Nachdem Adidas Turnschuhe aus Ozean-Plastikmüll so erfolgreich waren, will der deutsche Sportartikelhersteller den Markt nun mit einem weiteren neuen Kleidungsstück erobern. Adidas hat sich auch dieses mal wieder mit der Firma Parley zusammengetan, um eine neue Badekollektion herauszubringen, die komplett aus alten Fischernetzen und Plastikteilen, die in Küstengebieten gefunden wurden, hergestellt ist. So soll ein Teil des Plastikmülls in unseren Meeren und Ozeanen reduziert werden.

Die Kollektion richtet sich sowohl an Männer als auch an Frauen, kostet zwischen 50-60 Euro und ist in zwei Ausführungen erhältlich. Beide Designs sollen die maritime Umgebung, aus der das Material stammt, widerspiegeln. Zu kaufen gibt es die Stücke hier.

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Das Verfahren, in dem aus dem Plastikmüll synthetisches Material wird, ist vergleichsweise einfach. Die Plastikteile, die im Ozean schwimmen, können in Econyl, eine Art ‘upcycelter’ Nylonfaden, verwandelt werden. Er verhält sich auch wie ein herkömmlicher Nylonfaden, mit dem kleinen Unterschied, dass bei der Produktion die Umwelt geschont wird.

Und die Produktion lohnt sich. Laut Roger Hahn, Design Director bei Adidas, können mehr als 1.000 Badeanzüge aus einem einzigen großen Fischernetz hergestellt werden.

Dass der deutsche Sportartikelhersteller auf recyceltes Material setzt, ist nichts neues. Schon jetzt ist laut Swimming World Magazine die Hälfte der Badebekleidung aus recyceltem Material hergestellt.

„Ganz nach dem Motto ‘von den Ozeanen für die Ozeane’ wollen wir mit der Parley Badekollektion unser Engagement für den Schutz der Meere und Ozeane ausdrücken“, sagt Tim Janaway, Hauptgeschäftsführer von Adidas Heartbeat Sports, gegenüber dem Swimming World Magazine.

Image: Adidas

„Als eine der führenden Sportmarken liegt es in unserer Verantwortung, die Bereiche der Natur, in der wir Sport betreiben, zu schützen. Wir fungieren als die Hüter dieser Naturbereiche. Wir können und sollten deshalb die Ozeane für zukünftige Generationen sichern“, sagt er.

Darüberhinaus ist die Umwandlung von umher schwimmenden Plastikteilchen im Ozean in wiederverwertbares und vor allem nachhaltiges Material nicht nur für die Meereslebewesen, sondern auch für uns Menschen unglaublich wichtig.

Die ‘World Society for the Protection of Animals’ schrieb in einem Bericht aus dem Jahr 2012 zum Beispiel, dass sich jedes Jahr zwischen 57.000 - 135.000 Wale im Plastikmüll verfangen. Doch noch gefährlicher als die großen Teile, in denen sich die Tiere verfangen können, sind die kleinen Teilchen, die man mit bloßem Auge kaum mehr wahrnehmen kann.

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Die britische Tageszeitung Telegraph berichtet, dass 5 Billionen so genannter Mikroplastikteilchen in den Meeren und Ozeanen herumschwimmen sollen. Umgerechnet heißt das, dass jeder Mensch, der Fisch oder andere Meeresfrüchte isst, jährlich 11.000 kleinste Plastikteilchen mitisst. Na guten Appetit!

Da sollte man wohl doch besser die Mikroplastikteilchen auf seinem Körper in Form des neuen Badeanzugs tragen, statt sie zu essen.

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Umwelt schützen

Adidas macht Badeanzüge aus Ozean-Plastikmüll

Ein Beitrag von Phineas Rueckert