Vor zwei Wochen erlebten viele Menschen in Europa eine Kältewelle von ungeahntem Ausmaß. Länder wie Großbritannien und Deutschland erreichten Temperatur-Tiefstwerte. Die Rede war von: ‘The Beast from the East’ (das Biest aus dem Osten). In dem Stadtstaat Monaco hat es zum erste Mal seit 20 Jahren wieder geschneit.

Eisige Winde zogen aber nicht nur über Großbritannien, Monaco und Frankreich. Auch in Deutschland bibberten die Menschen bei Tagestemperaturen von bis zu Minus 12 Grad.

Derweil viel weiter nördlich, genau genommen in der Arktis, stiegen die Temperaturen so stark an, dass es dort in einigen Teilen Ende Februar tatsächlich wärmer war, als zur gleichen Zeit in einigen Regionen Deutschlands.

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Laut Experten liegen die Temperaturen in der Arktis inzwischen um über 30 Grad höher als der dort übliche Jahresdurchschnitt! Seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen wurden über 0 Grad erreicht wurden.

„Es ist absolut erstaunlich, wie viel wärmer die Arktis momentan ist, verglichen mit dem letzten Rekord des wärmsten Februars", sagt Klimawissenschaftler der UCLA, Daniel Swain. „Ich weiß, dass in letzter Zeit oft von Klima-Superlativen gesprochen wurde, aber das hier bricht wirklich alle Rekorde. Wow", fügte er hinzu.

Umweltforscher Peter Gleick schreibt auf Twitter: „Wie warm es jetzt in der Arktis ist? Wärmer als je ein Winter gemessen wurde. Der von Menschen verursachte Klimawandel verändert unseren Planeten radikal."

Extreme Kälte in Europa, eine sich erwärmende Arktis - diese beiden extremen Wetterbedingungen sind eng miteinander verknüpft.

Die Luftzirkulation in den oberen Ebenen der Atmosphäre, die als „Polarwirbel" bekannt ist, hält normalerweise die kalte Luft in den nördlichsten Regionen der Welt, so Mashable.

In diesem Jahr allerdings hat sich der Polarwirbel gespalten und zwei ‘Zwillingswirbel’ mit extrem kalter Luft geschaffen - einen, der südwestlich über das westliche Kanada und den pazifischen Nordwesten driftete, während sich der andere in Richtung Europa auf den Weg machte.

Nahezu die gesamte kalte Luft verließ also die Arktis, wodurch die Temperaturen dort stiegen und es dafür in Kanada und Europa zu eisigen Verhältnissen kam.

Grund für die Spaltung war ein rapider Temperatursprung in der Stratosphäre (10 bis 50 km über dem Nordpol) von bis zu 50 Grad innerhalb weniger Tage, so 'Met Office'.

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Aufgrund von Treibhausgasen in der Atmosphäre, erwärmt sich die Arktis mehr als doppelt so schnell wie im Rest der Welt üblich. Das führt dazu, dass das Eis in der Region seit 1979 jedes Jahrzehnt um 7,4 Prozent schrumpft, was einem jährlichen Rückgang von 28.000 Quadratmeilen entspricht.

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Hierzulande war es kälter als in der Arktis – kein Wunder, dafür gibt es eine Erklärung

Ein Beitrag von Imogen Calderwood