Nachdem Kori Doty im November letzten Jahres ihr Kind 'Searyl Alti' auf die Welt gebracht hat, hat sie alles daran gesetzt, damit das Geschlecht ihres Kindes nicht in Personaldokumenten, die von der kanadischen Provinz British Columbia ausgestellt wurden, vermerkt ist.

Obwohl British Columbia offiziell keine Geburtsurkunde ohne das Geschlecht eines Kindes akzeptiert, wurde ausnahmsweise eine geschlechtslose Gesundheitskarte für Searyl Alti erlaubt - zum ersten Mal in der Geschichte der Provinz. Auf der Gesundheitskarte steht in dem Feld für Geschlecht nun statt „männlich“ oder „weiblich“ einfach ein „U".

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„Wir verlangen ja nicht, jeden einzelnen Personalausweis gegen den eigenen Willen zu ändern. Wir haben nur darum gebeten, die Grundstruktur zu hinterfragen, in denen die Identifikation des Geschlechts, besonders schon mit der Geburtsurkunde, abläuft“, sagt Doty gegenüber CKNW News.

Doty selbst zählt sich zu den Transgendern, die weder als Mann, noch als Frau identifiziert werden wollen und hat bereits persönlich durchlebt, was es heißt, seine Geburtsurkunde diesbezüglich ändern lassen zu wollen.

Insgesamt sind acht weitere Menschen, mit der Unterstützung der 'British Columbia Trans Alliance Society’, vor das Gericht für Menschenrechte der Provinz British Columbia getreten, mit der Bitte, das Geschlecht auf ihrer Geburtsurkunde ändern zu dürfen.

Doty sagt, ihnen wurde nach der Geburt das falsche Geschlecht zugewiesen und sie wolle diesen Fehler bei ihrem Baby Searyl nicht wiederholen.

„Ich werde Searyl so erziehen, dass ich Searyl als Baby wahrnehme und ich werde versuchen, diesem Kind all die Liebe und Unterstützung zu geben, die es braucht, um seine Persönlichkeit im Ganzen entfalten zu können, so, wie man es nur außerhalb der Beschränkungen schafft, die mit einer rosafarbenen oder himmelblauen Babybox kommen. Und das so lange, bis Searyl ein Gefühl für sich selbst entwickelt und über ein Vokabular verfügt, um mir sagen zu können, was Searyl sein möchte“, sagt Doty zu CBC.

Dem Vorbild British Columbias, einen offiziellen, geschlechtslosen Personalausweis für ein Kind zu erlauben, will schon bald der nächste Staat folgen. Ontarios Ministerin für Verwaltungsangelegenheiten und Verbraucherschutz, Tracy MacCharles, hat im Mai gesagt, dass man in Ontario ab 2018 ebenfalls geschlechtsneutrale Geburtsurkunden beantragen könne.

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Ein Beitrag von Jackie Marchildon