Fünf Klima-Aktivistinnen, die du kennen solltest

Autor*innen:
Erica Sánchez und Joe McCarthy

Markus Schreiber/AP

Warum das wichtig ist
Der Klimawandel ist eine der größten globalen Herausforderungen unserer Zeit. Laut den Vereinten Nationen entscheiden die nächsten zwölf Jahre darüber, ob es der Menschheit gelingt, die schlimmsten Konsequenzen abzuwenden. Dafür müssten wir die derzeitigen Treibhausgasemissionen halbieren. Überall auf der Welt kämpfen junge Aktivist*innen dafür, dass dieses Ziel Wirklichkeit wird. Werde Teil ihrer Bewegung und setze dich mit Global Citizen für das Recht auf ein menschenwürdiges Leben ein. 

Seit über 30 Jahren fordern Umweltaktivist*innen Regierungen weltweit dazu auf, den Treibhauseffekt einzudämmen, um katastrophale Klimaveränderungen zu vermeiden. Die Prognosen der Vereinten Nationen sind mehr als alarmierend – demnach haben wir weniger als zwölf Jahre Zeit, um den Ausstoß von Treibhausgasen um die Hälfte zu reduzieren. Eine Aufgabe, die ein vollständiges Umdenken in der Weltwirtschaft erfordert.

Obwohl die Folgen des Klimawandels mit jedem Jahr sichtbarer werden – von Überschwemmungen und Stürmen, die ganze Küstenlinien überfluten, zu unberechenbaren Waldbränden und Dürreperioden, die wichtige Wasserquellen versiegen lassen – steigt der Verbrauch fossiler Brennstoffe weiterhin an.

Aber für die junge Generation von Aktivist*innen, deren Zukunft von der Erneuerung einer immer noch stark von fossilen Brennstoffen abhängigen Wirtschaft gebunden ist, ist dieser Wandel existenziell. Ihre Forderungen an Regierungen, Unternehmen und mächtige Interessenverbände werden mit jedem Tag lauter. Vor allem Frauen und Mädchen, die oft am stärksten von den Folgen der Klimakatastrophen betroffen sind, entwickeln sich zu führenden Persönlichkeiten dieser Bewegung.

Hier stellen wir euch fünf junge Aktivistinnen aus der ganzen Welt vor, die die Zukunft der Weltgemeinschaft mitgestalten.


1. Greta Thunberg – Schweden
Als Initiatorin von Fridays for Future – einer weltweiten Bewegung junger Schüler*innen, die jeden Freitag für den Klimaschutz auf die Straße gehen – ist Greta Thunberg eine der bekanntesten Umwelt-Aktivistinnen unserer Zeit. Die 17-Jährige wurde für ihren Einsatz bereits für den Friedensnobelpreis nominiert und brachte ihre Forderungen schon auf dem Weltwirtschaftsforum und dem Europäischen Parlament vor. Sie wurde zum Sinnbild einer Protestbewegung, die Millionen junger Menschen weltweit dazu animiert, sich für den Umweltschutz zu engagieren.

Thunberg ist vor allem für ihre nachdrückliche Klarheit bekannt. Wenn sie über den Klimawandel spricht, nimmt sie kein Blatt vor den Mund, spielt die Situation nicht herunter und schont ihr Publikum nicht mit harmlosen Floskeln. Mit ihrer ruhigen Dringlichkeit weist sie Regierungen und uns alle auf unsere gemeinsame Verantwortung hin und fordert, dass der Nutzung fossiler Brennstoffe ein Ende gesetzt wird.

Für ihr Engagement wurde Thunberg 2019 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet und vom Time-Magazin zur Person des Jahres gewählt. Den mit 50.000 Euro dotierten Umweltpreis des Nordischen Rates lehnte Thunberg ab. Ihre Begründung: Die Klimabewegung brauche keine weiteren Preise, sondern Politiker*innen, die auf die Erkenntnisse der Wissenschaft hörten, schrieb Greta Thunberg auf ihrem Instagram-Account im November vergangenen Jahres.


2. Luisa Neubauer – Deutschland
Luisa Neubauer, die oft als die "deutsche Greta Thunberg“ bezeichnet wird, ist in ihrem Aktivismus nicht weniger leidenschaftlich. Die 22-Jährige hat dazu beigetragen, die großen Klima-Streiks der Fridays for Future-Bewegung in Deutschland zu organisieren, arbeitet mit Klimaschutzorganisationen wie 350.org zusammen und macht sich regelmäßig auf internationaler Bühne für den Klimaschutz stark. 

