Dieses neue Kochbuch hätte einen Platz in jedem Bücherregal verdient.

„Suppen für Syrien“ heißt das neue, ganz besondere Kochbuch. In ihm enthalten sind über 80 Suppenrezepte aus aller Welt. Und die haben es in sich: Wie wäre es zum Beispiel mit einer Paprika-Papaya-Suppe mit Schafskäse und Honig?

Das Beste an diesem Buch ist allerdings, dass 100(!) Prozent der Erlöse an die Flüchtlingshilfe „Schams E.V.” gespendet werden.

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Der Libanon in Vorderasien hat gerade einmal vier Millionen Einwohner - dennoch hat das Land bis jetzt mehr als eine Million Flüchtlinge aufgenommen, mehr als die meisten anderen Länder. Die Flüchtlingscamps sind hoffnungslos überfüllt.

Eins dieser Camps liegt auch ganz in der Nähe der Hauptstadt Beirut. Hier lebt Barbara Abdeni Massaad, Autorin, Fotografin und Mitgründerin von Slow Food Beirut, die die glorreiche Idee zu diesem Kochbuch hatte. Sie sah das Elend, das sich unweit von ihrem Zuhause abspielte, und wollte den Flüchtlingen helfen. Zusammen mit Freunden versorgte sie deshalb den ganzen Winter über 50 Flüchtlingsfamilien mit warmen Suppen. Das war die Geburtsstunde ihrer Idee.

Kurz darauf setzte Massaad sich mit Starköchen aus der ganzen Welt in Verbindung und fragte sie nach Suppenrezepten: „Ich glaubte, dass, wenn ich berühmte Köche überzeugen könnte, eines ihrer Suppenrezepte zu verraten, dann ließe sich ein Kochbuch mit diesen Rezepten weltweit sicherlich gut verkaufen“, erzählt sie auf der Slow-Food-Website.

Und Massaad sollte Recht damit behalten.

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Das Buch erschien zuerst in den USA und wurde dort zum Bestseller. Die Erlöse gingen an das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR).

Seit dem 23. März ist das Kochbuch nun auch auf Deutsch erhältlich. Dafür wurden einige Rezepte auf den Seiten ausgetauscht, um sie mit tollen ausgefallenen Rezepten von deutschen Köchen wie Sarah Wiener, Christian Rach, Mario Kotaska und vielen weiteren zu füllen.

Der Schriftsteller Rafik Schami setzte sich dafür ein, dass das Buch übersetzt und auf dem deutschen Markt veröffentlicht wird. Dafür wandte er sich an den DuMont-Verlag, der zusagte, das Buch zu veröffentlichen. Und der Verlag setzte noch einen oben drauf: DuMont sagte zu, dass 100 Prozent der Erlöse gespendet werden. Jetzt reist Schami durchs ganze Land und stellt das Buch in verschiedenen Städten vor (u.a. in Bayreuth, Zürich und Frankfurt).

Der Verkaufserlös geht an Schams E.V., ein Verein zur Förderung und Unterstützung syrischer Kinder und Jugendliche, den Rafik Schami mitgründete. Der Verein unterstützt syrische Kinder, die in der Türkei und im Libanon leben, und bietet ihnen die Möglichkeit, weiterhin zur Schule zu gehen. In einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger berichtete Schami: „Gerade erst haben wir die ersten Abiturienten gefeiert. Die können jetzt ins Leben gehen – da kommen mir fast die Tränen.”

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„Suppe für Syrien“ ist ein Kochbuch, das jeden dazu einlädt, einmal ein neues Suppenrezept auszuprobieren. Gleichzeitig weiß man beim Kauf, dass damit syrische Flüchtlingskinder und ihre Schulbildung unterstützt werden. Wer also jetzt noch nicht zur nächsten Buchhandlung unterwegs ist, könnte Gefahr laufen, dass das Buch bald ausverkauft ist. In diesem Sinne: Guten Appetit.

Editorial

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Ein Beitrag von Katrin Kausche