Es gibt Tage, die man als hartgesottener Musikfans nicht wahrhaben will. Gestern war so ein Tag. Gestern starb die US-Popstar Ikone Prince im Alter von gerade mal 57 Jahren.  

Den derzeitigen Meldungen zufolge ist der Sänger bereits letzte Woche wegen einer Grippeerkrankung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Ob oder inwieweit die Grippe allerdings mit dem Tod zusammenhängt, ist derzeit noch nicht klar. „Ich bestätige in tiefer Trauer, dass der legendäre Kultstar Prince Rogers Nelson an diesem Morgen in seiner Paisley-Park-Residenz gestorben ist. Es gibt bislang noch keine weiteren Informationen über die Todesursache", sagte Prince Sprecherin  Yvette Noel-Schure am Donnerstagabend gegenüber der Associated Press und später auch gegenüber der Deutschen Presseagentur. 

Fans, Freunde und Anhänger des Sängers verliehen ihrer Trauer auch im Internet Ausdruck, allen voran diejenigen, die das Glück hatten, ihn persönlich kennengelernt zu haben:   

Auch Organisationen und Unternehmen nahmen Abschied: 

Das bekannte Google Doodle wurde in den USA kurzerhand Lila:

Jeder nahm auf seine / ihre Weise Abschied:  

Just spotted this. And I made it more purple. #prince #nysubway #ripprince #soho

Ein von Harvey Sawikin (@hsawikin) gepostetes Foto am

Und wir sind geneigt, uns Carolin Kebekus anzuschließen: 


Und für alle, die ein klein wenig mit den Schultern zucken und sich fragen, wer dieser 'Prince' war (Wirklich? Gibt es Menschen, die diesen Sänger nicht kennen?). 

Prince, mit vollem Namen Prince Rogers Nelson (ja, Prince war tatsächlich sein Name) war in den Achtzigerjahren einer der größten Superstars des Pop. Er hat diesen Musikstil stark mitgeprägt, sein Name wurde in einem Atemzug mit Madonna und Michael Jackson genannt. Zu seinen größten Erfolgen gehörten Hits wie "Kiss", "When Doves Cry" und der mit einem Oscar ausgezeichnete Song "Purple Rain", den Prince zum gleichnamigen Film verfasste, in dem er auch die Hauptrolle spielte.

Aber auch nach den Achtzigerjahren machte Prince regelmäßig Schlagzeilen, für eine Weile vor allem durch seine kuriose aber konsequente Namensänderung. Nach Streitigkeiten mit dem Plattenlabel Warner Bros. Records, bei denen Prince damals unter Vertrag stand, änderte er seinen Künstlernamen 'Prince' kurzerhand in ein unaussprechliches Symbol um, so dass die Öffentlichkeit auf die unhandliche Beschreibung 'The Artist formerly known as Prince', kurz TAFKAP, ausweichen musste. Ebenfalls um die Welt ging sein stummes Statement 'Slave' (Sklave), dass er sich regelmäßig auf die Wange schrieb, wann immer er auf einer Bühne auftrat.

Fans und Anhänger lieben Prince bis heute für seine unkonventionelle, aber vor allem sehr ehrliche Art zu sich selbst. Er war gefühlvoller Exzentriker, Ausnahmetalent, Musiker durch und durch und ein Kämpfer für echte Kreativität und künstlerischer Freiheit, statt sich als Marionette einer monetär umtriebenen Musikindustrie hinzugeben. Nicht viele Musiker können das heute von sich sagen, was Prince hoffentlich weiterhin zu einem Vorbild für viele junge Künstler und Musiker macht. 

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So nimmt die Welt Abschied von Prince

Ein Beitrag von Aileen Elsner