Anm. der Redaktion: Die Situation in der Ukraine entwickelt sich stetig weiter, ebenso wie die Bedürfnisse der Bürger*innen im Land und in den angrenzenden Regionen. Wir werden diese Liste in den kommenden Tagen und Wochen mit den sich entwickelnden Möglichkeiten, wie Global Citizens helfen können, auf dem Laufenden halten.

Unsere Welt kam zum Stillstand, als bekannt wurde, dass Russland in die Ukraine einmarschierte. Der 24. Februar 2022 geht als dunkler Tag in die Geschichte ein. Global Citizen veröffentlichte eine Erklärung, in der wir den Angriff Putins auf die Ukraine verurteilen. Gleichzeitig rufen wir dazu auf, alle Militäraktionen sofort einzustellen sowie humanitäre Hilfe während dieses Krieges zu leisten.

Was genau ist passiert?

Die russische Regierung drohte seit November 2021 mit einem Einmarsch in die Ukraine. Am Donnerstag, dem 24. Februar 2022, überschritten russische Truppen die Grenze und griffen insbesondere die Regionen im Norden, Süden und Osten der Ukraine an. Nach Angaben des Guardian erfolgte der Angriff, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin in einer Fernsehansprache eine "spezialisierte Militäroperation" zur Entmilitarisierung der Ukraine angekündigt hatte. Als Folge verhängte der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyy das Kriegsrecht über das Land und rief die Bürger*innen auf, ihr Land zu verteidigen. 

Nach Angaben des UNHCR sind ukrainische Staatsbürger*innen aktiv aus dem Land geflohen und haben in Nachbarländern Asyl gesucht. Täglich werden hunderte Menschenopfer aufgrund des sinnlosen Krieges gefordert. 

Die Situation eskalierte schnell. Den ganzen Tag über fanden kontinuierlich Angriffe auf die Ukraine statt, die die Sicherheit von Millionen von Menschen im Land bedrohen. 

Wie können wir helfen?

Es ist absolut ok, wenn du dich angesichts dieser Situation hilflos fühlst. Sorg dafür, dass du gut auf dich und deine Mitmenschen achtest, denn ein Krieg kann viele Emotionen und Gedanken auslösen, die schwer zu tragen sind. Wenn du etwas machen möchtest, haben wir hier ein paar Möglichkeiten zusammengestellt. 

1. Spenden geben

Ukrainer*innen haben eine Liste von Organisationen zusammengestellt, bei denen man spenden kann, um den von der Krise betroffenen Menschen zu helfen. Zu diesen Organisationen gehören:

Medizinische Hilfsgüter und humanitäre Hilfe

  • United Help Ukraine empfängt und verteilt Spenden, Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter an Binnenvertriebene in der Ukraine, an alle vom Konflikt Betroffenen und an die Familien von verwundeten oder getöteten Soldat*innen. Hier kannst du spenden.
  • Nova Ukraine, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in der Ukraine, versorgt Bürger*innen mit allem, von Babynahrung und Hygieneartikeln bis hin zu Kleidung und Haushaltswaren. Hier kannst du Geld hinsenden.
  • People in Need leistet humanitäre Hilfe für über 200.000 Menschen vor Ort. Für die Bedürftigsten stellen sie Lebensmittelpakete, Notunterkünfte, sicheren Zugang zu Trinkwasser, Hygieneartikel und Kohle zum Heizen bereit. Hier kannst du spenden. 
  • Das Ukrainische Rote Kreuz leistet eine Menge humanitärer Arbeit, von der Hilfe für Flüchtende bis zur Ausbildung von Ärzt*innen. Hier kannst du eine Spende geben.
  • Die Organisation International Medical Corps ist bereit, den Bürger*innen mit medizinischer Notversorgung sowie psychologischer und psychosozialer Unterstützung zu helfen. Die Organisation behält die Pandemie während des Krieges im Auge, indem sie vorrangig COVID-19-Aufklärungs- und Präventionsdienste anbietet, um die vertriebenen Bürger*innen auch vor der Pandemie zu schützen. Hier kannst du spenden.
  • CARE International reagiert auf den Krieg und versorgt bedürftige Ukrainer*innen mit Nahrungsmitteln, Hygienesets, psychosozialer Unterstützung, Zugang zu Wasser und Bargeld. Hier kannst du die Organisation finanziell unterstützen. 
  • Die UNO-Flüchtlingshilfe hat ihre Aktivitäten verstärkt und arbeitet mit den Regierungen der Nachbarländer zusammen, "um sie aufzufordern, die Grenzen für diejenigen offen zu halten, die Sicherheit und Schutz suchen". Du kannst zur Unterstützung von Flüchtenden beitragen, indem du hier spendest.
  • OutRight Action setzt sich dafür ein, dass niemand zurückgelassen wird und in dieser Krisenzeit geschützt ist. Die Organisation trägt dazu bei, LGBTQIA+ Gruppen und Organisationen vor Ort zu unterstützen, die Notunterkünfte einrichten und für die Sicherheit der Bürger*innen sorgen. Du kannst hier spenden. 

