Warum das wichtig ist
Plastikmüll ist nicht biologisch abbaubar und wird oft nicht angemessen recycelt. Dadurch landet es häufig auf Mülldeponien oder in Gewässern und trägt so massiv zur Umweltverschmutzung bei. Um das Leben auf der Erde zu schützen, sind umweltfreundliche Plastikalternativen und eine nachhaltige Müllpolitik wichtiger denn je. Setze dich hier mit uns für den Umwelt- und Klimaschutz ein.

In Juni vergangenen Jahres sprangen 633 Taucher*innen am Deerfield Beach in Florida von der knapp 300 Meter langen Seebrücke in den Atlantischen Ozean. Ihre Mission: Das Meer vom Müll befreien. Ihr Tauchgang ist damit die größte Aufräumaktion, die jemals unter Wasser stattgefunden hat. Damit sicherten sie sich einen Platz im Guinnessbuch der Rekorde.

Nach Schätzungen der Organisation “AWARE”, die sich für den Schutz der Meere einsetzt, sammelten die Taucher*innen über 1.450 Kilogramm Müll ein.

“Diese Aktion hat Taucher*innen aus ganz Süd-Florida zusammengebracht, um sie für den Umweltschutz zu begeistern und ein gesellschaftliches Ziel zu erreichen, das es seit Jahren gab. Noch nie hat in den Vereinigten Staaten eine vergleichbare Aktion stattgefunden“, sagte Jack Fishman, Umweltschutzbeauftragter bei AWARE, gegenüber Global Citizen.

“Diese Leistung der 633 Taucher*innen (…) war ein sehr erfolgreicher Versuch, lokale Tauchgruppen und Amtsträger*innen für die Bedeutsamkeit der Meeresverschmutzung und [der Entfernung] des Mülls im großen Stil zu sensibilisieren“, fügte er hinzu.

Seit über 15 Jahren findet einmal im Jahr eine Aufräumaktion am Deerfield Beach statt. Dann kommen Taucher*innen von überall aus den USA zusammen, um den Strand von Müll zu befreien. Organisiert wird die Initiative von “Dixie Divers“, einem Geschäft für Tauchzubehör vor Ort, und dem Gemeindezentrum “Deerfield Beach Women's Club“. Der Umweltschutzverband AWARE und das Ausbildungszentrum für Taucher*innen “PADI” unterstützen die Aufräumaktionen ebenfalls.

Laut der Non-Profit-Organisation “Ocean Conservancy“ landen jedes Jahr über acht Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren. Die Hälfte dieses Mülls besteht aus Einwegartikeln. Plastik ist nicht biologisch abbaubar und zersetzt sich im Wasser zu winzig kleinen Mikropartikeln, die durch Wasserlebewesen aufgenommen und dadurch Teil des Nahrungskreislaufs werden. An Land türmen sich die Plastikabfälle auf den Mülldeponien, während Einwegprodukte wie Strohhalme, Tüten und Wasserflaschen aus Plastik die Gewässer verschmutzen.

Der Taucher und Umweltschützer RJ Harper berichtet, dass während der letzten Aufräumaktion mehr als 720 Kilo Angelleinen gesammelt wurden – weil viele Menschen ihre Angelschnuren- und netze nach getaner Arbeit durchtrennen und im Meer zurücklassen. Laut CNN fischten die Taucher*innen ebenfalls kiloweise Angelleinen aus dem Wasser. Tyler Bourgoine, der die Aufräumaktion mit organisierte, erklärt, dass der Strand als beliebter Angelplatz besonders gefährdet ist.



Die Behörden der Stadt erklärten sich laut CNN dazu bereit, den eingesammelten Müll angemessen zu entsorgen und soweit möglich zu recyceln.

Während die Zertifizierung der meisten Einträge im Guinnessbuch der Weltrekorde Monate dauern kann, ließ es sich Preisrichter Michael Empric bei diesem Tauchgang nicht nehmen, persönlich am Pier zu erscheinen. Während der Aktion zählte er jeden einzelnen Sprung ins Wasser. Die Bedingung: Um offiziell dazuzuzählen, musste jede*r Taucher*in mindestens 15 Minuten lang im Wasser nach Müll suchen. Durch die Anwesenheit von Empric konnte der Weltrekord ausnahmsweise an Ort und Stelle – und noch am selben Tag – verkündet werden.

Den letzten Rekord der größten Aufräumaktion unter Wasser stellten 614 Taucher*innen 2015 im Roten Meer in Ägypten auf. Unter ihnen war Ahmed Gabr, der bereits den Weltrekord für den tiefsten Tauchgang im Meer hält. Schiedsrichter Empric betonte allerdings, dass der Rekord nebensächlich sei.

“Was wirklich zählt, ist, dass sich jede*r beim Aufräumen rund um den Pier beteiligt und etwas zur Gemeinde beiträgt“, sagte er.

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Weltrekord im Müllsammeln: Mehr als 600 Taucher*innen befreien das Meer von Plastik

Ein Beitrag von Gabrielle Deonath  und  Pia Gralki