BEIRUT, April 30 (Thomson Reuters Foundation) - Im Iran legten sich weibliche Fußballfans falsche Bärte und Perücken an, um an einem großen Spiel in Teheran teilzunehmen und wurden von Aktivisten dafür als „furchtlos“ gefeiert.

Fotos und Videos von den Fans, die als Männer getarnt im Azadi-Stadion saßen und ihr Team anfeuerten, das am Freitag von Persepolis zum Meister gekrönt wurde, gingen durch die sozialen Medien. 

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Seit langem hindert die Islamische Republik Frauen daran, Fußballspiele für Männer und andere Sportveranstaltungen zu besuchen, zumindest teilweise aufgrund der Theorie, dass Frauen Fans nicht schwören sollten.

The Islamic Republic has long barred women from attending male soccer matches and other sports fixtures, based at least partly on the theory that women should not hear fans swear.

„Ich bin sehr stolz auf sie und beeindruckt, dass sie so mutig sind. Denn es ist ein großes Risiko, dass sie dies tun“, sagt Melody Safavi, eine iranische Frauenrechtsaktivistin und Sängerin der Thomas Reuters Stiftung am Telefon. 

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Safavi ist in der iranischen Reggae-Band Abjeez, die in ihrem Song „Stadion“ iranische Männer dazu auffordert, Frauen darin zu unterstützen, zu Sportveranstaltungen gehen zu dürfen. 

Safavi hat sich dazu entschieden, im Exil in den USA zu leben. „Sie versuchen viele Grenzen zu überschreiten und Tabus zu brechen“, sagt Shadi Amini, eine Iranerin und LGBT-Rechtsaktivistin. 

„Für andere Leute ist es ein kleiner Schritt, für uns ist es ein großer, weil die Risiken dieser Aktion nicht klein sind. Das Risiko ist es, verhaftet zu werden“, sagte sie der Thomas Reuter Stiftung am Telefon von London aus. 

Im März sollen in der Nähe des Stadiums Azadi während eines Spiels mehrere Frauen festgenommen worden sein, berichtet „OpenStadium“,  eine iranische Gruppe die sich mit Kampagnen dafür einsetzt, dass Frauen das Recht haben, Sportstadien zu besuchen.

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