Es war Prophet Mohammed, der als erster Muslim an Ramadan fastete. Heute tun es ihm Millionen gläubige Muslime in der ganzen Welt gleich. Um Allah nah zu sein, die Seele zu reinigen und das Verhältnis mit den Mitmenschen zu verbessern, verzichten Moslems zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Einmal im Jahr, für 29 Tage. Dann schlägt er auch die meisten Wellen: Auch Nicht-Muslime hören von Freunden, Bekannten oder aus den Medien – doch worum geht es beim Ramadan eigentlich?

Warum ist der Ramadan immer zu einer anderen Zeit im Jahr? Wie machen es Reisende, die gerade von einem ans andere Ende der Welt fliegen? Und ist Kaugummi kauen auch verboten?

Hier sind die Antworten:

Warum ist Ramadan nie zur gleichen Zeit im Jahr?

Man könnte meinen, der Ramadan würde sich einfach nicht an ein Datum halten, sondern jedes Jahr zu einer anderen Zeit vor der Tür stehen. In Wirklichkeit aber folgt die Fastenzeit einem festen Schema, nur eben nicht dem hierzulande genutzten gregorianischem Kalender.

Der Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender. Dann, wenn die erste Sichel des neunten Neumonds zu sehen ist, beginnt der Ramadan. Aufgrund der geographischen Lage kann der Beginn des Ramadans in verschiedenen Ländern um ein paar Tage variieren.

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In Deutschland richten sich Beginn und Ende des Fastenmonats seit 2008 nach exakt astronomischen Berechnungen, so der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD).

Das Ende des Ramadan ist einer der wichtigsten muslimischen Feiertage. Das dreitägige Fastenbrechfest Id al-Fitr ging in diesem Jahr in Deutschland  vom 15. bis zum 17. Juni. 

Und was tun Reisende, Schwangere oder Kranke?

Es gibt Menschen, die nicht verpflichtet sind zu fasten. Dazu gehören Reisende, aber auch schwangere und stillende Frauen oder (chronisch) kranke Menschen. Sie sollen sich dann auf andere Weise für arme Menschen einsetzen, etwa mit einer Spende an Wohltätigkeitsorganisationen.

Und was ist, wenn die Sonne nie untergeht?

Am Nordkap in Norwegens wird es im Winter nie hell und im Sommer wochenlang nicht dunkel. Anderswo klettern die Temperaturen im Sommer auf über 40 Grad im Schatten.

Doch wie sollen Muslime mit diesen Extremen umgehen – und müssen sie dann trotzdem fasten? 


Dies ist eine der ungeklärte Fragen im Islam. Feste Regeln gibt es bisher nicht. Muslime, die von außergewöhnlichen meteorologischen Bedingungen betroffen sind, orientieren sich zum Beispiel an Mekka oder Medina oder an der nächsten Ortschaft, in der die Sonne untergeht, erklärt Zakaria Said, Sprecher des ZMD.

Ist Kaugummi kauen erlaubt?

Ganz klar ist: Man soll nicht Essen, Trinken, Rauchen und auch keinen Sex haben. Doch was ist mit Kaugummi kauen? Auch das sei nicht erlaubt, sagt Said der Augsburger Zeitung. Schon gar nicht, wenn das Kaugummi Geschmack habe.

Editorial

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Ein Beitrag von Jana Sepehr