Im Jahre 2000 besaßen lediglich 5,5 Prozent der Menschen in Entwicklungsländern einen Mobilfunkvertrag- eine zu niedrige Rate, als dass Handys eine große Auswirkung auf die Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen hätte haben könnten. Nichtsdestotrotz erkannten Forscher bereits das Potenzial der Mobilfunktechnik, um zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in einkommens-schwachen Gebieten beizutragen. Sie begannen mit der Umsetzung kleiner Projekte um zu testen und zu verstehen, wie Mobiltelefone für Gesundheitsdienstleistungen verwendet werden können.

Gerade mal zehn Jahre später ist die Zahl der Menschen mit Mobilfunkverträgen in Entwicklungsländern bereits stark angestiegen – auf 67,6 Prozent – und dies Zahl scheint stetig zu wachsen. Handys können eine signifikant unterstützende Rolle in der Entscheidungsfindung für lokale Gesundheitshelfer spielen, und zur Verbesserung von Genauigkeit und Effizienz bei der Erhebung von Gesundheitsdaten beitragen.

Verbindungen schaffen zwischen Gesundheitshelfern in abgelegenen Gemeinden und dem zentralen Gesundheitsversorgungssystem

Handys und das Internet verbreiten sich in den Entwicklungsländern rasend schnell und dienen immer mehr dazu, vor allem Gesundheitshelfern in ländlichen Gegenden mit dem zentralen System der Gesundheitsversorgung zu verbinden. Und auch wenn dies kein Ersatz für ein funktionierendes Überwachungs- und Ausbildungssystem ist, bietet die mobile Kommunikation und der Informationstransfer Möglichkeiten  einer besseren Fernverwaltung und -überwachung der Dienstleistungserbringung an.

Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass dies eine kostengünstige Maßnahme ist, die eine große Auswirkung auf die Qualität des Gesundheitswesens haben könnte. Da diese Technik jedoch eine Telekommunikations- und Elektrizitätsinfrastruktur erfordert, besteht weiterhin der Bedarf  an einer starken Partnerschaft mit der Telekommunikationsbranche, beispielsweise über Einrichtungen wie die UN-Breitbandkommission für digitale Entwicklung, um ländliche Gebiete flächendeckend zu versorgen.

Mobiltelefone werden zur Datenerfassung und zur Förderung von Entscheidungsprozessen eingesetzt

Mobiltelefone spielen eine tragende Rolle bei der Förderung der Entscheidungsfähigkeit für Diagnosen von lokalen Gesundheitshelfern.

In Ägypten, Kamerun und Malaysia durchgeführte Studien zeigen, dass Mobiltelefone  Entscheidungsprozesse und Fortschritte in der gesundheitlichen Versorgung signifikant verbessern können, wenn das Gesundheitspersonal diese nutzt um sich mit höher qualifizierten Personen zu beraten.

Außerdem können Mobiltelefone zur Datenerfassung und -analyse verwendet werden und so Gesundheitshelfern darin unterstützen eine zielgerichtete Pflege in ihren Gemeinden zu leisten. Eine Vielzahl an Studien hat gezeigt, dass bei einer Datenerfassung über Mobiltelefone im Vergleich zur Datenerfassung auf Papier sowohl die Fehleranzahl verringert wird als auch sich die für die Datenanalyse erforderliche Vorbereitungszeit verkürzen kann.

Zu guter Letzt können Mobiltelefone für die Schulung von Gesundheitshelfern und ihren Gemeinden eingesetzt werden und so eines der Hauptprobleme bei der Entwicklung von sachkundigem und gut gebildetem Gesundheitspersonal lösen helfen.

Den vollständigen Bericht der technischen Arbeitsgruppe (Technical Task Force) findest du  hier.

Editorial

Armut beenden

Wie Handys die Gesundheitsversorgung in Afrika verändern können