Hilfe für Kinder in Kriegssituationen

  • UNICEF Ukraine repariert Schulen, die durch die Bombardierungen beschädigt wurden, und leistet Soforthilfe für Kinder, die von dem Konflikt betroffen sind. Hier kannst du spenden.

A woman and child peer out of the window of a bus as they leave Sievierodonetsk, the Luhansk region, eastern Ukraine, Feb. 24, 2022.
Image: Vadim Ghirda/AP

Journalismus unterstützen

  • Der Kyiv Independent beschreibt sich selbst als "von Journalist*innen gegründet, die bei der Kyiv Post gefeuert wurden, weil sie die redaktionelle Unabhängigkeit verteidigt haben". Du kannst das unabhängige ukrainische und englischsprachige Medienunternehmen unterstützen, indem du auf Patreon oder GoFundMe spendest.
  • Ukraine World ist ein unabhängiges englischsprachiges Multimediaprojekt, das aus einer Freiwilligeninitiative zur Unterstützung internationaler Journalist*innen während der "Revolution der Würde" 2014 hervorgegangen ist. Unterstütze es, indem du auf Patreon spendest. 

Flüchtenden und Geflüchteten helfen

Der Krieg treibt viele Ukrainer*innen dazu, in den Nachbarländern Sicherheit zu suchen. In einer Erklärung sagte Filippo Grandi, der UN-Hochkommissar für Flüchtende: "Wir haben bereits Berichte über Verletzte und Menschen, die aus ihren Häusern fliehen, um sich in Sicherheit zu bringen."

Dementsprechend hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) seine Aktivitäten verstärkt und arbeitet mit den Regierungen der Nachbarländer zusammen, "um sie aufzufordern, die Grenzen für diejenigen offen zu halten, die Sicherheit und Schutz suchen." Deutschland hat Polen bereits Hilfe bei der Aufnahme von Flüchtenden angeboten.

Du kannst Flüchtenden und Geflüchteten mit einer Spende hier helfen.  

A woman reacts as she waits for a train trying to leave Kyiv, Ukraine, Feb. 24, 2022.
Image: Emilio Morenatti/AP

2. Informiert bleiben

Wenn uns die letzten Wochen bis zu diesem Moment etwas gelehrt haben, dann, dass sich die Situation schnell ändert. In Zeiten wie diesen ist es entscheidend, dass die richtigen Informationen weitergegeben und konsumiert werden. Eine der besten Möglichkeiten, den Menschen in der Ukraine zu helfen, besteht darin, über die Geschehnisse vor Ort auf dem Laufenden zu bleiben und mehr darüber zu erfahren, wie die Bürger*innen von dem Krieg betroffen sind. Wir haben einige vertrauenswürdige Quellen zusammengestellt, auf die du zurückgreifen kannst: 

  • Der Kyiv Independent 

Der Kyiv Independent ist eine führende Stimme, die von Anfang an über die laufenden Ereignisse berichtet und diejenigen hervorhebt, die von dem gewalttätigen Angriff am meisten betroffen sind. Das englischsprachige Blatt berichtet kontinuierlich darüber, wie sich die Invasion und der Krieg auf die Bürger*innen, die Wirtschaft und die ukrainische Außenpolitik auswirken. Du kannst auf der Website oder auf der Twitter-Seite alle Updates nachlesen. 

