Sowohl mit dem Klimawandel klarzukommen als auch gegen Umweltverschmutzung vorzugehen fühlt sich manchmal wie eine unmögliche Aufgabe an. Aber immer wieder kommt ein Funke der Hoffnung auf. Und dieses Mal kommt dieser Funke aus England. Denn die englische „Marine Conservation Society”, eine gemeinnützige Organisation, die sich für den Schutz und Erhalt von Küstengebieten und der dort vorkommenden Lebewesen einsetzt, meldete nun, dass die Anzahl aller Plastiktüten an englischen Stränden seit 2015 um ganze 40% gefallen ist. Ein wahnsinnig tolles Ergebnis!

Hunderte Freiwillige landauf und landab haben während der jährlichen Aufräumaktion am Strand die Plastiktüten gezählt - und insgesamt 268.384 verschieden große und kleine Abfallteile von den Stränden entfernt.

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Die „Marine Conservation Society” war vergangenes Jahr mit dafür verantwortlich, dass in ganz England eine Gebühr für Plastiktüten in sämtlichen Supermärkten und anderen großen Geschäften eingeführt wurde. Kunden mussten seit Oktober letztem Jahr 5 Pennies pro Plastiktüte zahlen - damit wollte das Land gegen das große Plastikproblem vorgehen. Denn England war das letzte Land im Vereinigten Königreich, welches keine Gebühr erhob.

Und der Erfolg zeigte sich schnell! Lauren Eyles, Managerin bei der Marine Conservation Society sagte: „Für den Meeres- und Küstenschutz war das letzte Jahr unwahrscheinlich erfolgreich. Das langsame Verschwinden der Plastiktüte von unseren Stränden rechtfertigt die Gebühr, die 2015 eingeführt wurde. Dank unserer vielen freiwilligen Helfer, die all ihre Beobachtungen festhielten und an uns weiterleiteten, konnten wir nachvollziehen, wie viel die Plastiktüten-Gebühr innerhalb eines Jahres schon gebracht hat.”

2015 wurden zum Beispiel noch 11 Plastiktüten pro 100 Meter am Strand gefunden. Jetzt, in 2016, ist die Anzahl auf sieben Tüten gefallen. Wales, welches die Plastiktüten-Gebühr bereits 2011 einführte, zeigt, wie die Zukunft für England aussehen könnte: hier lassen sich sage und schreibe nur noch vier Plastiktüten auf 100 Metern finden.

ABER: trotz dieser tollen Nachrichten sollte mit dem Feiern noch etwas gewartet werden. Zwar sank die Anzahl aller Plastiktüten an den Stränden um ganze 40%, aber die Anzahl aller Plastikflaschen stieg um vier Prozent. Kurioserweise stieg auch die Anzahl kaputter Luftballons um 53%!

Nichtsdestotrotz: Der Rückgang der Plastiktüten an den Stränden hat gezeigt, dass eine Änderung unserer Verhaltensweise spürbar schnelle Auswirkungen auf unsere Umwelt haben kann. Deshalb rufen Umweltschützer zu mehr Initiativen wie der Plastiktüten-Gebühr auf, um die Küsten und Meere rund um England frei von Plastik zu halten. Viele denken deshalb über ein ähnliches Pfandsystem wie in Deutschland nach. Andere Umweltaktivisten wollen es Frankreich nachmachen und Wegwerfartikel wie Einweggeschirr kompostierbar machen.

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Weltweit werden immer mehr Schritte getätigt, um die Ozeane und Landschaften müllfrei zu halten. Entweder wie hier durch freiwillige Helfer, die die Strände eines ganzen Landes säubern, oder durch Unternehmen, die sich dafür einsetzen, dass das Plastik aus den Ozeanen fischt und es zu coolen Turnschuhen verarbeitet. Das mag im Angesicht des gewaltigen Müllproblems der Erde wenig sein, aber zumindest sind mit solchen Aktionen die ersten Steine gelegt, um den richtigen Weg zu gehen. Und der richtige Weg fängt damit an, dass unsere Abhängigkeit von Plastik gründlich überdacht werden sollte.

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Dank Plastiktüten-Gebühr sind Englands Strände jetzt um 40% sauberer

Ein Beitrag von Yosola Olorunshola