Warum das wichtig ist
Echte Gleichberechtigung bedeutet, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Zugehörigkeit, ihrem Wohnort und ihrem Einkommen - oder dem Einkommen ihrer Eltern - , die gleichen Bildungschancen erhalten. Global Citizen macht sich mit seinen Kampagnen dafür stark, dass echte Gleichberechtigung weltweit Realität wird. Hier kannst auch du aktiv werden und deinen Beitrag leisten. 

Der Zugang zum Internet ist heutzutage ein wichtiger Bestandteil im Leben junger Menschen, vor allem wenn sie lernen. So in etwa hat das die Stadt Bergen in Norwegen formuliert und sich zum Ziel gesetzt, allen Kindern und Jugendlichen der Stadt den Weg ins Internet zu ebnen. 

Die zweitgrößte Stadt in dem skandinavischen Land hat den universellen Internetzugang zu einem wichtigen Bestandteil ihres "Aktionsplan gegen Armut" gemacht, der vor allem einkommensschwache Familien unterstützen soll.

Vertreter vor Ort sagten, dass die Stadt sich in der Verantwortung sieht, allen Kindern gleichberechtigten Zugang zum Internet zu ermöglichen, da heutzutage zum Beispiel ein Großteil ihrer Schularbeit und Hausaufgaben davon abhängt. Der flächendeckende Zugang zum Netz soll dazu beitragen, dass kein Kind diesbezüglich benachteiligt wird.

“Es ist sehr positiv, dass die Stadtverwaltung von Bergen so stark darauf ausgerichtet ist, soziale Inklusion zu fördern”, sagte Helge Eide, Direktor für öffentliche Interessen, gegenüber dem norwegischen Rundfunk NRK.

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Nach Angaben der Vereinten Nationen steht Norwegen an erster Stelle im "Human Development Index". Der Index bewertet Länder anhand verschiedener Kriterien, wie zum Beispiel durchschnittliche Lebenserwartung der Einwohner, Bildungsniveau und allgemeiner Lebensstandard, und erstellt daraus ein entsprechendes Ranking.

Rund 97% der Bevölkerung in Norwegen besitzt einen Online-Zugang, was den hohen Lebensstandard vieler — aber nicht aller — Norweger beweist. Die Entscheidung des Stadtrats von Bergen, Kindern, deren Familien auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, “Geld für Internet” zur Verfügung zu stellen, soll nun dazu beitragen, die übrigen 3% zu erreichen.

Für Kinder auf der ganzen Welt stellt das Internet inzwischen ein wichtiges Instrument dar, um Ungleichheiten zu überwinden und Möglichkeiten wahrzunehmen, die sie Offline nicht geboten bekommen, lautet der UNICEF Bericht "State of the World's Children" aus dem Jahr 2017, der das digitale Nutzungsverhalten von Kindern rund um den Globus untersucht hat.

Signifikante Lücken beim Internet-Zugang hingegen, vor allem aufgrund niedrigen Einkommens und des Geschlechts, können bestehende Ungleichheiten sogar noch verstärken, so der Bericht weiter. 

Auch wenn in den vergangenen Jahren einige Erfolge erzielt wurden, um flächendeckend allen Menschen den Zugang zum Internet zu ermöglichen, sind derzeit immer noch rund 350 Millionen Kinder meilenweit davon entfernt, "Online" zu sein.

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Die enormen Unterschiede beim Thema Internet-Zugang spiegeln die weltweiten ökonomischen Ungleichheiten wider. So liegen auch hier die ärmsten Länder der Welt hinter den wohlhabendsten Ländern zurück, wenn es darum geht, Kindern Zugang zum Internet bereitzustellen.

In Europa haben beispielsweise 96% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen Zugang zum Internet, in Afrika sind es nur 40%. Außerdem nutzen weltweit 12% mehr Männer als Frauen das Internet.

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Armut beenden

Gegen Benachteiligung: Stadt in Norwegen gibt allen Kindern kostenlosen Internetzugang

Ein Beitrag von David Brand