  • The New Voice of Ukraine

Diese Plattform berichtet nicht nur in drei Sprachen – Englisch, Ukrainisch und Russisch – über aktuelle Nachrichten, sondern veröffentlicht auch informative Analysen zur Lage, die detailliert aufzeigen, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Zudem werden laufend Stellungnahmen von ukrainischen Wissenschaftler*innen und Expert*innen veröffentlicht, die dazu beitragen, die Situation zu bewerten. Lies mehr auf der Website.

  • Ukraine World

Während Ukraine World auf seiner Website keine aktuellen Nachrichten und Zeitleisten veröffentlicht, ist es auf seinen Konten in den sozialen Medien sehr aktiv. Die unabhängigen Journalist*innen an der Front haben Bildmaterial aus erster Hand gesammelt und nutzen ihr Konto, um andere informative Quellen zu teilen. Du kannst ihnen hier folgen. 

  • Kyiv Post

Die Kyiv Post ist das einzige nicht unabhängige Medienunternehmen auf dieser Liste und es ist wichtig, dass diejenigen, die staatlich finanzierte Medien verfolgen, sich bewusst sind, dass sie mit dem Staat verbunden sind. Dennoch war das Blatt führend bei der Verbreitung von Eilmeldungen direkt aus der Regierung und nationalen Ämtern und veröffentlichte Erklärungen von Ministerialbeamt*innen, führenden Militärs und anderen Würdenträger*innen. Weitere Informationen findest du auf der Website oder auf Twitter

  • CNN-Reporter Dale Dan

Der Reporter hat eine Twitter-Liste verifizierter Journalist*innen mit den besten Informationen über die Invasion zusammengestellt, der du hier folgen kannst.

  • Olga Tokariuk 

Die verifizierte unabhängige Korrespondentin arbeitet in Kiew und sendet regelmäßig Tweets mit den neuesten Informationen. Folge ihr hier.

  • Führende Politiker*innen

Alle führenden Politiker*innen der Welt twittern ebenfalls ihre aktuellen Informationen und Reaktionen auf die Situation. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyy und Außenminister Dmytro Kuleba sind auf Twitter in englischer Sprache aktiv und geben regelmäßig Updates. Auch UN-Generalsekretär António Guterres und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geben aktuelle Informationen. US-Präsident Joe Biden und Außenminister Antony Blinken twittern über die amerikanische und internationale Reaktion auf die Invasion. 

Folge Informationskanälen in den sozialen Medien

Wenn du Nachrichten in erster Linie über soziale Medien erhältst und konsumierst, dann folge diesen Konten und aktiviere deine Benachrichtigungen, um über aktuelle Nachrichten und Möglichkeiten zur Unterstützung der Bürger*innen informiert zu bleiben. 

  • Stand With Ukraine

Die Community-Seite lädt prägnante, aber gut informierte Instagram-Posts und -Storys hoch und widmet sich dem Austausch von Informationen über die aktuelle Situation. Zudem zeigt die Seite Möglichkeiten auf, wie Follower*innen die Bürger*innen von überall aus unterstützen können. Hier kannst du der Seite folgen. 

  • Svidomi 

Dieser Instagram-Account – die englische Version eines ukrainischen Medienunternehmens, das in den sozialen Medien aktiv ist – informiert in kurzen, aber häufigen Beiträgen über die Geschehnisse an der Front und die am stärksten betroffenen Menschen. Hier bleibst du auf dem Laufenden.

