Die EU will die Nutzung von Pestiziden bis 2030 halbieren, um Bienen zu schützen
Im Mai machte die EU-Kommission Pläne für den “Green Deal” konkret.
Die Europäische Kommission arbeitet daran, den Einsatz chemischer Pestizide bis 2030 zu halbieren, um Bienen und andere Arten zu schützen, berichtete Reuters. Dieses Ziel ist Teil der "Farm-to-Fork"-Strategie im Rahmen des Klimaschutzplanes “Green Deal”, den die Kommission im Mai in Brüssel parallel zu einem Plan zur Erhaltung der Biodiversität vorstellte.
2018 hatte die EU bereits den Einsatz von drei bedeutenden Neonicotinoiden verboten. Neonicotinoide sind Insektizide, die das zentrale Nervensystem von Bienen und anderen Insekten schädigen und zum Tod der Tiere führen können.
Auch viele weitere chemische Pestizide sind hochgiftig und gefährlich für Bienen. Im Jahr 2018 sind die Honigbienenvölker in 33 Ländern Europas aufgrund des Klimawandels und des Einsatzes von Pestiziden um durchschnittlich 16 Prozent zurückgegangen.
Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit berichtet von einem deutlichen Rückgang der Bienenzahl in Westeuropa in den letzten 15 Jahren. Dies könnte bis zu 76 Prozent der Lebensmittelproduktion gefährden.
Während der Entwurf nur darauf abzielt, chemische Pestizide um 50 Prozent zu reduzieren, argumentiert die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM), eine Organisation für ökologische Landwirtschaft und Ernährung, dass synthetische Insektizide bis 2030 um 80 Prozent reduziert werden sollten.
In einer kürzlichen Erklärung behauptete Bayer, einer der führenden Pestizidhersteller, das Unternehmen arbeite mit den Landwirten zusammen, um die Umweltbelastung durch seine Produkte um mindestens 30 Prozent zu reduzieren.
Landwirtschaftskonzerne stehen einem vollständigen Verbot von Insektiziden jedoch skeptisch gegenüber, da sie Ernteausfälle fürchten.
"Wir erkennen die Forderungen nach einer Reduzierung von Pestiziden an und wir sind offen für die Diskussion von Zielen", sagte die Generaldirektorin der European Crop Protection Association, Geraldine Kutas, gegenüber Reuters. "Die Ziele müssen jedoch realistisch und wissenschaftlich fundiert sein.”
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