Water is female and so is the future! Das ist das Motto der neuen Design-Flasche von soulbottles, einem Berliner Unternehmen, das sich in den Kopf gesetzt hat, die saubersten Trinkflaschen der Welt herzustellen – und das nun schon seit zehn Jahren!

Die Gründer Georg Tarne und Paul Kupfer waren 2011 beim Studium in Wien auf der Suche nach einer plastikfreien, wiederbefüllbaren Trinkflasche und als sie nicht fündig wurden, beschlossen sie kurzerhand, das Produkt selbst zu kreieren und auf den Markt zu bringen. 2012 wurde die GmbH gegründet, das Business nach Berlin verlegt und heute beschäftigt soulbottles bis zu 40 Mitarbeitende und ist im deutschsprachigen Raum sowie international für ihre Arbeit bekannt.  

Der soziale Gedanke des Unternehmens kommt hier ganz klar zum Vorschein: Die Trinkflaschen aus Glas werden nicht nur mit Motiven von internationalen Künstler*innen bedruckt oder graviert, sondern bei jedem Kauf fließt ein Euro an das Trinkwasser- und Klimaschutzprojekt WASH’n’soul.

Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum von soulbottles wollen wir uns also das Projekt genauer anschauen und verstehen, was alles dahinter steckt.

Worum geht es bei WASH’n’soul?

Zuerst einmal sollten wir erklären, was sich hinter dem Namen verbirgt: WASH ist ein Begriff aus der Entwicklungszusammenarbeit, der sich aus den Wörtern Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene zusammensetzt. Das Global Goal 6 der Vereinten Nationen (UN) zielt darauf ab, allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung zu ermöglichen. 

Wir brauchen sauberes Trinkwasser zum Leben. Umso schockierender ist der Fakt, dass 2,2 Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu Wasser haben, also mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung! Zusätzlich werden durch die Klimakrise die verfügbaren Wasserressourcen in 51 Ländern weltweit übernutzt, sodass eine vollständige Regeneration nicht möglich ist. 

Als Unternehmen, das eine faire, nachhaltige und umweltbewusste Transportmöglichkeit für Trinkwasser sucht, ist dieses Thema für soulbottles natürlich von großer Bedeutung. Und hier kommt das “soul” des Namens ins Spiel: Neben den Zielen für WASH setzt sich soulbottles noch für Abfallmanagement, Klimaschutz und sogenanntes Social Entrepreneurship, also soziales Unternehmertum, ein. Denn das sind genau die Werte, die das Unternehmen seit seiner Gründung begleiten. So konnten durch die Nutzung von soulbottles schon über 6.000 Tonnen Plastik eingespart werden. 

Und wie funktioniert das Projekt?

Seit der Gründung setzt sich soulbottles zusammen mit der Organisation Viva con Agua dafür ein, dass alle Menschen einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Genau deshalb geht auch mit jeder verkauften Flasche ein Euro an das Projekt. Vor WASH’n’soul wurde auf diese Weise ein langjähriges Projekt in Nepal unterstützt. 

Nun geht die Reise weiter nach Lusaka, Sambia, wo soulbottles und Viva con Agua zusammen mit der Partnerorganisation BORDA arbeiten, um den Menschen vor Ort Zugang zu sauberem Trinkwasser, Hygiene- und Sanitäranlagen zu ermöglichen. Zudem sollen bei dem dreijährigen Projekt, das letztes Jahr gestartet wurde, weiblich geführte Unternehmen bei der Arbeit mit eingebunden werden, um Frauenrechte zu stärken. 

Zur Umsetzung wurde die Region Lima ward in der Hauptstadt gewählt, in der 90 Prozent der dort lebenden Menschen offene Grubenlatrinen nutzen, eine Art Toilette, die menschlichen Kot in einem Loch im Boden sammelt. Diese stellen jedoch nicht nur ein großes Risiko für die Umwelt, sondern auch die Gesundheit dar. Hier werden soulbottles, Viva con Agua und BORDA mit sechs Schulen zusammenarbeiten, um nachhaltige, funktionale und verbesserte Wasserzugänge zu ermöglichen. Dafür wurden Studien durchgeführt und über 900 Schüler*innen interviewt, um herauszufinden, wie die derzeitige Wasserversorgung aussieht, welche Lösungen möglich sind und wie gut der Zugang zu ihnen ist. 

Dann soll das Ganze in die Praxis umgesetzt werden. So sollen in drei Jahren unter anderem drei Schulen an das Wasserversorgungsnetzwerk angeschlossen, 20 intelligente Wasserspender mit Sensor-Funktion an zehn Wasserkiosken installiert, 15 Toilettengebäude erneuert, vier dezentrale Abwassersysteme errichtet und zehn Abfallmanagement-Modelle eingeführt werden. Damit sollen mehr als 25.000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser, 10.000 Menschen Zugang zu Sanitär- und Hygieneversorgung und 22.000 Menschen Zugang zu einer Abfallentsorgungsinfrastruktur erhalten.

Was hat es mit dem Motiv auf der soulbottle auf sich?

Das Motiv auf der soulbottle vereint all diese Aspekte treffend gut. Die Künstlerin Mulenga J Mulenga aus Lusaka gewann den Contest. 

“Mein Motiv zeigt ein starkes Mädchen mit festem Schritt, sie trägt die Welt in einer Wasserkaraffe – das Wasser signalisiert den Fluss des Lebens. Die Sonne und die traditionellen Symbole sind für mich die Hoffnung.
Mein Wunsch ist es, dass alle Communities Zugang zu sauberem Wasser haben.”

Water is female and so is the future! Motiv von Mulenga J Mulenga
Image: soulbottles

Mulenga lebt in Sambia und behandelt durch ihre Kunst Vergangenheit und Zukunft, ihre eigene Herkunft und die Rolle der schwarzen Frau: Um starke Communities aufzubauen, brauchen Mädchen Bildung und sauberes Trinkwasser. Denn wie ein Sprichwort in Mulengas Muttersprache Bemba sagt: “Die Zukunft eines Waldes sind die jungen Bäume." 

Mulenga nutzt ihre Kunst, um die Politik zu beeinflussen und zu inspirieren, denn sie weiß, dass sie sich und ihre Karriere nicht weiterentwickeln hätte können, wenn sie keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser gehabt hätte. Mit ihrer Arbeit möchte sie auf die Frauen und Kinder aufmerksam machen, die am meisten unter Trinkwassermangel zu leiden haben und dadurch gesundheitlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber stehen. 

Ihr Lifehack für Künstler*innen: “Material ist alles und überall." Hier kannst du mehr über Mulenga J Mulenga erfahren. 

Wenn du die Arbeit das WASH’n’soul-Projekt von soulbottles unterstützen möchtest, dann schau mal hier vorbei. Zudem kannst du bis zum Ende des Aprils noch bei uns aktiv werden, um die Trinkflasche als Reward zu gewinnen. 

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Ein Beitrag von Nora Holz