Warum das wichtig ist
Eine stabile Nahrungsproduktion ist entscheidend für den Kampf gegen Armut und Hunger und für das Erreichen der Global Goals 1 und 2 der Vereinten Nationen (UN). Die Partnerschaft zwischen Global Citizen und dem Ban Ki-moon Centre for Global Citizens soll die Aufmerksamkeit auf die Rolle der Kleinbäuer*innen im Kampf gegen die Klimakrise und die Ernährungsunsicherheit lenken. Hier kannst du dich uns anschließen und zu diesem Thema aktiv werden. 

Über 7,8 Milliarden Menschen leben derzeit auf der Erde, im Jahr 2050 sollen es neun Milliarden sein. Da stellt sich die Frage, wie wir alle ernähren sollen. 

Der UNO zufolge leiden etwa vier Milliarden Menschen an Unterernährung. Diese Zahl könnte weiterhin steigen. Schuld daran sind zum großen Teil klimabedingte Katastrophen wie Überschwemmungen oder Dürren, die zu Schädigungen des Bodens führen. Gleichzeitig wächst die Zahl der Konflikte in vielen Ländern. Laut der Welthungerhilfe stirbt dadurch alle zehn Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an Hunger. Die COVID-19-Pandemie hat diese Entwicklung noch verschlimmert, indem Landwirt*innen von Arbeitskräften, Märkten und staatlicher Unterstützung abgeschnitten wurden. 

Das Ban Ki-moon Centre for Global Citizens setzt sich für die Widerstandsfähigkeit von Kleinbäuer*innen ein

Dabei ist eine Welt ohne Hunger möglich, denn das Wissen und die benötigte Technik sind bereits vorhanden. Doch eines scheint zu fehlen – der politische Wille. Dieses Jahr soll sich das ändern. Global Citizen geht gemeinsam mit dem Ban Ki-moon Centre for Global Citizens eine zweijährige Partnerschaft ein, um verbesserte landwirtschaftliche Anpassungsstrategien (auf Englisch elevating agricultural adaptation, kurz EAA) aufzubauen. Im Mittelpunkt der Partnerschaft steht das Ziel, Kleinbäuer*innen und lokale Gemeinden widerstandsfähig gegen die Auswirkungen der Klimakrise zu machen sowie die Staats- und Regierungschef*innen der Welt aufzufordern, die Ernährungssicherheit zu stärken. 

Mit dem Programm für verbesserte landwirtschaftliche Anpassungsstrategien sollen 300 Millionen Kleinbäuer*innen, vor allem in Kenia, Malawi, Nigeria, Ruanda und Sambia, beim Aufbau größerer Klimaresilienz gefördert werden.

"2021 wird zu dem Jahr, in dem wir uns wieder auf den richtigen Weg bringen und politisch mehr erreichen müssen”, sagt Ban Ki-moon. “Das Ban Ki-moon Centre arbeitet eng mit Global Citizen zusammen, um gemeinsam die Klimakrise anzugehen und die Resilienz von Kleinbäuer*innen auf der ganzen Welt gegenüber den Auswirkungen der Klimakrise zu stärken.”

Durch die Klimakrise sind Kleinbäuer*innen gezwungen, ihr Land zu verkaufen oder zu verlassen

Gerade in wohlhabenden Ländern wie Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Art industrielle Landwirtschaft entwickelt, die sich durch riesige Landflächen und den massiven Einsatz von Chemikalien auszeichnet. Dem stehen weltweit immer noch rund 570 Millionen Kleinbäuer*innen gegenüber, die weniger als zwei Hektar Land bewirtschaften. Diese Bauernhöfe unterstützen jedoch ihre lokalen Gemeinschaften durch die Produktion von Nahrungsmitteln, Arbeitsplätzen und die Aufrechterhaltung traditioneller Praktiken zum Anbau und zur Ernte. Durch die von der Klimakrise auftretenden Umweltschädigungen werden Landwirt*innen gezwungen, ihr Land zu verkaufen oder zu verlassen. Das Aufgehen von Kleinbetrieben in industriellen Farmen trägt derweil oft zum Problem der Treibhausgasemissionen bei. 

Landwirt*innen benötigen stabile Wetterbedingungen und eine stetige Wasserversorgung - beides wird mit steigenden Temperaturen immer prekärer. Im Rahmen der Partnerschaft wird Global Citizen daher die Erfahrungen von Bäuer*innen an der vordersten Front der Nahrungsmittelproduktion beleuchten, aufschlüsseln, wie die Finanzierung durch das Programm die Landwirtschaft verändern kann und untersuchen, wie junge Menschen die Landwirtschaft umgestalten können. 

Kleinbäuer*innen müssen Teil des Entscheidungsprozesses für Klimamaßnahmen werden

Um den umfassenden Herausforderungen nachhaltig zu begegnen, ist es notwendig, ein größeres Verständnis für die Arbeit der Kleinbäuer*innen, die komplexe Dynamik der Klimakrise und die Funktionsweise von lokalen Anpassungsstrategien zu erlangen. Hierfür müssen Landwirt*innen zu Wort kommen und erzählen, wie sie sich der Klimakrise stellen, welche Werkzeuge und Techniken sie einsetzen und wie sie eine bessere Zukunft für sich und die Welt aufbauen wollen. 

Entscheidend wird sein, dass die Menschen, die das Land bewirtschaften, in die globalen Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden. Nur so kann der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen schneller erfolgen. Denn weniger Treibhausgasemissionen bedeuten eine weniger fatale Klimakrise und vertrautere Bedingungen für den Anbau von Nahrungsmitteln. 

Die Klimakrise bleibt dabei eine der größten Herausforderungen für die ganze Welt. Vor diesem Hintergrund ist die Zusammenarbeit mit dem Ban Ki-Moon Centre for Global Citizens nicht nur folgerichtig, sondern auch besonders bedeutsam für eine gerechte, nachhaltige Welt ohne Armut und Hunger.


Über die Organisation

Das Ban Ki-moon Centre for Global Citizens ist eine Nichtregierungsorganisation, die im Januar 2018 gegründet wurde und gemeinsam von Ban Ki-moon, dem achten Generalsekretär der UNO (2007-2016) und Heinz Fischer, dem elften Bundespräsident der Republik Österreich (2004-2016) geleitet wird. Ziel des Zentrums ist eine nachhaltige Entwicklung durch das Bewusstsein gemeinsamer Verantwortung, Verständnis und Empathie. Darüber hinaus nutzt das Zentrum seine Expertise und sein Netzwerk, um sich für Frieden, Armutsbekämpfung, die Stärkung von Jugend und Frauen, Gerechtigkeit und Menschenrechte weltweit einzusetzen.

Wenn auch du dich für eine gerechte Welt ohne Armut und Hunger einsetzen willst, dann werde hier mit uns aktiv. 

Advocacy

Armut beenden

Wie der Kampf gegen Klimawandel und Hunger auf der Welt zusammen gelingen kann

Ein Beitrag von Joe McCarthy