  • Ukranians in Solidarity

Dies ist ein Instagram-Account, der verdauliche Informationen darüber gepostet hat, wie Follower*innen ukrainische Bürger*innen unterstützen können und lädt Solidaritätsbotschaften für die Bürger*innen des Landes hoch. Zuvor wurde der Account genutzt, um sich mit der Black-Lives-Matter-Bewegung zu solidarisieren und ukrainischen Bürger*innen beizubringen, wie sie sich mit BIPOC-Menschen verbünden können. Folge ihm hier

Demonstrators march with a banner that reads: "Ukraine - Peace, Russia - Freedom", in Moscow, Russia, Feb. 24, 2022. Hundreds of people gathered in the center of Moscow on Thursday, protesting against Russia's attack on Ukraine.
Image: Dmitry Serebryakov/AP

3. Mehr über die Situation erfahren

Wenn du zum ersten Mal von der Krise in der Ukraine hörst und mehr über die Hintergründe der Situation erfahren möchtest, kannst du dir den Netflix-Dokumentarfilm “Winter On Fire: Ukraine's Fight for Freedom” oder die ARTE-Doku “Krieg in Europa – Das Ukraine-Drama” anschauen. Die Podcasts von Ukraine World sowie “Auf den Punkt” der Süddeutschen Zeitung erklären, wie Russland Desinformation als Kriegsinstrument einsetzt und wie es zum Krieg kommen konnte. Auf der Seite “Ukraine verstehen” bieten Osteuropa-Expert*innen einen Überblick zur Situation und zeigen hier vertrauenswürdige Organisationen auf, an die du spenden kannst.

4. Freiwillige Dienste anbieten

Gerade gehen viele Sachspenden wie Lebensmittel, Medikamente und Decken bei den unterschiedlichsten Organisationen ein. Um die alle zu verwalten und zu verteilen, braucht es freiwillige Helfer*innen, die Zeit mitbringen können. Unter anderem gibt es die Organisation Stelp in Stuttgart und die Ukraine-Hilfe in Lobetal, Brandenburg, an die du dich wenden kannst. Hast du sogar die Möglichkeit, eine Unterkunft anzubieten, dann kannst du dich bei der Initiative Gastfreundschaft für die Ukraine des Elinor Netzwerks registrieren. 

5. Demonstrieren gehen

Wenn du nicht über die finanziellen Mittel verfügst, um zu spenden, dann schließe dich den Demonstrant*innen auf der ganzen Welt an, die gegen den Einmarsch Putins in die Ukraine auf die Straße gegangen sind. Auch in Russland protestierten viele Bürger*innen gegen den Angriff ihrer Regierung auf die Ukraine. Hier findest du einige Demonstration. 

Ukraine Demo in Frankreich

Ukraine Demo in Frankreich
Demonstrators march with a banner that reads: "Ukraine - Peace, Russia - Freedom", in Moscow, Russia, Feb. 24, 2022. Hundreds of people gathered in the center of Moscow on Thursday, protesting against Russia's attack on Ukraine.
Dmitry Serebryakov/AP

Solidarität für die Ukraine in der USA

Solidarität für die Ukraine in der USA
Pro-Ukraine demonstrators unfurl a large Ukraine flag in New York's Times Square, Feb. 24, 2022.
Seth Wenig/AP

Proteste in Taiwan

Proteste in Taiwan
A group supporters hold posters to protest against the invasion of Russia in solidarity with the Ukrainian people in front of the Representative Office of the Moscow-Taipei Coordination Commission in Taipei, Taiwan, Feb. 25, 2022.
Chiang Ying-ying/AP

Demo in Estland

Demo in Estland
People including Ukrainians, take part in a demonstration in support of Ukraine, in the center of Tbilisi, Georgia, Feb. 24, 2022.
Shakh Aivazov/AP

Proteste in Russland gegen den Krieg in der Ukraine

Proteste in Russland gegen den Krieg in der Ukraine
People protest against Russia and Russian President Putin after Russian troops have launched their anticipated attack on Ukraine, in Berlin, Germany, Feb. 24, 2022.
Markus Schreiber/AP

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Ein Beitrag von Khanyi Mlaba  und  Tess Lowery