Warum das wichtig ist 
Die Zahl der Wohnungslosen hat sich in Deutschland seit 2014 mehr als verdoppelt, auf insgesamt rund 860.000 Menschen. An kalten Wintertagen ist es für Obdachlose bekanntlich schwer – doch auch die extreme Hitze macht ihnen zu schaffen. Wir glauben daran, dass unsere Welt sicherer und besser ist, wenn wir uns gegenseitig helfen und uns für die schwächeren in unserer Gesellschaft stark machen. Du kannst dich uns anschließen und hier aktiv werden.

Deutschland am vermutlich heißesten Tag des Jahres – so oder ähnlich lauteten die Schlagzeilen gestern. In Sachsen-Anhalt wurden 39,2 Grad gemessen, der vorläufige Hitzerekord dieses Sommers ist damit geknackt worden. Und ein Ende der Hitzewelle ist nicht in Sicht.

Doch während einige von uns über die Hitze jammern, während sie nach der Mittagspause mit Eis in der Hand schon wieder den Fuß in das klimatisierte Büro setzen, sieht es für andere Menschen deutlich schlimmer aus – zum Beispiel diejenigen, die auf der Straße leben.

Rund 860.000 Menschen sind in Deutschland obdachlos, wie die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) mitteilte (Stand 2016). Damit habe sich die Zahl innerhalb von zwei Jahren um 150 Prozent erhöht. Knapp die Hälfte aller Wohnungslosen in Deutschland seien Flüchtlinge, berichtet BAG W. „ Die Zuwanderung hat die Gesamtsituation dramatisch verschärft, ist aber keinesfalls alleinige Ursache der neuen Wohnungsnot", sagte Thomas Specht, Geschäftsführer der BAG W der Wochenzeitung Die Zeit.

Die Hitzewelle stellt die Menschen auf der Straße vor Herausforderungen: Sonnenbrand, Sonnenstich, Dehydration – Hilfsorganisationen und Städte rufen die Zivilgesellschaft auf, zu helfen. Hier sind einige Tipps, wie du noch heute aktiv werden kannst.  

1. Kaufe Sonnencreme

Sonnenbrand kann Hautkrebs, Sonnenallergie und Sonnenstich verursachen. Dabei ist es ganz einfach zu helfen: Kaufe einfach etwas mehr Sonnencreme und gebe Obdachlosen eine Tube ab.

2. Spende deinen alten Regenschirm

Momentan unvorstellbar, wann dein Regenschirm das nächste Mal zum Einsatz kommt? Vielleicht schon heute. Denn nicht alle Obdachlosen finden tagsüber einen schattigen Platz. Da Einrichtungen für Obdachlose nur in den Wintermonaten Schlafplätze anbieten, finden die Menschen nachts keinen sicheren Schlafplatz und schlafen stattdessen oft tagsüber in der prallen Sonne (was ganz offensichtlich gefährlich ist).

3. Wasser! Wasser! Wasser!

Wir alle spüren es: Der Körper schreit nach Flüssigkeit. Und das zu recht. Denn bei dieser Hitze passiert es viel zu schnell, dass Menschen dehydrieren. Da kann schon eine Flasche Wasser helfen – und wenn es dann auch noch eine wiederverwendbare ist, dankt die Umwelt.

4. Hilfsorganisationen informieren

Manchmal ist es am besten, die Augen offen zu halten und andere zu informieren, die helfen können. Entdeckt man etwa einen obdachlosen Menschen, der auch auf mehrfaches Ansprechen nicht reagiert, sollte im Zweifel die Feuerwehr (112), der ärztliche Bereitschaftsdienst (bundesweit unter  116 117 zu erreichen) oder eine Hilfsorganisation für Obdachlose in der Stadt alarmiert werden.

5. Hygieneartikel kaufen

Neben Sonnencreme werden vor allem auch Deos und Feuchttücher gebraucht.

Auch den eigenen Kleiderschrank mal auszumisten kann sich lohnen. Denn Kopfbedeckungen wie Hüte oder Sonnenbrillen und batteriebetriebene Ventilatoren sind ebenfalls sinnvoll.

News

Gerechtigkeit fordern

5 Möglichkeiten, Obdachlosen während der Hitzewelle zu helfen

Ein Beitrag von James Hitchings-Hales  und  Jana Sepehr