Warum das wichtig ist
Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, eine engagierte, nachhaltige und motivierte Gemeinde aufzubauen und zu unterstützen. Die Produktionsfirma "Sunshine Cinema" macht das mithilfe von Filmen – und betreibt ihre Kinos außerdem fast ausschließlich mit Solarenergie. Auch du kannst deinen Teil zu einer gerechten und nachhaltigen Welt beitragen, indem du hier aktiv wirst.

Kaum eine andere Form der Unterhaltung ist inzwischen so beliebt und weit verbreitet wie der Film. Und fast genauso beliebt wie der Film selbst, ist die Inszenierung auf einer (im besten Fall großen) Leinwand. Der Gang ins Kino ist daher eine beliebte Freizeitbeschäftigung.

In vielen Ländern allerdings gilt ein Kinobesuch als höchstes Luxusgut. So kann in einigen Ländern eine Kinokarte doppelt so viel kosten, wie das durchschnittliche Monatseinkommen

Auch in Südafrika ist das Kinopublikum aufgrund der teuren Ticketpreise relativ klein und Kinos lassen sich fast nur in solchen Gegenden finden, in denen Menschen mit deutlich höherem Einkommen leben.  

Die Filmemacher Rowan Pybus aus Kapstadt und Sydelle Willow Smith aus Johannesberg wollten das ändern. Beide spielten schon länger mit der Idee, ihre Filme auch den Menschen zugänglich zu machen, die sich einen Kinobesuch nicht leisten können. Zusammen betrieben die beiden bereits eine erfolgreiche Produktionsfirma in Kapstadt und ihre Filme beschäftigen sich fast ausschließlich mit dem afrikanischen Kontinent.

Im Jahr 2013 war es dann soweit. Pybus und Smith riefen ihr Projekt “Sunshine Cinema” ins Leben. Das Besondere an diesem Kino ist: Es wird mit Solarenergie betrieben, funktioniert also ohne Stromversorgung und kann damit auch in solchen Gemeinden und Gegenden aufgestellt werden, wo Strom nicht immer zur Verfügung steht.  

“Sunshine Cinema ist mehr als nur ein Kino, es ist eine ganze Bewegung”, so Pybus und Smith über ihr Projekt. "Filmemachen ist quasi ein Zyklus und vor ein paar Jahren haben wir erkannt, dass wir nicht den gesamten Zyklus unserer Filme hinsichtlich ihrer Lebensdauer und ihrer Wirkungskraft berücksichtigt haben." Mit ihrem Kino wollen die beiden Gespräche über politische, wirtschaftliche und kulturelle Probleme fördern und Mitbürger dazu motivieren, sich zu engagieren.

Neben dem großen Kino entwickelten die beiden auch ein tragbares Mini-Kino, die sogenannte Sunbox. Ausgestattet mit einem Solarmodul, einer Batterie, einem Mini-Projektor, Lautsprechern und einer Bedienungsanleitung, kann die tragbare Box jeden Ort in ein gemütliches Kino verwandeln.

A little recap of last night free screening of the incredible documentary about @winniemandela directed by @pascalelamche. Thanks to @moviesthatmatterfestival and @africanscreennetwork , @mltpower for the solar for our cinema @makhulu_ @l_figlan @lee_br11_bogota for the video and tech crew and @alucab for the continued support of our mobile cinema @lamuthelandy . Most importantly thanks to @sindiwemagona and @wanelisaxaba for your engaging discussion about the silencing affects of patriarchy with our diverse audience at #GugasThebe in #Langa . See you all next week for the screening of a new Sotho Western @fivefingersformarseilles - don’t miss out #SpreadALittleSunshine #SolarCinema #SunshineCinema #AfricanCinema #WomensVoices #Feminism #WinnieMandela #PascaleLamche photos by @sydellewillowsmith

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Pybus und Smith freuen sich über die große Resonanz zu ihrem Projekt als auch über die Tatsache, dass ihr Kino das Leben vieler Menschen auf ganz unterschiedliche Weise beeinflusst.

Es ist schon oft vorgekommen, dass Zuschauer nach einer Filmvorführungen auf sie zugekommen seien und sagten, dass sie nun endlich einen bestimmten Sachverhalt verstanden hätten oder dass sie sich “mit ihrer Leidenschaft verbunden fühlen”, erzählt Pybus. "Dieser Film, den du gezeigt hast, das bin ich! Das ist meine Geschichte."

In den erst kürzlich erschienen Filmen “This Land” (Dieses Land) und “Ignite your Right” (Lebe dein Recht), thematisieren die beiden Filmemacher wichtige politische und soziale Ungerechtigkeiten, darunter auch der Umgang mit Landrechten sowie geschlechtsspezifische Rechte in Südafrika.

“Wir wollen mit unseren Filmen wichtige Geschichten erzählen. Aber aus wirtschaftlichen, politischen und geografischen Gründen werden die Filme oftmals nicht dort gesehen, wo sie ursprünglich gedreht wurden", erzählt Pybus. "Deshalb war es uns wichtig, unsere Filme zurück an den Drehort zu bringen und die Geschichten und Erfolge lokaler Aktivisten mit ihren Gemeinden zu teilen."

Und Pybus und Smith haben noch ein Ziel vor Augen: Sie wollen die Botschaft und Historie des afrikanischen Filmemachens fördern. Denn sie befürchten, dass gerade die Kultur dieses Handwerks maßgeblich auf europäischen und amerikanischen Filmen ruht und dort auch ruhen bleibt.

"Die Geschichte des afrikanischen Films ist unglaublich. Wir glauben fest daran, dass wir mit unseren Vorführungen afrikanischer Filme zur Entwicklung des afrikanischen Geschichtenerzählens beitragen."

Sunshine Cinema kann man hier auf Twitter, Facebook und Instagram finden und folgen.


Das Global Citizen Festival: Mandela 100 wird von der Motsepe Foundation, in Zusammenarbeit mit großen Partnern, einschließlich House of Mandela, Johnson & Johnson, Cisco, Nedbank, Vodacom, Coca Cola Africa, Big Concerts, BMGF Goalkeepers, Eldridge Industries, HP and Microsoft, präsentiert und ausgerichtet.

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Ein Beitrag von Carmen Singer  und  Mbali Kgame