"(…) Es fühlt sich tatsächlich so an, als würden wir in einem Auto sitzen, das auf einen Abgrund zusteuert“, schreibt sie in einem Blogpost für den WWF. „Doch anstatt zu bremsen, wird beschleunigt. Wir wurden in dieses Auto gesetzt, ohne dass wir gefragt wurden. Es gibt diesen Abgrund wirklich. Der menschengemachte Klimawandel ist real und wir erleben diese Tage die gravierenden Veränderungen, die er mit sich bringt."


3. Marinel Ubaldo – Die Philippinen 
Als 2013 der Taifun Haiyan die Philippinen traf, kostete das über 6329 Menschen das Leben und hinterließ einen Schaden von über 4,5 Millionen US-Dollar (ca. 4,04 Millionen Euro). Bei dem massiven Wirbelsturm kamen auch Freund*innen und Familienangehörige der jungen Aktivistin Marinel Ubaldo ums Leben, ihr Haus wurde ebenfalls zerstört. Als Konsequenz dieses tragischen Ereignisses entschloss sich Ubaldo dazu, ihr Leben dem Kampf für mehr Klimagerechtigkeit zu widmen. 

Die Philippinen sind Wirbelstürmen dieses Ausmaßes, die sich durch die Erwärmung der Ozeane und den Anstieg des Meeresspiegels weiter aufladen, besonders ausgesetzt. Zudem nimmt der Klimawandel eine weitere persönliche Dimension für Ubaldo an, denn er bedroht die Lebensgrundlage ihres Vater, der Fischer ist.

Als Ubaldo 2018 zum Protest für Klimagerechtigkeit nach New York reiste, erreichten ihre Worte Tausende von Menschen: “Ich stehe hier vor euch, nicht als weitere Klimastatistik, wie wir sie aus den Nachrichten kennen, sondern als Mensch – in der Hoffnung, euch daran erinnern zu können, wie wertvoll jedes einzelne Leben ist. Meine Geschichte ist nur eine von vielen, und ich bin hier, um im Namen einer sehr verletzlichen und zu wenig beachteten Gemeinschaft zu sprechen – mögen unsere Geschichten erhört werden."


4. Rayanne Cristine Maximo Franca - Brasilien
Brasilien ist einer der größten Schauplätze im Kampf für mehr Klimagerechtigkeit – und für Umweltaktivist*innen gleichzeitig eines der gefährlichsten Länder der Welt. Seitdem Jair Bolsonaro im letzten Jahr das Präsidentschaftsamt übernommen hat, musste das Land dabei zusehen, wie große Teile des Regenwaldes abgeholzt wurden, der für das globale Klimagleichgewicht eine Schlüsselrolle spielt, und Ureinwohner*innen enteignet wurden. 

Rayanna Cristine Maximo Francas Aktivismus konzentriert sich in erster Linie auf die Rechte indigener Frauen, wobei die Stärkung von Frauen mit einer Verbesserung des Umweltschutzes einhergeht. Da Frauen besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, wirkt sich ihr Zugang zu Bildung und Aufklärung auch positiv auf den Klimaschutz aus. In Brasilien ist der Aktivismus der einheimischen Bevölkerung eng mit ihrer Umwelt verknüpft, denn diese kämpft seit langem um ihren Anspruch auf Landbesitz und setzt sich für den Schutz des Regenwaldes ein.


5. Oladosu Adenike – Nigeria
Auch Oldaosu Adenike engagiert sich unermüdlich für den Schutz unseres Planeten. Sie selbst bezeichnet sich als "Ökofeministin“ und übernimmt bei der Organisation der “Fridays for Future”-Protestmärsche in Nigeria eine führende Rolle. Auf Twitter klärt sie ihre Follower*innen über die Komplexität des Klimawandels auf und appelliert an junge Menschen, für ihre gemeinsame Zukunft aktiv zu werden.

"Einer der Gründe, warum sich das "Klima" verändert und sich folglich zu einer Krise entwickelt, ist, dass sich Jugendliche zu wenig Gedanken um ihre Zukunft machen“, schreibt sie in einem Blogbeitrag. "Aber gerade bei kritischen oder brennenden Themen wie dem Klimawandel kommt es auf ihre Stimmen an.“