Warum das wichtig ist
Nichts ist schwieriger, als die eigenen Gewohnheiten zu verändern – und kaum etwas hat so einen großen Einfluss auf unser Leben und unsere Umwelt. Daher liegt in täglichen Kosumentscheidungen auch eine riesige Chance: Nämlich, sich für den Umweltschutz, Nachhaltigkeit und menschenwürdige Lieferketten zu entscheiden. Nutze deine Stimme für den Umwelt-und Klimaschutz und werde jetzt aktiv.

Ein sauberer Haushalt ist großartig – aber noch viel besser ist doch eine saubere Umwelt.

Viele der Haushalts- und Küchengegenstände, die wir tagtäglich benutzen, mögen uns harmlos erscheinen – dabei haben sie enorme Auswirkungen auf die Umwelt.

Inhaltsstoffe, die in Seifen und Reinigungsmitteln enthalten sind, können das Leben im Meer und die Wassersysteme zerstören. Fast alle Einweg-Produkte sind derart umweltschädlich, dass nicht mal alle Recycling-Liebhaber der Welt zusammen ausbalancieren können, was zum Beispiel Feuchttücher und Kaffeepads an Umweltzerstörung hervorrufen. 

Es mag erst einmal unmöglich erscheinen, all diese Artikel aus dem Haushalt zu verbannen. Doch es ist möglich! Hier kommen ein paar Alternativen.


1. Wasch- und Geschirrspülmittel

Laut dem Umweltbundesamt werden jährlich 1,3 Tonnen Waschmittel- und Reinigungsmittel gekauft. Viele Inhaltsstoffe belasten die Umwelt und vor allem die Meere. Zum Glück gibt es in der EU seit 2013 ein Verbot von Phosphaten in Waschmittel. Denn bis dahin litten Meere vor allem unter den enthärtenden Bestandteilen in Reinigungsmitteln. Doch grün sind Waschmittel deshalb noch lange nicht: einige enthalten Tenside, die zur Trennung von Wasser und Öl beitragen. Aber Tenside greifen auch die Schleimschicht von Fischen an, sodass sie anfälliger für Parasiten und andere Erreger sind.

Die Alternative: Gute Bio-Waschmittel kommen im Gegensatz zu konventionellen Waschmitteln ohne optische Aufheller, Tenside oder synthetische Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe aus. Ökologische Waschpulver und Flüssigwaschmittel reinigen sogar mit pflanzlichen Tensiden, Pflanzenölseife oder Soda. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Inhaltsstoffe bio-zertifiziert sind. Und wer noch einen Schritt weiter gehen will: Waschnüsse und Waschbälle finden immer mehr Anhänger.

2. Kaffeepads

Wer liebt es nicht, morgens eine heiße Tasse Kaffee in den Händen zu halten? Ganz easy und unkompliziert geht es natürlich mit Kaffeepads. Maschine auf, Kaffeepad rein und schon läuft das Ding. Genau deshalb sind solche Kaffeemaschinen in den letzten Jahren populärer geworden. Und seit Firmen wie Nespresso nun auch recyclebare Kaffeepads anbieten, könnte man denken: Das ist schon in Ordnung.

Fehlanzeige! Zwar ist Recycling besser als kein Recycling – logisch. Aber noch viel besser ist es natürlich, weniger Müll zu produzieren, zumal nicht einmal in jedem Haushalt Müll getrennt wird.

Die Alternative: Die gute, alte French Press ist fast genauso komfortabel. Kaffeepulver rein, heißes Wasser drüber und fertig. Zugegeben, Espressokocher für den Herd sind etwas aufwändiger. Dafür schmeckts aber ohne schlechtes Gewissen gleich doppelt so gut.

Image: Flickr - Phillip Jeffrey

3. Teebeutel

Wer nach Punkt 2 gehofft hat, der Umwelt etwas Gutes zu tut, indem man einfach von Kaffee auf Tee umsteigt, den müssen wir leider enttäuschen. Denn auch der Teekonsum kann negative Folgen für die Umwelt haben: Pyramidenförmige Teebeutel haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, und obwohl diese Beutel oft als "seidig" beschrieben werden, sind sie einfach nur aus Kunststoff. Das heißt: Sie sind nicht kompostierbar und nicht biologisch abbaubar.

Während traditionelle Papier-Teebeutel besser für die Umwelt sind, sind auch von diesen nicht alle vollständig biologisch abbaubar. Ein 2010 veröffentlichter Bericht fand heraus, dass Teebeutel, die von mehreren großen britischen Marken produziert wurden, laut Guardian gerade mal zu 80 Prozent biologisch abbaubar waren.

Die Alternative: Sich einen Teeball aus Metall oder ein Teenetz für die Kanne zulegen und von da an einfach losen Tee kaufen. Es wird behauptet, der Tee schmeckt dann auch viel besser. Ausprobieren!

4. Feuchttücher

Ach ja, die lieben Einweg-Feuchttücher. Egal ob Babytücher oder Desinfektionstücher - beide stellen für Abwassersysteme und unsere Umwelt ein echt immenses Problem dar. 

Der Teufel liegt in der Kommunikation: Auf vielen Packungen solcher Tücher steht "wegspülbar" - soll heißen, man kann sie angeblich die Toilette runterspülen. Doch das ist ein Trugschluss!
Erstens:
Oft enthalten die Tücher Plastik und sind somit nicht biologisch abbaubar. Zweitens: Die meisten Tücher sind reißfest und lösen sich überhaupt nicht in Wasser auf! Die Folgen: verstopfte Rohre und sich zu Zöpfen verknotete Tücher, die die Laufräder von Pumpen blockieren. In den Kläranlagen selbst müssen die Tücher mit Rechen oder Sieben aufwendig aus dem Abwasser geholt und dann verbrannt werden. 

Und dann gibt es noch den sagenumwobenen (aber leider sehr echten) ‘Fettberg’: Tücher verschmelzen mit anderen Lebensmitteln und Abfällen zu riesigen "Fettklumpen" und setzen sich in Abwasserrohren fest, bis diese irgendwann dicht sind.  

Also: Feuchttücher nicht ins Klo werfen! Und noch besser: Zur Alternative greifen. 

Die Alternative: Das gute alte Toilettenpapier. Gibt es sogar als recycelte Variante. Laut der 'Environmental Working Group' sind auch Desinfektionstücher in den meisten Fällen nicht notwendig, oft reichen ein desinfizierendes (Reinigungs)-Mittel und ein waschbares Tuch aus.

5. Plastik- und Aluminiumfolie

Ja, Plastik- und Aluminiumfolie können dabei helfen, unsere Umweltbelastung zu reduzieren, indem wir zum Beispiel mit Folie abgedeckte Lebensmittel länger frisch halten und somit Lebensmittelverschwendung reduzieren. Leider haben beide Folien aber auch erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt.

Denn die Folien werden oft nicht ausreichend recycelt, und beide benötigen fossile Brennstoffe zur Herstellung, was wiederum Treibhausgase erzeugt, die zum Klimawandel beitragen.

Die Alternative: Glas- oder Kunststoff-Mehrwegbehälter lassen sich prima mehrfach verwenden. Oder aber auf eine umweltfreundliche Alternative zur Frischhaltefolie umsteigen, wie zum Beispiel Bee's Wrap- ein wiederverwendbares wachsbeschichtetes Tuch, das wie eine Kunststofffolie verwendet werden kann.

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Ein Beitrag von Daniele SelbyJulie NgalleJana Sepehr  und  Erica Sánchez