Letzten Monat, am 8. Oktober, marschierten tausende in weiß gekleidete Frauen (Weiß = Symbol des Friedens) durch die Wüste, um die Staats- und Regierungschefs dazu aufzurufen, den Israel-Palästina-Konflikt zu beenden.

An dem friedlichen Marsch nahmen über 5000 Frauen teil, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Frauen palästinensischer und israelischer Herkunft marschierten von der südlichen Negev Region bis zu einem ´Friedenszelt', das am Rande des Jordanflusses aufgestellt war. 

Seinen Höhepunkt fand die Aktion dann am Sonntagabend im Unabhängigkeits-Park in Jerusalem.

Laut Haaretz versammelten sich rund 30.000 Menschen vor dem Wohnsitz des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, um ihn zu einem neuen Friedensabkommen zu bewegen.

„Wir sind Frauen mit unterschiedlichem politischen Hintergrund, wir sind Juden und Araber, wir sind aus den Städten und den umliegenden Dörfern, und wir haben beschlossen, dass wir den nächsten Krieg verhindern werden“, so Marilyn Smadja, eine der Gründerinnen von ´Women Wage Peace´.

Die Organisation wurde 2014 gegründet, nachdem 2.100 Palästinenser im Krieg am Gazastreifen getötet wurden, berichtet die Nachrichtenagentur 'Independent'. Inzwischen hat die Organisation rund 40.000 Mitglieder, von denen etwa 30% Männer sind.

Viele der Gruppenmitglieder argumentieren, dass Frauen bei den Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern eine größere Rolle spielen sollten.

„Wir müssen es tun. Niemand sonst wird es für uns tun“, sagte einer der Protestteilnehmerinnen, Yael Triedel, gegenüber dem Sender CNN. „Unsere Staats- und Regierungschefs haben es bisher nicht geschafft, nun liegt es in unserer Verantwortung, es zu verwirklichen.“

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Eine UN-Studie ergab, dass Frauen weltweit in Friedensverhandlungen stark unterrepräsentiert sind. Dem Bericht zufolge sind in den letzten 15 Jahren bei lediglich einem von vier Friedensabkommen Frauen mit einbezogen worden. Im Jahr 2011 haben nur bei der Hälfte aller Friedensverhandlungen Frauen mitgewirkt. (Diese Zahl stiegt 2014 auf 88% an, was größtenteils an einem offiziellen Beschluss des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen lag. In dem Beschluss wurden die Konfliktparteien dazu aufgerufen, die Rechte von Frauen zu schützen und sie gleichberechtigt in Friedensverhandlungen, Konfliktschlichtungen und dem Wiederaufbau mit einzubeziehen).

Im Fall des israelisch-palästinensischen Konflikts wurde laut der Studie der Einfluss von Frauen im Friedensprozess als „gar nicht bis schwach“ eingestuft.

Nach Angaben von 'Forward' war im Jahr 2015 in Israel lediglich eine einzige Frau im Sicherheitskabinett des Landes vertreten.

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Gemäß dem UN-Bericht, steigen die Chancen für ein dauerhaftes Abkommen deutlich, wenn die Stimmen der Frauen in Friedensgespräche aufgenommen werden. So stellte die Studie nachweislich fest, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Friedensabkommen über zwei Jahre aufrechtzuerhalten, um 20% zunimmt, wenn Frauen bei den Verhandlungen vertreten sind.

Die Wahrscheinlichkeit eines 15 Jahre andauernden Friedensabkommens ist sogar um 35% höher, wenn Frauen am Verhandlungstisch vertreten sind.

Global Citizen setzt sich für die Nachhaltigen Entwicklungsziele ein, die die Gleichberechtigung der Geschlechter (Ziel 5) und Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen (Ziel 16) als zwei Voraussetzungen für die Beendigung der extremen Armut bis 2030 festschreiben. Auch du kannst dich für die Erreichung dieser Ziele hier stark machen.

Männer reden, aber Frauen handeln", sagt die Palästinenserin Suzann Abed vom Friedensmarsch. Frauen haben Macht. Ich weiß, wie stark Frauen sind."

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Gerechtigkeit fordern

5.000 palästinensische & israelische Frauen verbünden sich, fordern gemeinsam Frieden

Ein Beitrag von Phineas Rueckert