Das globale Lebensmittelsystem funktioniert nicht. Für viel zu viele Menschen sind gute Lebensmittel zu teuer und erschwingliche Produkte sind nicht immer nahrhaft. Zu allem Überfluss schadet die industrielle Landwirtschaft der Umwelt, indem sie Wälder zerstört, Böden verschmutzt und Wasserquellen erschöpft. Und das derzeitige Lebensmittelsystem ist nicht einmal effizient – etwa ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel wird weggeworfen und setzt Treibhausgase frei.

Die Auswirkungen des Klimawandels erschweren die Produktion bestimmter Lebensmittel, da Dürren zunehmen, steigende Temperaturen die Ernten verbrennen und das Wasser in verschiedenen landwirtschaftlichen Brennpunkten immer knapper wird.

In diesem Zusammenhang kann es sich schon mal so anfühlen, als wäre der kleinste Bissen Steak für den Klimawandel verantwortlich. Und im Grunde sind einzelne Bissen natürlich unbedeutend. Doch sind Lebensmittel, die schlecht für die Umwelt sind, sehr populär, summiert sich der Schaden.

Glücklicherweise gibt es auch viele Lebensmittel, die gut für die Umwelt und den Menschen sind. Es sollte also nicht allzu schwer sein, Alternativen für bestimmte Produkte zu finden. Hier sind fünf beliebte Gerichte, die nicht besonders umweltfreundlich sind und fünf Vorschläge, gegen die du sie ersetzen kannst.

1. Avocado-Toast 

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Avocados waren schon immer ein Grundnahrungsmittel in der mexikanischen und mittelamerikanischen Küche. Doch in den letzten zehn Jahren wurden sie auch im Rest der Welt immer beliebter. Die daraus resultierende gestiegene Nachfrage nach der Frucht hat dazu geführt, dass Wälder abgeholzt wurden, um Platz für neue Avocadobäume zu schaffen. Diese wiederum benötigen enorme Mengen an Wasser. Das Wachstum der Avocado-Farmen hat auch zu einem erhöhten Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln geführt, die der Tierwelt schaden. Da die meisten Avocados in Lateinamerika angebaut werden, werden sie oft über weite Strecken transportiert – mit Fahrzeugen, die durch fossile Brennstoffe betrieben werden.

Klimafreundliche Alternativen: Brate lokales, saisonales Gemüse kurz an und belege eine Scheibe Brot damit. Guacamole kannst du auch mit Erbsen herstellen – was mindestens genauso gut schmeckt wie mit Avocado. Wenn du in der Nähe einer Avocado-Farm lebst, kannst du so viele Avocados essen, wie du willst. Fair gehandelte Avocados sind darüber hinaus besser für die Umwelt und die Gemeinschaften der Bäuer*innen. 

2. Hamburger

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Klassischerweise von Fast-Food-Ketten angeboten, gibt es kaum ein Gericht, das kultiger ist als der Hamburger. Doch die Rindfleisch-Patties, von denen Amerikaner pro Jahr 50 Milliarden Stück verzehren, verursachen Abholzung, Umweltverschmutzung, Wasserverbrauch und den Ausstoß von Treibhausgasen – mehr als fast jedes andere Lebensmittel.

Tatsächlich werden pro 100 Gramm Rindfleischprotein 50 Kilogramm Treibhausgasemissionen freigesetzt. Das ist bis zu 50 Mal mehr als für 100 Gramm Protein aus Gemüse.

Die Massentierhaltung erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit, dass gefährliche Krankheitserreger auftreten. Und der übermäßige Einsatz von Antibiotika durch die Unternehmen hat zu resistenten Bakterien und Viren geführt. Im Zuge der COVID-19-Pandemie sind die mit der Massentierhaltung verbundenen Gesundheitsrisiken stärker in den Blickpunkt gerückt. 

