Wir allen kennen sie: Die To-Go-Becher, die jeden Tag zigfach über die Kaffeetheke gehen und nach wenigen Minuten den Mülleimer an der nächsten Straßenecke zum überquellen bringen. Und doch fällt es schwer von den Dingern loszukommen. Denn sie sind einfach so praktisch.

Der Coffeeshop „Boston Tea Party“ (BTP) macht nun aber ernst: Als erste Kaffeekette Englands verzichten sie komplett auf Einwegbecher. Wer seinen Kaffee unterwegs trinken möchte, dem bleibt nichts anderes übrig, als seinen eigenen To-Go-Becher mitzubringen oder einen wiederverwendbaren im Laden zu kaufen oder zu leihen.

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Den geliehenen Becher gibt es gegen Pfand. Er kann nach der Benutzung in einer der 22 Filialen wieder abgegeben werden.

Nur der komplette Verzicht auf Einwegbecher sei die „einzig wahre ethische Lösung“, sagt BTP-Manager Sam Roberts. „Viele Kaffeeläden machen Pläne dafür, wie sie in der Zukunft das Problem mit den Einwegbechern lösen wollen”, sagt Roberts. „Aber diese Zukunft ist zu weit entfernt. Wir müssen sofort damit aufhören.”

In Deutschland werden im Jahr rund 2,8 Milliarden Coffee-to-go-Becher verbraucht, hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) errechnet. Das sind rund 320.000 Becher pro Stunde.

In Deutschland gibt es noch keine Kaffeekette, die dem Prinzip der englischen Kaffeekette folgt.

Jedoch gibt es vereinzelt eigenständige Cafés, wie etwa das MadeMe in Berlin, die ausschließlich Mehrwegbecher anbieten. Auch die großen Unternehmen nehmen nach und nach umweltfreundliche Alternativen an. Einige Ketten nutzen ausschließlich recycelbare oder recycelte Becher. Andere gewähren einen Preisnachlass, wenn man seinen eigenen Mehrwegbecher mitbringt. Bei Starbucks etwa gibt es 30 Cent Rabatt, McDonald’s und Nordsee versprechen einen Nachlass von 10 Cent. Neben den Ketten bieten auch einige kleinere Cafés einen Discount an.

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Dieser Kaffeeladen macht ernst und verzichtet komplett auf Einwegbecher

Ein Beitrag von Jana Sepehr  und  Imogen Calderwood