar für den „Education Cannot Wait"-Fond.

In diesem Sommer schrieb die Sängerin dann den derzeitigen französischen Präsidenten Emmanuel Macron an, mit der Bitte, den „Global Partnership for Education"-Fond weiter aufzustocken.

Der Präsident lud Rihanna und Global Citizen-Mitgründer Hugh Evans daraufhin zu einem Treffen nach Paris ein. Und schickte danach eine Videobotschaft, die beim Global Citizen Festival in New York gezeigt wurde und in der er seine Unterstützung zusicherte.

Rihanna demonstriert mit ihren - wenn auch manchmal außergewöhnlichen - Mitteln ihren unerbitterlichen Willen, etwas in dieser Welt verändern zu wollen. Wenn auch du aktiv werden und die Welt zu einem gerechteren Ort machen willst, dann mach mit und werde ein Global Citizen.

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Rihanna hat's wieder getan: dieses Mal, um Menschen in Puerto Rico zu helfen

Ein Beitrag von Phineas Rueckert