Warum das wichtig ist
Malaria ist eine weit verbreitete Tropenkrankheit, an der im Jahr 2017 laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 219 Millionen Menschen erkrankten. Malaria wird durch weibliche Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen. Vor allem für Kinder ist die Krankheit lebensgefährlich. Setz dich mit Global Citizen für Gesundheit weltweit ein. 

In Malawi, Ghana und Kenia startet in diesen Wochen eine groß angelegte Impfkampagne gegen Malaria. Im Rahmen des Pilotprojekts sollen bis 2022 jedes Jahr rund 360.000 Kleinkinder geimpft werden. Pedro Alonso, Direktor des Malaria-Programms der WHO, spricht von einem “historischen Moment”.

Malawi machte am Dienstag nach Ostern den Anfang, Ghana und Kenia sollen in Kürze folgen.

Seit Jahrzehnten forschten Wissenschaftler und Unternehmen daran, einen wirksamen Impfstoff gegen Malaria zu entwickeln. Nun ist der Impfstoff "RTS,S" auf dem Markt. Entwickelt wurde er in den vergangenen rund 30 Jahren von dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline.

Malaria wird durch Anopheles-Mücken übertragen, die vor allem nachts stechen. Malaria verursacht (Wechsel-)fieber, Blutarmut und neurologische Probleme. Ohne Behandlung kann die Krankheit tödlich verlaufen. Nach Jahren des Fortschritts war die Zahl der Erkrankungen weltweit jüngst wieder gestiegen. 2017 erkrankten rund 219 Millionen Menschen in 87 Ländern –  rund 435.000 Menschen kostete die Krankheit das Leben, berichtet die WHO. In Afrika ist das Problem mit großen Abstand am größten: 92 Prozent der Erkrankungen und 93 Prozent der Todesopfer gab es dort.

Für Kinder unter fünf Jahren ist die Krankheit besonders gefährlich. Jedes Jahr sterben in Afrika rund 250.000 Kinder an Malaria. "Malaria kann ein Kind in weniger als 24 Stunden töten", sagt Wissenschaftler Tisungane Mvalo.

“Die Impfung hat das Potenzial, das Leben von Zehntausenden Kindern zu retten", sagt Mary Hamel, Koordinatorin des Malaria-Impfprogramms bei der WHO. Die Entwicklung des Impfstoffs ist ein Durchbruch, denn Impfstoffe gegen Parasiten zu entwickeln, gilt als wesentlich schwieriger als Impfstoffe gegen Viren, die etwa Masern oder Ebola verursachen.

Der Impfstoff "RTS,S" wirkt gegen den gefährlichsten Malaria-Erreger "Plasmodium falciparum". Doch die Impfung wirkt nicht ewig: In der größten klinischen Studie mit rund 15.000 Kindern hat der Impfstoff rund 40 Prozent der Erkrankungen und etwa 30 Prozent der schweren Malaria-Fälle verhindert. Damit die Impfung vollständig wirkt, müssen Kleinkinder vier Spritzen bekommen. Die ersten drei Impfungen sollen im Alter von fünf bis neun Monaten erfolgen, die vierte etwa im Alter von zwei Jahren.

Es wird also eine Herausforderung für diesen Pilotversuch, sicherzustellen, dass Eltern ihre Kinder tatsächlich zu allen vier Impfterminen bringen – vor allem in abgelegenen Gebieten.

Editorial

Armut beenden

Weltweit erste Malaria-Impfkampagne soll Zehntausende Leben retten

Ein Beitrag von Jana Sepehr