Klimafreundliche Alternativen: Pflanzen-basierte Burger-Patties. Es gibt Fake-Fleisch-Marken, die überzeugend den Geschmack und die Konsistenz von Rindfleisch imitiert haben, aber traditionellere Veggie-Burger haben ihren eigenen typischen Geschmack. 

3. Vollmilchschokolade 

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Aufgrund der großen Liebe vieler Menschen zu Schokolade ist die Kakaoproduktion in vielen tropischen Ländern zu einem wichtigen Geschäft geworden. Die hohe Nachfrage hat jedoch zu Abholzung der Wälder und zum Einsatz von Pestiziden geführt. In der Elfenbeinküste haben die Kakaofarmen Nationalparks und geschützte Wälder verwüstet. Während sich der Klimawandel verschärft, verändern sich die Bedingungen in bisherigen Kakaoanbaugebieten und Bäuer*innen sind gezwungen, in bisher unberührte Gebiete vorzudringen.

Die Auswirkungen von Schokolade auf das Klima werden noch schlimmer, wenn Kuhmilch hinzugefügt wird. Die weltweite Milchindustrie hält rund 270 Millionen Kühe, die Methangas ausstoßen, große Mengen an Futter und Wasser benötigen und die Umgebung verschmutzen. 

Klimafreundliche Alternativen: Dunkle Schokolade aus Kakao, der so angebaut wird, dass umliegende Wälder und Gemeinden nicht zu Schaden kommen. Zwar kostet diese Schokolade mehr bei geringerer Menge und man muss etwas länger recherchieren, doch dafür sorgt umweltfreundliche Schokolade für ein gutes Gewissen und schmeckt köstlich.

4. Sushi

Image: Flickr / San

Wenn du jemals versucht hast, in deiner heimischen Küche Sushi zuzubereiten, weißt du, dass dieses Gericht eine Kunst für sich ist – von der Zubereitung des Reises bis hin zum Rollen. Und tatsächlich ist auch Sushi kein besonders umweltfreundliches Lebensmittel. Untersuchungen haben gezeigt, dass die riesigen Fischerboote die Fischbestände rapide dezimieren, Millionen anderer Tiere töten und die Meeresökosysteme verschmutzen. Erschwerend kommt hinzu, dass die industriellen Schleppnetzfischereimethoden, die den Meeresboden auskratzen, ebenso viele Treibhausgasemissionen verursachen wie die Luftfahrtindustrie. 

Klimafreundliche Alternativen: Veganes Sushi oder Sushi aus Gelbflossenthun, Weißem Thun oder anderen Fischarten, die auf nachhaltige Weise gefangen werden.

5. Kaffee 

Image: Nick van den Berg via Unsplash

Müssten wir ein Produkt beziehungsweise die Pflanze dahinter nennen, die indirekt für die Klimakrise verantwortlich ist, dann wäre es der Kaffee. Er hat den Bäuer*innen ermöglicht, die Produktivität exponentiell zu erhöhen und so das schädliche Tempo der Weltwirtschaft gesteigert.

Als die Nachfrage nach Kaffee gestiegen ist, haben industrielle Landwirt*innen den Markt übernommen, was zu starker Abholzung und Verschmutzung von Wasser und Böden geführt hat. 

Nun droht die Erderwärmung jedoch, die weltweite Kaffeeproduktion zu halbieren. Denn Kaffeebohnen können nur unter bestimmten Bedingungen angebaut werden. Ob du willst oder nicht – der Klimawandel könnte dafür sorgen, dass du eine Alternative für deine tägliche Tasse Kaffee benötigst.

Klimafreundliche Alternativen: Teesorten wie Matcha, Yerba Mate oder Schwarztee. Alternativ kannst du mit Pilzen gemischten Kaffee ausprobieren, der den Wach-Effekt von Kaffee verspricht – jedoch ohne den Energieabfall ein paar Stunden später. Wenn du wirklich mutig bist, kannst du jegliche Art von Energydrinks weglassen und neben Klimaschutz auch einige gesundheitliche Vorteile erleben.

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Ein Beitrag von Joe McCarthy