Warum das wichtig ist:
Ohne sie geht derzeit nichts: Die Coronakrise führt der Welt vor Augen, wie wichtig funktionierende Gesundheitssysteme weltweit sind. Besonders die Arbeit von Beschäftigten im Gesundheitswesen braucht mehr Unterstützung und muss angemessen gewürdigt werden. Werde mit uns aktiv und setze ein Zeichen für Gesundheit weltweit.

Eine Lehre, die wir schon jetzt aus der Corona-Pandemie ziehen können, ist die: Die Welt muss stärker in Gesundheitssysteme investieren – und zwar sofort. In einem neuen Bericht zeigt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), woran es derzeit besonders mangelt: Krankenpfleger*innen und Hebammen, vor allem in Entwicklungsländern.  

Um diese Krise zu überwinden, müssen Pflegekräfte weltweit aufgestockt werden

Laut WHO-Bericht sind über 80 Prozent des weltweiten Pflegepersonals in Ländern zu finden, die lediglich die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen. Im Jahr 2018 fehlte es weltweit an 5,9 Millionen Krankenpfleger*innen. Den weitaus größten Mangel weisen Entwicklungs- und Schwellenländer auf – hier fehlten 2018 insgesamt etwa 5,3 Millionen ausgebildete Pflegekräfte. Viele dieser Länder kommen dem Bericht zufolge im Vergleich zum Bevölkerungswachstum kaum hinterher, für den nötigen Fachkräftenachwuchs an Krankenpfleger*innen zu sorgen.

Krankenpfleger*innen spielen eine Schlüsselrolle in Gesundheitssystemen weltweit: Sie übernehmen die tägliche Versorgung von Patient*innen und führen Hausbesuche bei denen durch, die langfristig auf Hilfe angewiesen sind. In Zeiten von Corona kommen viele von ihnen an ihre Belastungsgrenze.

Um den Mangel an Krankenpfleger*innen weltweit bis 2030 zu beheben, müsste die Gesamtzahl von Pflegeabsolvent*innen durchschnittlich um acht Prozent pro Jahr steigen. Zudem müssen Länder laut WHO die Fähigkeit entwickeln, ihr eigenes Pflegepersonal auch zu halten – etwa durch einen langfristigen Ausbau des Gesundheitssystems oder von Berufsperspektiven. Denn die Abwanderung von ausgebildetem Pflegepersonal steigt: Laut WHO-Bericht arbeitet bereits eine*r von acht Krankenpfleger*innen nicht in dem Land, in dem sie oder er geboren oder ausgebildet wurde. So wurde Deutschland beispielsweise dafür kritisiert, durch das Abwerben von Pflegekräften in Entwicklungsländern “zum Ausbluten” der lokalen Gesundheitssysteme beizutragen.

Bundesentwicklungsminister plädiert für Zusammenhalt und Solidarität

Auch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller ruft am Weltgesundheitstag zu einer Stärkung von Gesundheitssystemen und Hygienestandards in Entwicklungsländern auf. Zudem arbeite das Bundesentwicklungsministerium gemeinsam mit der Impfallianz Gavi daran, die globalen Impfstrukturen auszubauen, um handeln zu können, sobald es einen vorhandenen Impfstoff gegen COVID-19 gibt.

Um die Corona-Pandemie zu überwinden, brauche es jetzt den Zusammenhalt und Solidarität von allen Ländern weltweit: “Corona besiegen wir nur gemeinsam in der Welt – oder gar nicht. Dazu müssen wir Gesundheitssofortmaßnahmen mit sozialen und wirtschaftlichen Stabilisierungsmaßnahmen verbinden. Anderenfalls brechen nicht nur Krankenhäuser, sondern ganze Staaten zusammen”, so Müller in einem Gastbeitrag in der Tageszeitung Die Welt. Diese Stabilisierungsmaßnahmen müssten zudem auch nach der Corona-Pandemie in Vorbereitung auf weitere Krisen aufrecht erhalten werden. “Denn Corona wird nicht die letzte Pandemie sein”, so Müller.

One World: #TogetherAtHome würdigt den Einsatz von Pflegekräften weltweit

Um die entscheidende Rolle und den enormen Einsatz all jener zu würdigen, die derzeit im Gesundheitsbereich gegen das Coronavirus an vorderster Front kämpfen, veranstaltet Global Citizen in Zusammenarbeit mit der WHO das Event One World: #TogetherAtHome. Am 18. April kommen bei diesem globalen TV- und Live-Streaming Event Künstler*innen und führende Gesundheitsexpert*innen aus der ganzen Welt zusammen, um die Arbeit aller Beschäftigten im Gesundheitswesen zu unterstützen. Kuratiert wird das Event in Zusammenarbeit mit Lady Gaga, die ebenfalls bei dem Event performen wird.

Schließ dich dem Kampf gegen COVID-19 an und setze am Weltgesundheitstag hier und jetzt ein Zeichen für Gesundheit weltweit.

Editorial

Armut beenden

Die Welt braucht mehr Investitionen in Krankenpfleger*innen und Gesundheitssysteme

Ein Beitrag von Pia Gralki