Warum das wichtig ist
Frieden, Sicherheit, fairer Handel und Menschenrechte sind wichtige Faktoren für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes – und deshalb auch die Säulen des “Marshallplan mit Afrika”, den das BMZ entwickelt hat. Der zuständige Minister Gerd Müller reist nun nach Afrika und wird dort mit Staatspräsidenten und Ministern Gespräche über diese Themen führen. Global Citizen setzt sich für eine gerechtere Welt für alle ein. Hier kannst du mit uns aktiv werden.

Als der Bundesentwicklungsminister Müller am Flughafen von Accra, Ghana, ankommt, ist er voller Tatendrang und würde am liebsten den Terminkalender auf den Kopf stellen.

Vor dem ersten Termin mal eben einen Abstecher bei einer der größten Elektroschrotthalden der Welt müsse doch drin sein, meint Müller. Schließlich käme hier der Müll Europas an – also sei es auch unser Problem, von dem er sich ein Bild machen wollte. “Das muss doch zu machen sein, dass wir auf dem Weg zum Termin jetzt da vorbei fahren. Schließlich ist das hier das Ende unseres Konsums ins Deutschland, da darf man nicht wegschauen“, soll er gesagt haben.

Dieser Vorfall ereignete sich im Jahr 2015. Er spiegelt Müllers Mission wider: Nicht wegsehen, sondern aktiv werden. Probleme in Entwicklungsländern als globale Herausforderungen sehen. Zu Müllers Lieblingsthemen gehören nachhaltiger Konsum, globale Gesundheit und Klima.

Nun ist Müller erneut auf einer Reise durch Afrika unterwegs. Sieben Länder in Subsahara-Afrika will der Minister bereisen: Eritrea, Äthiopien, Mosambik, Botswana, Simbabwe, Tschad und Ghana.

Auf ihn warten unterschiedliche wirtschaftliche und politische Herausforderungen. Und viele davon sind globale Herausforderungen, die nur in Zusammenarbeit mit starken afrikanischen Staaten gelöst werden können, so das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Trotz aller Hürden sind die Potenziale auf dem Kontinent groß: Etwa die Hälfte der 20 am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt liegen in Afrika. 2035 wird der Kontinent das größte Arbeitskräftepotenzial weltweit haben. In Afrika wachsen die Märkte, Mitarbeiter und Kunden der Zukunft heran.

Die Reise des Entwicklungsministers steht ganz im Zeichen des “Marshallplans mit Afrika”.

Der Marshallplan mit Afrika ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit und geht auf den Entwicklungsminister Gerd Müller zurück. Die Organisation Germanwatch lobte im Februar 2017 den ersten Entwurf des Plans, weil es sich "um eine gleichberechtigte Partnerschaft handelt auf der Basis von Menschenrechten und gegenseitigem Respekt."
Die drei Säulen des “Marshallplans mit Afrika” sind: 
1. Wirtschaft, Handel und Beschäftigung
2. Frieden, Sicherheit und Stabilität
3. Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte

In den Gesprächen auf Müllers Reise soll es vor allem um erforderliche Strukturreformen und mögliche deutsche Unterstützungsgelder gehen, so das BMZ in einer Pressemitteilung.  

“Ziel des BMZ ist, die eigenen Entwicklungskräfte der afrikanischen Staaten zu stärken, denn nachhaltige Entwicklung ist nur möglich, wenn sie von innen heraus angestoßen und getragen wird”, heißt es dort weiter.

Müllers letzte Stattion wird in Ghana sein, ein Vorzeigeland Afrikas, wenn es um Stabilität und Wirtschaftswachstum geht. Das BMZ hat deshalb bereits eine Reformpartnerschaft mit Ghana zur Umsetzung des Marshallplans geschlossen. Mit Finanzminister Ofori-Atta und Präsident Akufo-Addo wird Minister Müller über den Fortschritt der Partnerschaft in Bereichen wie erneuerbare Energien, berufliche Bildung und der Förderung von privaten Investitionen sprechen.

Editorial

Armut beenden

Chancenkontinent Afrika – Entwicklungsminister Müller macht sich auf die Reise in sieben afrikanische Länder

Ein Beitrag von Jana Sepehr