Der gebürtige Südafrikaner Trevor Noah ist vor allem als Spaßvogel bekannt. Auf seinem Instagram-Account findet man Hunde, die auf Laufbändern und Rolltreppen traben, Videos von winzigen Kaninchenbabys und Selfies von Noah – wahlweise mit Kängurus oder Affen.
Doch bei all dem Spaß, hat Noah auch eine ernste, politische Seite. Genau wie Klimaaktivistin Greta Thunberg, US-Schauspielerin Sophia Bush und das britische Model Naomi Campbell – und zig Tausende andere Instagram-Nutzer*innen – färbte er sein Profilbild in simplem Blau. Die Farbe soll auf die Missstände im Sudan aufmerksam machen.
Seit Monaten herrscht in dem nordostafrikanischen Land Ausnahmezustand.
Im April wurde der damalige Präsident Omar Al-Baschir vom Militär gestürzt, nachdem es Sitzblockaden und Demonstrationen im Land gab.
Drei Jahrzehnte war Omar Al-Baschir an der Macht. Seit dem Sturz des Präsidenten regiert das Militär.
Hunderttausende versammelten sich daraufhin in einem Protestcamp und bildeten Sitzblockaden vor dem Armeehauptquartier in der Hauptstadt Khartum, um für Demokratie und Freiheit zu demonstrieren. Das Militär reagiert auf diese Proteste mit Gewalt.
Am 3. Juni sind bei der Zerschlagung einer Demonstration mehr als 30 Menschen getötet worden. Augenzeugen zufolge waren es Sicherheitskräfte, die im Zentrum Khartums auf Demonstrant*innen einschlugen und mit Tränengas und scharfer Munition auf sie zielten.
Ein Sprecher des Übergangsrats bestritt, dass man versucht habe, die Sitzblockade gewaltsam aufzulösen.
Aktivist*innen fordern, dass es erst in drei Jahren Wahlen geben sollte, damit zivile Politiker*innen alle sozialen und politischen Netzwerke von Al-Baschirs Partei auflösen könnten, berichtet die Tagesschau. Die Aktivist*innen wollen nur eine "begrenzte militärische Repräsentation" in einem Übergangsrat. Die regierenden Generäle wollen die Macht aber nicht abgeben.
A protester wearing a Sudanese flag flashes the victory sign in front of burning tires and debris on the road, near Khartoum's army headquarters, in Khartoum, Sudan, June 3, 2019.
A protester wearing a Sudanese flag flashes the victory sign in front of burning tires and debris on the road, near Khartoum's army headquarters, in Khartoum, Sudan, June 3, 2019.
Die blauen Instagram-Profilbilder sollen die Aufmerksamkeit auf die Geschehnisse und Missstände im Sudan lenken – und sie sollen ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern sein.
Blau war die Lieblingsfarbe des 26-Jährigen Mohamed Mattar, einem der ermordeten Demonstranten. Mattars Freunde haben ihre Profilbilder nach der Ermordung blau eingefärbt. Immer mehr Menschen haben sich seitdem entschlossen, es ihnen gleichzutun.